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: Migration in der Diskussion

„Die Diskussion um Rechtsextremismus in Deutschland läuft leer. Sie beschäftigt sich mit den Symptomen, aber verfehlt die für die Fremdenfeindlichkeit zentralen Themen von Zuwanderung, Eingliederung und Minderheiten“, so Prof. Dr. Klaus J. Bade. Der Osnabrücker Historiker und Migrationsforscher hat jetzt zusammen mit dem Berliner Bevölkerungswissenschaftler Prof. Dr. Rainer Münz den „Migrationsreport 2000“ vorlegt.

Der Band, für den „Rat für Migration“ herausgegeben, liefert Fakten und Analysen zu zentralen Migrationsfragen, etwa zur künftigen Bevölkerungsentwicklung in Deutschland oder zum Thema Integration und Staatsangehörigkeitsrecht, und will damit Orientierungshilfen in der aktuellen politischen Debatte bieten. Ein besonderere Schwerpunkt des Berichts liegt in der Bewertung der Migrationspolitik der rot-grünen Bundesregierung. „Es gibt erhebliche Defizite bei der Integration von Ausländern und Aussiedlern“, meint Rainer Münz.

Der Rat für Migration ist eine bundesweite Vereinigung von Wissenschaftlern, die sich mit Einwanderungsfragen beschäftigen. Zu seinen Aufgaben gehören Politikberatung und kritische Politikbegleitung

Klaus J. Bade/Rainer Münz (Hg.): „Migrationsreport 2000: Fakten – Analysen – Perspektiven“. Campus Verlag, Frankfurt a. M./New York 2000, 280 Seiten, 39,80 DM

Integration

Positive Zeichen setzen will der „Verband der Initiativgruppen in der Ausländerarbeit“. Als Thema eines Unterrichtsbuchs für die Schule hat er deshalb bewusst nicht „Fremdenfeindlichkeit“, sondern „Integration“ gewählt. Der Band will Lehrer dabei unterstützen, dieses Thema in der Schule theoretisch und praktisch zu vermitteln. Die fünf Kapitel „Interaktionen und Gruppenprozesse“, „Kultur“, „Kommunikation“, „Gesellschaft“ und „Recht und Politik“ werden jeweils mit aktuellen Fakten, Forschungsergebnissen und Diskussionsansätzen eingeleitet. Außerdem gibt es Spiele, Texte und Dokumente für die praktische Arbeit.

Der Band ist jahrgangsstufen- und schulformübergreifend ausgerichtet und besonders für die Sekundarstufen I und II geeignet.

Verband der Initiativgruppen in der Ausländerarbeit (Hg.): „Integration. Eine pädagogische Handreichung“. Brandes & Apsel Verlag, Frankfurt a. M. 2000, 168 Seiten, 29,80 DM

Familienmigration

Und auch das Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familie und Jugend trägt sein Scherflein zur Diskussion bei. Ein über zweihundert Seiten starker Bericht zum Thema „Familien ausländischer Herkunft in Deutschland“ wurde soeben abgeschlossen. Auch wenn die so genannte Arbeitsmigration in Deutschland schon lange eingedämmt worden ist, kommt es doch bei Familien immer wieder zu Nachzüglern.

Der Befund der Sachverständigen ist klar: „Migration ist in aller Regel ein Familienprojekt, das nicht in einer Generation abgeschlossen ist, sondern mehrere Generationen umfasst und ihnen Folgen hinterlässt.“

Der Bericht ist im Internet unter www.bmfsfj.de nachzulesen oder unter der Tel. (0 18 05) 32 93 29 kostenlos zu bestellen.

maha