Sparen für den Bau

In den letzten zehn Jahren wurden in den neuen Ländern über 5,2 Millionen Bausparverträge geschlossen

Zumindest das hat die deutsche Einheit gebracht: 26,2 Milliarden Mark Bauspargelder für den Wohnungsbau in Ostdeutschland seit 1990. Diese Zahl nannte im September der Verband der Privaten Bausparkassen. Das in Ostdeutschland ausgezahlte Geld sei vorzugsweise in den Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern gesteckt worden, heißt es dort weiter. Während der letzten zehn Jahre wurden in den neuen Bundesländern über 5,2 Millionen Bausparverträge über eine Summe von insgesamt 192 Milliarden Mark abgeschlossen.

Laut einer Statistik des Verbandes gab es 1999 in Ostdeutschland über 100.000 fertiggestellte Wohnungen, mithin fast zehnmal so viel wie 1992 (11.483). Die Bauspar-Freudigkeit ist mit knapp einer halben Million abgeschlossener Verträge – allein bei den privaten Bausparkassen – 1999 nahezu gleich groß wie 1990. Ein Jahr danach erreichte die Zahl der Neuabschlüsse allerdings fast die Millionengrenze und sank anschließend bis Mitte der 90er-Jahre auf unter 390.000.

Mehr als 750.00 Wohnungen seien in Ostdeutschland in den 90er-Jahren insgesamt gebaut worden. Dabei habe wohl hauptsächlich die großzügige Förderung mit den hohen steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten dazu beigetragen, den Wohnungsneubau auf dem Gebiet der DDR anzukurbeln. Da in diesem Zusammenhang allerdings oft „ohne Blick für Standort, Preise und Nachfrage“ gebaut worden sei, stünden die Wohnungen heute teilweise leer oder müssten zu niedrigeren Preisen verkauft oder vermietet werden. TAZ