Grüne für Mifegyne

Frauenpolitische Sprecherin kündigt Initiative an, um den weiteren Vertrieb der Abtreibungspille zu sichern

BERLIN taz/afp ■ Nach der FDP wollen nun auch die Grünen per Gesetzesinitiative verhindern, dass die Abtreibungspille Mifegyne in Deutschland vom Markt genommen wird.

Die Firma Femagen hatte angekündigt, den Vertrieb von Mifegyne zum Ende des Jahres einzustellen und dies mit ihren hohen Verlusten begründet. Viele Gynäkologen hatten sich geweigert, Abtreibungen per Pille durchzuführen, weil diese wesentlich schlechter honoriert werden als die herkömmliche Absaugmethode.

Nach den Vorstellungen der frauenpolitischen Sprecherin der Grünen, Irmingard Schewe-Gerigk, sollen nun die Arzthonorare für einen Schwangerschaftsabbruch mit der Pille bereits im Schwangerenhilfegesetz festgelegt werden. Zudem soll der „Sondervertriebsweg“ für das Medikament vereinfacht werden. Bisher darf Mifegyne nur direkt an behandelnde Ärzte und Krankenhäuser versandt werden, was sie zusätzlich verteuert. Ähnliches hatte auch die FDP vorgeschlagen.

In Frankreich setzt der Hersteller Exelgyn nach eigenen Angaben jährlich mittlerweile rund 70.000 Mifegyne-Packungen ab, in Deutschland sind es nach Angaben von Femagen monatlich 600 bis 700 Stück.