Zügiger Abschluss

Bombenalarm auf Parteitag der schottischen Nationalisten. Heute Wahl des Parteichef-Nachfolgers

INVERNESS taz ■ Bombenalarm brachte Alex Salmond gestern um die stehenden Ovationen. Die wären ihm garantiert gewesen, denn Salmond hielt vor dem Parteitag der schottischen Natioanalistenpartei SNP in Inverness seine letzte Rede als Parteichef. Doch nachdem die Polizei ihm deutlich machte, dass es sich bei dem Alarm um eine codierte und mithin ernst zu nehmende Bombendrohung handle, kürzte Salmond seine Ansprache ab und ließ den Saal räumen.

Nach zehn Jahren als Parteichef und zwei Jahren schottischer Autonomie gibt Salmond sein Amt heute voraussichtlich an den gemäßigten Kandidaten John Swinney ab. Gegenkandidat ist der als ungeduldiger geltende Alex Neil, dem jedoch kaum eine Chance eingeräumt wird. Salmonds wie Swinneys Kurs ist, die vollständige Unabhängigkeit Schottlands „noch in dieser politischen Generation“ zu fordern; Neil und die Linke der SNP verlangen mehr Tempo. Umfrageergebnisse, wonach neuerdings nur 24 Prozent der schottischen Bevölkerung den Unabhängigkeitskurs der SNP überhaupt noch stützen, wurden gestern vehement bestritten. Wer hinter dem Bombenalarm steckte, blieb völlig unklar. RASO