Viele Flutopfer in Indien

Regen lässt nach, doch die Zahl der Toten steigt. Zu wenig Retter können Bedürftige kaum versorgen

DELHI taz ■ Obwohl die schweren Regenfälle im Osten Indiens allmählich aufhören, ist das Hochwasser noch nicht eingedämmt. Die Zahl der Toten steigt weiter, weil Retter erst jetzt die abgeschnittenen Gebiete erreichen. In Westbengalen und Bangladesch sollen rund 800 Menschen in den Fluten umgekommen sein. Etwa 15 Millionen Inder verloren ihr Obdach. Hilfsorganisationen fürchten, dass in den betroffenen Bezirken die gesamte Winterernte zerstört ist.

Die Bereitstellung von Lebensmitteln und Medikamenten gestaltet sich als ebenso schwierig wie die Rettung von Menschen, weil die Verkehrswege unterbrochen sind. Das Missverhältnis zwischen Hilfsangeboten und der Zahl der Betroffenen hat in mehreren Distrikten zum Sturm auf Nahrungsmitteltransporte und Rettungsboote geführt. Vielerorts gibt es kein Trinkwasser, die Menschen verwenden Flutwasser. Dadurch wächst die Seuchengefahr. Die Provinzregierung in Kalkutta wurde von den sintflutartigen Regenfällen überrascht und wird nun harsch kritisiert. BERNARD IMHASLY