Weniger sind auf Stütze

Zahl der Sozialhilfeempfänger gesunken. Aber auch Zahl der Einkommensmillionäre ging zurück

BERLIN taz ■ Weniger Menschen als zuvor beziehen in Deutschland Stütze: Im Jahr 1999 ging die Zahl der Sozialhilfeempfänger im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent zurück, teilte das Statistische Bundesamt gestern mit. Schon im Jahr 1998 war die Zahl der Stützeempfänger leicht gesunken. Experten führten dies unter anderem auf die Maßnahmen der „Hilfe zur Arbeit“ zurück, mit denen viele Kommunen erwerbsfähige Sozialhilfeempfänger in Beschäftigung bringen.

Insgesamt bekamen zum Jahresende 1999 rund 2,82 Millionen Personen Sozialhilfe im engeren Sinne. Das waren durchschnittlich rund 3,4 Prozent der Bevölkerung. Die Sozialhilfequote ist mit 3,6 Prozent im Westen nach wie vor höher als die Quote im Osten mit 2,8 Prozent.

Die Zahl der Millionäre in Deutschland ist ebenfalls gesunken, stellte die Arbeiterkammer Bremen gestern fest. Während 1992 noch 24.975 Steuerpflichtige Jahreseinkünfte in Höhe von mindestens einer Millionen Mark angaben, sank diese Zahl auf 20.666 im Jahr 1995, dem Jahr der zuletzt verfügbaren Einkommensteuerstatistik. Grund dafür ist keine tatsächliche „Verarmung“, sondern ein „Verlustboom“ vor allem durch steuerliche Abschreibungen von Immobilien in den neuen Bundesländern, so die Kammer. Die Abschreibungen erhöhten sich im Vergleich zu 1992 um mehr als die Hälfte.

BARBARA DRIBBUSCH