Bissige Hundefreunde

■ Tierschützerin Runde stellt Strafantrag gegen Tierheim-Chef Poggendorf

Nach den tödlichen Pittbull-Bissen von Wilhelmsburg und der Novellierung der Hamburger Hundeverordnung ist nun eine heftige Beißererei unter den Tierhütern ausgebrochen. Die Vorsitzende des Tierschutzbeirates Simone Runde, die wegen der Unterbringung von Kampfhunden im UKE bereits gegen Sozialsenatorin Karin Roth (SPD) Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz stellte, hat nun auch Strafantrag gegen den Chef des Tierheims Süderstraße, Wolfgang Poggendorf, „wegen Beihilfe“ erhoben. Poggendorf droht seinerseits mit Klage.

Anlass der Strafanzeige sind Berichte von Tierpflegern aus der Hundehalle des UKE. Demnach waren dort vom Tierheim nicht nur Kampfhunde der „Kategorie I“ – die nach der Verordnung als „gefährlich“ eingestuft werden – abgeliefert worden, sondern auch Hunde der „Kategorie II“, die noch keinem Wesenstest unterzogen worden waren. „Kategorie II“-Hunde sollten aber nur dann dort hingebracht werden, wenn sie diesen Test nicht bestanden haben.

„Im UKE wurden – entgegen der Vorgabe – auch zwei Rottweiler verwahrt, die in den Zuständig-keitsbereich der Süderstraße gehörten“, so eine Betreuerin. Zudem sei den Pflegern aufgefallen, dass die Tiere aus dem Tierheim meist mit Beruhigungsmitteln „vollgepumpt“ seien. Obwohl die Tiere den Wesenstest angeblich nicht bestanden haben, hätten sich einige Hunde im UKE als „freundlich und anhänglich“ erwiesen. ms