Arbeitszeit im Osten absenken

BERLIN taz ■ Die IG Metall will die Tarifbindung in Ostdeutschland verstärken. „Auch zehn Jahre nach der deutschen Einigung ist das Ziel der effektiven Lohnangleichung noch in weiter Ferne“, heißt es in dem gestern von der IG Metall verabschiedeten Leipziger Manifest. Grund sei die immer schwächer werdende Geltungskraft des Flächentarifvertrages in der ostdeutschen Metall- und Elektronikindustrie: Immer mehr Betriebe kehrten den regionalen Arbeitgeberverbänden den Rücken und selbst tarifgebundene Betriebe unterliefen den Tarifvertrag, kritisierten die Teilnehmer der Konferenz zur ostdeutschen Tarifpolitik. So müssten ostdeutsche Metaller drei Wochenstunden länger arbeiten, der Kündigungsschutz für ältere Arbeitnehmer fehle in einigen Tarifgebieten.

Die Arbeitgeberverbände bänden zu wenige Mitglieder ein und versuchten zuweilen, die Verhandlungsposition der Gewerkschaft zu unterlaufen, heißt es in dem Manifest. Auch wenn die IG Metall im kommenden Jahr keine Lohnrunde habe, gebe es keinen tarifpolitischen Stillstand, sagte der zweite Vorsitzende, Jürgen Peters. NM