Verstärkter Schutz

Gemeindechef Andreas Nachama wirft der Polizei vor, Überfälle auf jüdische Einrichtungen zu verharmlosen

Innensenator Eckart Werthebach (CDU) erwägt einen besseren Schutz jüdischer Einrichtungen in Berlin. Nach den jüngsten Zwischenfällen in Synagogen der Hauptstadt soll darüber nachgedacht werden, ob die vorhandene Technik noch intensiver eingesetzt werden könne, um solche Taten zu verhindern, sagte Sprecherin Isabelle Kalbitzer am Mittwoch. Werthebach werde mit Bausenator Peter Strieder (SPD) über zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen beraten.

Vorausgegangen war ein zweistündiges Gespräch des Innensenators mit dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Andreas Nachama. Werthebach wies darauf hin, dass Berlin mit 49 jüdischen Objekten in einer „besonderen Situation“ sei. Der Innensenator kündigte an, künftig „nicht so rasch Bewertungen abgeben zu wollen“. Nachama hatte zuvor zum schnellen Handeln aufgefordert. Außerdem äußerte er seinen Eindruck, dass die Berliner Polizei rechtsextreme Anschläge herunterspiele. Wenn schon kurz nach einem Vorfall erklärt werde, dass kein politischer Hintergrund erkennbar sei, laufe dies auf eine Bagatellisierung hinaus. DDP