Armeeeinsatz bei Nigerias Unruhen

LAGOS afp/dpa ■ Mit Hilfe der Armee sollen in der nigerianischen Wirtschaftsmetropole Lagos blutige Unruhen niedergeschlagen werden, denen in den vergangenen drei Tagen mindestens 100 Menschen zum Opfer gefallen sind. Nach Rundfunkberichten lagen in den Straßen zahlreiche Leichen. Auto- und Buswracks säumten die Wege. Auch Häuser sollen niedergebrannt worden sein. Das nigerianische Rote Kreuz teilte mit, etwa 20.000 Menschen, zumeist Angehörige der Volksgruppe der Haussa, hätten sich in Polizei- und Armeekasernen geflüchtet. Am Wochenende hatten Mitglieder des militanten Oodua People’s Congress (OPC) Wohngebiete der Haussa angegriffen. In den vergangenen Jahren wurde der OPC, eine Organisation der mehrheitlich christlichen Volksgruppe der Yoruba, für zahlreiche Übergriffe auf die zumeist muslimischen Haussa verantwortlich gemacht. Am zweiten Tag in Folge wurde nun in Lagos eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.