Großrumänien-Partei rückt vor

Einen Monat vor den Wahlen in Rumänien sehen Umfragen Rechtsextremisten weit vorn

BERLIN taz ■ In Rumänien zeichnet sich einen Monat vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen ein deutlicher Sieg der Neokommunisten und Rechtsextremisten ab. Umfragen von letzter Woche geben der linksnationalistisch-neokommunistischen „Partei der sozialen Demokratie“ (PDSR) des ehemaligen Präsidenten Ion Iliescu eine knappe absolute Mehrheit von 52 Prozent bei den Wahlen am 26. November. Iliescu selbst würde im ersten Wahlgang mit 46 Prozent knapp unter der absoluten Mehrheit liegen. Auf einen sicheren Platz zwei ist laut einer Umfrage von Anfang letzter Woche mit 13 Prozent die faschistische Großrumänien-Partei (PRM) aufgestiegen, ihr Chef Corneliu Vadim Tudor konkurriert mit Iliescu für den zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen.

Mehrere am Sonntag veröffentlichte Umfragen relativieren dieses Ergebnis leicht. Sie sagen aber für die Großrumänien-Partei und ihren Chef ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Parteien und Präsidentschaftskandidaten der Regierungskoalition vorher. Rumänische Kommentatoren sehen die Ursachen für die Umfrageergebnisse in den chaotischen politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen im Land und prognostizieren eine massive Protestwahl der Rumänen. KENO VERSECK

portrait SEITE 11