Der Titel-Künstler Jim Avignon

Wenn andere Künstler noch die Gicht aus den Gelenken knacken, hat er schon 12 großformatige Bilder gepinselt. Das sind so Legenden, die sich um den 32-jährigen Ex-Schulbusfahrer und Noch-Clubgänger aus Leidenschaft ranken. Man raunt auch, er male schneller, als andere ihre Hemden wechseln, oder so ähnlich. Jim Avignon, geboren in Schweden, aber glücklich in Berlin akklimatisiert, Maler, Musiker, Geschichtenerzähler und Bastler, hat das Cover der heutigen taz-Sonderausgabe geschaffen. Sein typischer und unverkennbarer Stil, der Mix aus abstrakter Comicwelt und konkreten, hintergründigen Kommentaren, aus scharfsinnigen Beobachtungen der Menschen um ihn herum und einer fantastischen Bildsprache, sein Spiel mit den Dimensionen und sein grafischer Blick machen auch sein Buch „TV made me do it“, frisch erschienen im Verbrecher Verlag, zu einem Erlebnis: „All my friends have jobs now“ heißt ein Bild, auf dem die unbegreiflichen und inflationären „Jobs in der Medienbranche“ wie ein großes, groteskes Puzzle voll grinsender Gesichter, Kopfhörer und Antennen zusammengesetzt sind. Auf unserem Titel hat er das Thema Solidarität in die Avignon’sche Welt transferiert und zugleich aus einem kleinen Zeitungscover ein Kunstwerk gezaubert. Falls sich jemand einen Rahmen kaufen möchte: Die Maße sind ca. 32 x 56 cm (Sie wollen doch wohl das hübsche taz-Logo mit aufhängen, oder?). „Your money says no, but your heart says yes“: Für etwas Solidarität ist’s nie zu spät.