Olympia vorbei, Kampf nicht

Dieter Baumann wird in letzter Instanz durch das Sportgericht CAS von den Olympischen Spielen ausgeschlossen und will nun mit „erster Priorität“ nach den Tätern forschen

SYDNEY dpa/taz ■ Nach dem erfolglosen Lauf durch die Sportgerichte kehrt Dieter Baumann als verurteilter Doper am Sonntag nach Deutschland zurück. Der nicht mehr anfechtbare Ausschluss von Olympia durch den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) markiert wohl acht Jahre nach seinem Olympiasieg in Barcelona den Schlusspunkt seiner Karriere.

Der Tübinger aber sträubt sich: „Ich habe einen Freispruch, der ist für mich bindend in Deutschland. Ich sehe mich im Moment nicht gesperrt. Ich sehe mich nur gehindert, hier an den Start zu gehen“, sagte Baumann. „Ich war nicht vorbereitet auf eine Woche, wie ich sie hier erlebt habe. Ich bin sehr angeknockt, das hat mich viel Substanz gekostet“, gab der gestresste Sportler zu. „Ich glaube, einen Fall wie meinen gab es so in der Sportgeschichte noch nicht.“ Die dreiköpfige Kammer des CAS unter dem Vorsitz der Australierin Tricia Kavanagh hatte den Entzug der Starterlaubnis durch IAAF und IOC bestätigt. An der „unmittelbaren Konsequenz“ des Urteils ließ Baumann keinen Zweifel. „Meine Akkreditierung habe ich abgegeben. Ich habe dieses Schiedsgericht akzeptiert und muss die Entscheidung hinnehmen für den Bereich der Olympischen Spiele.“ Mit der bis Anfang 2002 gültigen Sperre will er sich aber nicht abfinden.

„Ich denke, dass ich noch Zeit brauche, mir zu überlegen, was ich tun soll“, suchte er auf einer Pressekonferenz im Deutschen Haus nach den richtigen Worten. Ob der DLV gerichtlich gegen das vom Arbitration Panel der IAAF gefällte Urteil vorgeht, will Präsident Helmut Digel im Anschluss an Olympia entscheiden. Baumann will weiter kämpfen und die Suche nach den Tätern intensivieren, die angeblich seine Zahnpasta mit Norandrostendion vermengt haben sollen. „Ich denke, dass das jetzt erste Priorität hat. Es ist nicht vorbei, sondern hat erst begonnen“, sagte er.