M-Klasse patzt beim Elbtest

Feuerwehr testet Geländewagen für den Kampfmittelräumdienst. Mercedes bleibt auf Spülfeld in Altenwerder stecken  ■ Von Kai von Appen

Die Daimler Benz „A-Klasse“ patzte vor zwei Jahren in Schweden beim sogenannten „Elchtest“; der kleine Benz-Hüpfer kippte einfach um. Gestern lud nun die Feuerwehr die Hersteller von Gelände- und Vierradantriebswagen aufs Altenwerder Spülfeld zur Härteshow beim „Elbtest“ – und wieder baute Daimler Bockmist. Als einziges Vierrad-Fahrzeug blieb der Benz der so genannten M-Klasse im aufgespülten Elbschlick stecken.

20 Autofirmen hatte die Feuerwehr zu dieser unkonventionellen Darstellung unter Begutachtung der Öffentlichkeit geladen. Immerhin sechs Autohäuser präsentierten ihre Prunkstücke der Geländebewältigung – darunter Daimler, Opel, Toyota, Subaru, VW und Nissan. „Das ist aber noch keine Ausschreibung, sondern nur eine Demonstration“, so der Technik-Beauftragte der Hamburger Feuerwehr, Werner Behrendt.

Denn die staatlichen Löscher wollen ihren Kampfmittelräumdienst – der 1996 von der Bau- zur Innenbehörde wechselte und sich seither unter den Fittichen der Feuerwehr befindet – komplett mit einem neuen Fuhrpark ausstatten. „Da Bomben nicht in der Mönckebergstraße, sondern quer ab von der Straße liegen, ist das Altenwerder Spülfeld die geeignete Testrecke“, sagt Behrendt: „Hier sind wir ohnehin jeden dritten Tag im Einsatz.“

Sechs Pick-Up's Vierradantriebswagen für die Einsatztrupps, zwei geländegängige Offlader für die Sprengmeister Heinz Schubert und Peter Voss sowie zwei Vierradantriebs-Lader zum Abtransport werden angeschafft. „Die alten Fahrzeuge sind eine Katastrophe", wettert Behrendt. Geldregen bei der Feuerwehr? „Es soll alles komplett erneuert werden, damit wir überall auf den gleichen technischen Stand sind“, erklärt Behrendt. Außerdem hofft der Feuerwehrmann bei einem solchen fetten Auftrag auch auf einen satten Preisnachlass. Denn diese Wagen kosten im Stückpreis zwischen 60.000 und 100.000 Mark.

Obwohl alle Fahrzeuge laut Behrendt einen guten Eindruck hinterlassen – der Fahrfehlerpatzer bei Benz wird nicht so ins Gewicht fallen – stellt Behrendt im Gelände bei den Fahrzeugtypen doch ein abweichendes Fahrverhalten fest: „Entscheidend dürfte die Bodenfreiheit sein“, sagt der Behrendt „da merkt man schon Unterschiede, wenn der Wagen den Boden berührt.“ Sein Vergleich: „Das ist wie bei einem Panzer – wenn die Wanne aufsetzt, drehen auch die Ketten durch.“