Ende der Fahnenstange bei den Bädern erreicht

■ Weiter Sparen geht nicht, meint die Deutsche Bäder Gesellschaft im taz-Interview

Rosig ist die Zukunft nicht für die Bremer Bäder: In den nächsten beiden Jahren müssen jeweils mehr als Million Mark eingespart werden, das Schlossparkbad könnte langfristig ganz geschlossen werden. Die taz sprach darüber mit dem Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen, Friedrich Kunze.

taz: In Bremen wurden jetzt Schließungstage eingeführt ...

Kunze: Das zeigt, dass das Ende der Fahnenstange beim Sparen erreicht ist. Schließungstage sind eine einfache aber wenig benutzerfreundliche Spar-Möglichkeit.

Wie steht Bremen denn im Bundesvergleich da?

Bremen ist positiv aufgefallen, was Zusatzangebote wie Aquajogging angeht. Da ist man gleich nach Hamburg führend. Positiv ist auch der geringe Zuschussbedarf, die arbeiten schon ausgesprochen wirtschaftlich in Bremen.

Wie ist die Finanzlage in anderen Städten?

In den meisten Städten sind die Zuschüsse viel höher. Überlegungen zu kürzen, gibt es aber überall – nur mit wenig Erfolg: Die Menschen gehen dagegen auf die Straße, die Bäder werden regelmäßig Wahlkampfthema.

Sind Bäder irgendwann blanker Luxus?

Nein, das gehört zum Angebot der Kommunen heute dazu. Sonst kann man auch das Theater in Frage stellen. Nur kann man nicht mehr verlangen, dass es in jedem Stadtteil ein Schwimmbad gibt.

Wie müsste ein Bäder-Angebot in Zukunft aussehen?

Die Bäder müssen strenger nach Nutzergruppen strukturiert werden. Reine 50-Meter-Becken kann man sich nicht mehr erlauben. Wichtig ist ein schöner Eltern/Kind-Bereich, Freizeitbecken, Strömungskanäle und Wellness, das gibt es in Bremen nur sehr wenig. Mit ördinären Schwimmbecken kann man kaum Geld verdienen. Fragen: pipe