Späte Antwort aus dem All

Ein Münsteraner Mathematiker stößt auf seltsame Satelliten-Signale von Lady Di

„Zunächst hielt ich es für die lang ersehnte Antwort außerirdischer Lebensformen auf meine Signale“, erzählt Dr. Beat Trippen (44), Dozent für Physik und Mathematik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Seine Hände zittern, er wirkt nervös. Schon seit zwölf Jahren verbringt Trippen seine Freizeit an einem Funkgerät, mit dem er täglich einen genau durchdachten, mathematischen Signal-Code ins Weltall sendet: biepp-bieppbiepp-bieppbieppbieppbieppbiepp. Was übersetzt „Hallo – hier Erde – bitte melden“ bedeutet.

Und dann habe er plötzlich doch Signale empfangen: „Ich konnte es zunächst selbst kaum glauben, aber meine Berechnungen sind über jeden Zweifel erhaben.“ Trippen analysierte das Signal und fand heraus, dass es einer verblüffenden Quelle entstammt. Die empfangenen Signale kommen zwar eindeutig aus dem Weltall, aber ihre Frequenz ist zu kurz, als dass sie von einem unerforschten Planeten stammen könnten.

„Woher kommen sie dann?“, fragte sich Trippen – und untersuchte den Einfallswinkel der Signale, die von einem geostationären Satelliten reflektiert werden. Das Ergebnis ist besorgniserregend: Die verschlüsselten Signale werden vom britischen Adelssitz Althorp in den Weltraum gesendet. Von dort aus treffen sie auf einen irakischen Satelliten, der sie zeitverzögert zur Erde zurücksendet.

Dr. Trippen konnte sich zunächst keinen Reim auf diese verwirrende Nachricht machen, denn das „Bieppbiepp, biepp biepp“ würde übersetzt bedeuten: „Di in Not, Di in Not“. Trippen konzentrierte sich auf den Ursprungsort des Signals und entdeckte, dass in Althorp die Ruhestätte der 1997 bei einem Unfall in Paris verstorbenen Lady Diana Spencer liegt. Aber was hatte die „Königin der Herzen“ mit einem irakischen Satelliten zu tun? Eine Kooperation mit dem Astronomischen Naviagationszentrum der Universität Greenwich brachte ihm die Bestätigung: „Tote Di sendet Signale“, lautete denn auch der Titel eines Artikels in der aktuellen Ausgabe des britischen Wissenschaftsmagazins Science, den Prof. Geoffrey Allen gemeinsam mit dem Münsteraner Mathematiker veröffentlichte.

Daraus geht hervor, dass nach dem Unfall von Diana Spencer eine überstürzte Überführung ins Heimatland eine gründliche Obduktion verhindert hätte. Offensichtlich hätten auch Vorbehalte im Königshaus dazu geführt, dass die Leiche Dianas nicht ausreichend untersucht worden sei. „Allen Mitgliedern der englischen Königsfamilie wird bei ihrem Eintritt ins Königshaus – sei es durch Geburt oder Heirat – in Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst MI6 ein etwa zwei Quadratzentimeter großer Chip in den Unterarm einoperiert, der ein andauerndes Signal sendet“, so Science. „Dadurch sollen die Mitglieder der englischen Königsfamilie jederzeit zu orten sein.“ Wird dieses Signal zum Beispiel im Entführungsfall nicht innerhalb von zwei Stunden von der MI6-Basis beantwortet, tritt ein stärkeres Notsignal in Kraft, das sich einen geostationären Satelliten als Sendeplattform sucht.

„Wir fragten uns natürlich, welche Rolle der Irak in diesem seltsamen Spiel übernommen hatte, und stellten weitere Nachforschungen an.“ Damit war ein Stein ins Rollen gebracht, der sich nicht mehr aufhalten ließ. „Der MI6, der irakische und seltsamerweise auch der indische Geheimdienst zeigten plötzlich ein verstärktes Interesse an meiner Arbeit“, erklärt Trippen, in dessen Universitätsbüro in den letzten Monaten bereits dreimal eingebrochen wurde. „Und was das bedeutet, können Sie sich ja wohl vorstellen.“ Jetzt will der Vater des toten Dodi al-Fayed Trippens Arbeit unterstützen. Das unbeantwortete Signal sei ein Hinweis auf die Machenschaften des MI6. Aber beweisen könne er diese Verschwörung nicht, schüttelt Trippen zum Abschied traurig den Kopf.

CORINNA STEGEMANN

MICHAEL RINGEL