Einwanderer erstickt

Sechs Tote auf der Straße in Süditalien gefunden. Polizei fahndet nach Baumwolltransport

FOGGIA dpa ■ Sechs Immigranten sind in Italien in einem Lastwagen erstickt und von den Schleppern auf die Straße geworfen worden. Alle wiesen Verletzungen auf. Ein Mann sei von einem Lastwagen überrollt und sein Schädel dabei zertrümmert worden, berichtete das italienische Fernsehen gestern. Bei den Opfern, die keine Ausweisdokumente bei sich trugen, handele es sich vermutlich um Kurden, die mit einer Fähre aus Griechenland nach Apulien kamen. Die Leichen seien in der Nähe der süditalienischen Stadt Foggia am Straßenrand gefunden worden.

Die italienische Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung. Die Fahnder gehen davon aus, dass die auf dem Transport erstickten Kurden in einem Lkw mit einer Baumwollladung eingeschmuggelt wurden. Jetzt wollen die Behörden in Süditalien alle Lkw überprüfen, die in der letzten Zeit Baumwolle transportiert hatten.

Das Verbrechen ruft Erinnerungen an die Flüchtlingstragödie im britischen Dover wach: Dort waren 58 Chinesen im Gefriercontainer eines holländischen Gemüsetransporters erstickt. Der Zoll entdeckte sie zufällig bei einer Routinekontrolle.

In Griechenland hat die Küstenwache in der Nacht zum Mittwoch 74 Einwanderer festgenommen. Die aus dem Irak, Iran, Indien und Sri Lanka stammenden Menschen hatten sich in einem Lkw versteckt, der auf eine Fähre nach Italien verladen werden sollte. Der griechische Lkw-Fahrer wurde festgenommen. Er hätte von jedem Einwanderer 1.500 Dollar für die Überfahrt kassiert, berichtete der griechische Rundfunk.