Lust auf Kramermarkt

■ Schwulen– und Lesben beim Umzug dabei

Der Schwulen- und Lesbenverein „LuST“ darf nun doch noch am Oldenburger Kramermarkt-Umzug am kommenden Samstag teilnehmen. Wie berichtet, hatte die Stadtverwaltung sich geweigert, einen Umzugswagen des Vereins für die traditionelle Eröffnungsparade des Kramermarktes zuzulassen. Als Argument war angegeben worden, der Zug werde sonst zu lang. Zudem sollte „der historisch gewachsene Charakter des Umzuges“ erhalten bleiben.

Proteste der 2. Bürgermeisterin Hiltrud Neidhardt (Grüne) und des betroffenen Vereins führten vor einigen Wochen dann doch noch zum Erfolg: Ganz am Ende des Zuges darf die „LuST“ jetzt einen bunten Wagen mit Tunten, Transen und Liebenden ausstatten. Einen Kriterienkatalog, welche Bedingungen für eine Anmeldung erfüllt werden müssen, wird es vorerst aber nicht geben – die Grünen wollen nächstes Jahr einen erneuten Vorstoß in der Sache starten. Ausgeschlossen vom Umzug waren nach Verwaltungsangaben bisher „platte Firmenreklame und politisch, gesellschaftlich oder weltanschaulich besonders ausgerichtete Beiträge“.

„Mit sanftem Druck“ sei die Verwaltung dazu gebracht worden, ihre Zustimmung doch noch zu geben, berichtet Neidhardt. Vermutlich habe eine Rolle gespielt, dass letztes Jahr die Junge Union mit einem eigenen Wagen aufgetreten war – was mit der diesjährigen Argumentation der Verwaltung nicht zusammenpasste, dass politische Parteien ausgeschlossen würden. Zusammen mit dem LuST e.V. wurde dieses Jahr auch die CDU-Nachwuchsorganisation nachträglich zum Umzug zugelassen. cd

N3 überträgt das Schauspiel am Samstag zwischen 15 und 17 Uhr