Zonen-Gabi im Glück

Für Gabi tun sie alles: Die neue PDS-Vorsitzende Gabi Zimmer wird auf dem Parteitag in Cottbus mit einem Ständchen gefeiert. 93,2 Prozent der 400 Delegierten stimmen für die Thüringerin

BERLIN taz ■ Sie wollten in der Bundesrepublik ankommen und sind unterm Nierentischchen gelandet. Der PDS-Parteitag feierte am Wochenende die Wahl der neuen Vorsitzenden Gabi Zimmer mit einem Lied aus der Adenauer-Republik. Die 18 Genossinnen und Genossen des Parteivorstands schmetterten vom Podium aus „Für Gabi tu ich alles“ in einer bearbeiteten Fassung. Die Delegierten hatten bereits ihr Bestes gegeben: 93 Prozent der Stimmen für Zimmer.

Über den Interpreten des Lieds heißt es in einer Fachpublikation: „Der Sound zwischen Rummelplatz und Stubensofa machte Gerd Böttcher Anfang der 60er-Jahre zum wichtigsten Vertreter des deutschen High-School-Rock.“ Weiteres Liedgut aus Böttchers Munde für den Parteigebrauch steht zur Verfügung. Der Leitantrag für eine Öffnung zur SPD soll den Druck auf Bundeskanzler Schröder erhöhen: „Mach nicht Hochzeit ohne mich“. Auch eine weich gespülte Variante des SED-Hits „Die Partei, die Partei hat immer Recht“ hat der Barde bereits vorgelegt: „Denn mein Zuhause, das bist du“ (v.l.n.r. Parteivizes Dehm und Porsch, Vorstandsmitglied Werner, Vorsitzende Zimmer).

PATRIK SCHWARZ

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