Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

American Beauty USA 1999, R: Sam Mendes, D: Kevin Spacey, Annette Bening

Dies ist eine Komödie, weil wir über die Absurdität der Probleme des Helden lachen, und eine Tragödie, weil wir uns mit seinem Scheitern identifizieren können. Der Film handelt von einem Mann und seiner Angst, alt zu werden, die Hoffnung auf wahre Liebe zu verlieren und von denen, die ihn am besten kennen, nicht respektiert zu werden. „Ich werde im Laufe dieses Jahres sterben“, erzählt er uns in den beinahe ersten Worten des Films. „Im Grunde bin ich jetzt schon tot.“ „American Beauty“ erzählt die Geschichte seiner Rebellion.“ (Roger Ebert) City

Any given Sunday USA 1999, R: Oliver Stone, D: Al Pacino, Cameron Diaz / Originalfassung ohne Untertitel

Originaltitel und -fassung von „An jedem verdammten Sonntag“:“ „Eine altbewährte Sport-Story über American Football. Leider greift Oliver Stone in der zweiten Halbzeit immer mehr zum taktischen Mittel der Moralpredigt.“ (tip) City

B

Babettes Fest Dänemark 1986, R: Gabriel Axel, D: Stéphane Audran, Hanne Stensgaard

„In einem kargen norddänischen Fischerstädtchen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führt eine französische Köchin den Haushalt zweier in asketischer Frömmigkeit lebender altender Schwestern. Sie erfüllt sich einen Lebenswunsch und bewirtet die pietistischen Dörfler selbstlos mit einem kulinarischen Mahl erster Güte. Leichthändig inszenierte Literaturverfilmung mit ausgesucht schönen Bildern, die mit ihren Figuren behutsam umgeht und lebensbejahende Elemente etwas überschwänglich betont, ohne in eine Karikatur protestantischer Frömmigkeit zu verfallen.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Bang Boom Bang Deutschland 1999, R: Peter Thorwarth, D: Oliver Koritke, Alexandra Nedel

„Ein spektakulärer Tresordiebstahl, die Exhumierung Martin Semmelrogges und eine gute Schlusspointe sollten selbst ein Publikum zufriedenstellen, dem bei dem Anblick eines Dortmunder Autokennzeichens sonst nicht das Herz aufgeht.“ (tip) City

Being John Malkovich USA 1999, R: Spike Jonze, D: John Cusack, Cameron Diaz, John Malkovich

„Craig Schwartz, ein arbeitsloser Puppenspieler, findet ein Engagement als fingerfertiger Archivar bei einem bizarren Arbeitgeber, dessen Firma im siebeneinhalbten Stockwerk eines New Yorker Hochhauses angesiedelt ist. Zufällig entdeckt Schwartz hinter einem Aktenschrank ein Portal, das ihn für fünfzehn Minuten in den Kopf von John Malkovich befördert. Buchstäblich. Der Film schraubt sich von hier aus in immer surrealere Höhen empor und konfrontiert den souveränen Selbstdarsterller John Malkovich dabei mit einigen schweren Prüfungen. Parasitentum wurde nie unterhaltsamer, Startum selten unglamouröser inszeniert.“ (tip) City

Boys Don't Cry USA 1999, R: Kimberly Peirce, D: Hilary Swank, Cloe Sivigny

Intensiver Spielfilm über das Schicksal von Teena Brandon. Sie ist eine junge Frau, die ihr Leben lieber als der Junge Brandon Teena leben wollte und es dabei tragisch verlor. Eine wahre Geschichte und ein Oscar für Hilary Swank in der Hauptrolle. (hip) City, Lindenhof-Lichtspiele

Boys, Girls & a Kiss USA 2000, R: Robert Iscove, D: Claire Forlani

„Teeniekomödie, die an den selben Identitätsproblemen leidet wie ihre Figuren, aber über alles hinweggeht, was nach einem echten Konflikt aussieht, also nur ein besonders seelenloser Abklatsch von „Harry und Sally“. Bis Freddie Prinze Jr. und seine ach so lockere beste Freundin endlich ein Liebespaar werden, muss man einfach zuviel Pseudo-Psychologie, schlechte Haarschnitte und lahme Witze ertragen.“ (tip) CinemaxX, CineStar, Passage (Del)

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder und fidele Opas aus Kuba

25.000 Bremer haben ihn schon gesehen, und so läuft er auch ewig weiter, dieser Film, in dem die alten Kubaner so schön Musik machen, dass man sich wünscht, ihr Land möge noch recht lang in seinem sozialistischen Dornröschenschlaf weiterträumen. (hip) City

C

The Calling Deutschland 2000, R: Richard Caesar, D: Laura Haris, Richard Lintern

„Horror-Thriller in der Tradition von „Rosemaries Baby“ und „Das Omen“. Die deutsche Produktion versucht wie „7 Days to Live“ das Horror-Genre für den heimischen (und internationalen) Markt wiederzuentdecken – mit englischsprachigen Darstellern und Büchern.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX

Center Stage USA 2000, R: Nicholas Hytner, D: Amanda Schull, Peter Gallagher

„Sympathischer Tanzfilm, der von den Hoffnungen dreier Tänzerinnen erzählt, in die renommierte Company der „American Ballat Academy“ übernommen zu werden.“ (tip) City

Chicken Run Großbritannien 2000, R: Nick Park, Peter Lord, D: allerhand Gummiviecher

„Dieses furiose Knet-Abenteuer von den Machern der „Wallace & Gromit-Filme dreht sich um eine Handvoll Hühner, die unter schäbigsten Bedingungen in einer Legebatterie gehalten werden – und für ein bisschen Gras zwischen ihren Krallen alles täten. Doch auch die cleversten Fluchtpläne wollen nicht gelingen. Den Tod durch eine Hühnerpastetenmaschine vor Augen, raffen sie sich ein letztes Mal auf: Ein fescher Hahn soll ihnen das Fliegen beibringen. Angesichts der charmanten Figuren und des ausgeklügelten Drehbuchs kann so mancher Realfilm einpacken.“ (Zoom) Filmstudio, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Coyote Ugly USA 2000, R: David McNally, D: Piper Perabo, Adam Garcia

„Viel Fleisch und dröhnende Musik – die Mischung aus „Striptease“ und „Flashdance“ bedient jedes Klischee.“ (Cinema) City

D

The Dancer Frankreich 2000, R: Fred Garson, D: Mia Frye, Garland Whitt

„Indias Broadway-Karriere scheitert an ihrem Handicap: Sie ist stumm. Aber ein Wissenschaftler hilft. Kaum zu glauben, dass Luc Besson als Autor und Produzent für diese Schnulze verantwortlich ist.“ (TV-Spielfilm) CineStar

Das war der wilde Westen USA 1962, R: Henry Hathaway, John Ford, George Marshall, D: James Stewart, John Wayne, Henry Fonda

„Über die Eroberungsgeschichte des amerikanischen Westens. John Wayne, Henry Fonda, James Stewart und Gregory Peck reiten neben anderen Stars durch fünf fulminante Episoden.“ (Cinema) City

E

East is East England 1999, R: Damien O'Donnell, D: Om Puri, Linda Bassett

„Und wieder eine von diesen grandiosen Polit-Komödien, wie sie nur die Briten basteln können. Erzählt wird die Geschichte einer pakistanisch-britischen Familie, die im Manchester der 70er Jahre lebt.“ (Bremer) Atlantis, Gondel, Music-Hall (Worpswede)

Eating Raoul USA 1982, R: Paul Bartel, D: Paul Bartel, Mary Woronov

„Ein Ehepaar in Los Angeles erfüllt sich seinen Traum vom eigenen Feinschmeckerrestaurant, indem es per Kontaktanzeige angelockte Sexkunden ermordet, ausraubt und die Leichen an eine Hundefutterfabrik verkauft. Bösartige schwarze Komödie, die als Satire auf die Praktiken kapitalistischer Profitmaximierung um jeden Preis zwischen mababrer Posse und albernem Humor pendelt. Optisch dezent, drastisch im Dialog.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Eat The Rich Großbritannien 1987, R: Peter Richardson, D;: Lana Pelly, Ron Tar

„Derbe, schwarze Komödie mit einer Fülle saftiger Geschmacklosigkeiten: Endlich wird der Klassenkampf in England mit Messer, Gabel, Pfeil und Bogen ausgetragen. Die Armen, Unterdrückten und Außenseiter wehren sich gegen die reichen, Überheblichen und Rechtsradikalen.“ (taz) Kino46

Ein Date zu dritt USA 1999, R: Damon Santostefano, D: Matthwe Perry, Neve Campbell

„Klischeehafte, aber charmante Dreieckskomödie.“ (TV-Spielfilm) City

Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberts, Albert Finey

„Bei ihren hartnäckigen Recherchen stößt die Angestellte einer kleinen Anwaltskanzlei auf einen riesigen Umweltskandal. Fernab von sauertöpfischen und moralinsauren Botschaften hat Regisseur Steven Soderbergh diese authentische David-gegen-Goliath-Geschichte inszeniert.“ (tip) City

Es begann im September USA 2000, R: Joan Chen, D: Richard Gere, Winona Ryder

„Richard Gere verliebt sich in Winona Ryder. Eine Schnulze, so unfreiwillig komisch, dass in der Pressevorführung herzlich gelacht wurde.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, UT-Kino, Passage (Del), Ziegelhof-Kino (Ol)

F

Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton

„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine hervorragende Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und eine Idee. Doch David Fincher haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden.“ (Der Spiegel) City

Final Destination USA 2000, R: James Wong, D: Devon Sawa, Kristen Cloke

„Kann man dem Tod von der Schippe springen? Alex versucht es. Kurz vor dem Start der Maschine nach Paris hat er eine Vision: Das Flugzeug wird explodieren, alle Passagiere werden umkommen. In letzter Minute geht er von Bord. Der Tod fühlt sich betrogen, der Spaß beginnt. Regisseur James Wong nimmt die Geschichte nicht ernster als nötig; wo der Tod nicht weiter weiß, hilft die Tricktechnik. Gruselig, absurd und stellenweise sehr lustig.“ (Der Spiegel) CineStar, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

G

Ghost Dog USA/Frankreich 199, R: Jim Jarmusch, D: Forest Whitacker

„In Jim Jarmuschs neuen Film spielt Forest Whitacker einen professionellen Killer, dessen Kodex aus einem alten Samurai-Buch stammt. Ganz eigenwillig hat Jarmusch die Figur des Killers als einen eher warmherzig wirkenden Mann gezeichnet. Unverwechselbar ist auch der stille, lakonische Humor in den Dialogen und die hypnotische Verbindung von Musik und Bild.“ (epd-film) City

Gone in 60 Seconds USA 2000, R: Dominic Sena, D: Nicolas Cage, Robert Duvall / Originalfassung ohne Untertitel

Originalfassung und -titel von „Nur noch 60 Sekunden“: „Dieser Film hat nun wirklich alles: Starkino, Action, Buddykomödie, Bruderdrama und Autofetischismus. Ausgerechnet der letzte Punkt ist es, der ihn auf rührende Weise funktionieren lässt.“ (epd-film) CinemaxX

Goya Spanien/Italien 1999, R: Carlos Saura, D: Francisco Rabal, José Rabal

„Goya, wie ihn der Altmeister des spanischen Films, Carlos Saura, imaginiert, ist ein vulkanisch grollender Malergreis, der 1828 im Exil in Bordeaux schlaflos durch das Labyrinth seiner Lebenserinnerungen wandert. Keine plane Biografie, sondern eine Beschwörung, wobei auch Goya-Klassiker nachgestellt werden und der Kameramann Vittorio Storaro filmtechnisch viel riskiert, um Leben und Werk ineinander zu spiegeln: effektvoll, aber pompös.“ (Der Spiegel) Cinema

Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson

„Marihuana ist grünes Gold. Das denkt sich jedenfalls die verwitwete Orchideenzüchterin Grace. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss sie nicht nur erkennen, dass er sie jahrelang betrogen hat – sie steht außerdem noch vor einem riesigen Schuldenberg. Als ihr Gärtner sie bittet, seine drei vertrockneten Cannabispflanzen gesund zu pflegen, weiß Grace die Lösung: Sie schmeißt ihre Orchideen raus, wandelt ihr kleines Treibhaus heimlich in einen Marihuana-Dschungel um und macht sich von Cornwall nach Notting Hill auf, um dort ihre heiße Ware an Gangster zu verkaufen. Die leichte und urkomische Hasch-Komödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis: Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (cinema) Cinema, Filmstudio, Ziegelhof-Kino (Ol)

H

Hamam – Das türkische Bad Italien/Türkei/Spanien 1997, R: Ferzan Ozpetek, D: Alessandro Gasman, Francesca D–Aloja

„Ein römischer Architekt erbt von seiner Tante ein Hamam, ein türkisches Bad, und fährt, um es zu verkaufen, nach Istanbul. Angezogen von Stimmungen und Menschen, bleibt er und restauriert den Hamam. Seine Frau reist ihm nach und findet ihren Mann verändert vor. Das Erstlingswerk eines italienisch-türkischen Regisseurs weist zwar formale Mängel auf und endet klischeehaft tragisch. Doch es erzählt atmosphärisch dicht von einer Selbstfindung dank Sinnlichkeit und kreativer Langsamkeit orientalischer Lebensweise.“ (Zoom) City

Heimweg China 1999, R: Zhang Yimou, D: Zhang Ziyi, Zheng Hao

„Es ist eine Amour fou, die Zhang entwirft, aber eine mit gutem Ausgang, eine Liebe, die 40 Jahre halten wird, wie wir aus der Rahmenhandlung wissen. „Heimweg“ ist ein ganz und gar archaischer Film, wie die Zeit und die Umgebung, in der er spielt: ein abgelegenes chinesisches Dorf in den fünfziger Jahren. Er konzentriert sich auf die einfachen Dinge: die Verrichtungen in der kleinen Hütte, in der die junge Di mit ihrer Mutter lebt, das Wasserholen, das Essenzubereiten. Aber schon die ersten Blicke zwischen Di und dem neuen Lehrer deuten die Unbedingtheit der Liebe an, und so bekommt alles eine neue Dimension. Wie in seinem Erstling „Das rote Kornfeld“ nutzt Zhang die Signalkraft der Farben, kontrastiert das Gelb der herbstlichen Landschaft mit dem Rot der wattierten, unförmigen Jacke des Mädchens. Der Regisseur hat sich auch hier wieder auf die Suggestivkraft des Kinos besonnen.“ (epd-film) Cinema, Casablanca (Ol)

High Fidelity USA 2000, R: Stephen Frears, D: John Cusack, Iben Hjeile

„Stephen Frears erzählt von einem nicht mehr ganz jungen Durchschnittskerl und Musikfan, der sich so sehr an seinem popkulturellen Wissen berauscht, dass ihm das richtige Leben in Gestalt der Freundin durch die Lappen zu gehen droht. Ohne sich allzu sklavisch an die gleichnamige Romanvorlage von Nick Hornby zu halten, hat Frears deren Strukturprinzipien übernommen. Seine kongeniale Umsetzung besticht durch trockene Dialoge und ein hervorragendes Ensemble.“ (Zoom) City

Hippolytes Fest Frankreich 1995, R: Lautent Benegui, D: Stephen Audran, Michel Aumont

„Hippolyte, Meisterkoch alter Schule in Paris, muss seinen traditionellen Laden schließen, weil eine Bank eine neue Filiale eröffnen will. Am letzten Abend dürfen sich noch einmal alle Freunde des Hauses an Kalbsbries, Lammsattel und Jacobsmuscheln laben. Weder eine überzeugende Hommage an leidenschaftliche Köche noch ein stimmiges Portrait der bunt gewürfelten Gästeschar. Statt dessen menschelt es gewaltig, und der Rest ist nicht einmal aufregend fotografiertes Maggi-Kochstudio.“ (taz) Kino 46

Hollow Man USA 2000, R: Paul Verhoeven, D: Kevin Bacon, Elisabeth Shue

„Der Mann ist streng genommen nicht hohl, sondern unsichtbar, aber hohl ist jedenfalls der Film, in dem er sein Unwesen treibt. Nach dem Vorbild von „Der Unsichtbare“ (1933) testet in diesem Science-Fiction-Thriller ein selbstverliebter Wissenschaftler ein Unsichtbarkeitsserum an sich selbst - nur dass das Gegenmittel dummerweise nicht wirkt. Der Durchsichtige findet schließlich Gefallen an seinem Zustand, immerhin kann er jetzt fremden Frauen an den Busen grapschen. Doch selbst diese Lust am ungestraften Voyeurismus wurde von Regisseur Verhoeven schlicht als Thema übersehen, genauso wie die Frage, ob die Freiheit eines Unsichtbaren wohl seine Einsamkeit aufwiegt. Stattdessen arbeitet sich der Film mit großem Special-Effects-Aufwand an der Crux ab, dass ein unsichtbarer Schurke ziemlich frustrierend ist für Zuschauer, die schließlich etwas sehen wollen für ihr Geld.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Gloria (Del)

I

Ich, beide & sie USA 2000, R: Peter und Robert Farrelly, D: Jim Carrey, Reneé Zellweger

„Charlie (Jim Carrey) hat eine Lammsgeduld und ist tüchtig dümmer, als die Polizei erlaubt – obschon er 17 Jahre in deren Diensten steht. Bis ihm eines Tages aus heiterem Himmel das bisschen willfährige Persönlichkeit gespalten wird und das Dr. Jekyll-und-Mr. Hyde-Syndrom sich seiner bemächtigt. Es ist an der Zeit, die an die Kette gelegte Sau rauszulassen und sich wohlig im dreckigen Element zu suhlen. Carrey hat sich das Motto der für die Regie verantwortlich zeichnenden Farrelly Brothers „Dumm und Dümmer“ wirklich sehr zu Herzen genommen und seiner Karriere mit diesem Machwerk des Brachialhumors ein trübes Licht aufgesetzt.“ (Neue Züricher Zeitung) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Passage (Del)

Im Juli Deutschland 2000, R: Fatih Akin, D: Moritz Bleibtreu, Christiane Paul

Die Geschichte von dem braven Referendar in Hamburg, der glaubt, in einer Türkin seine große Liebe getroffen zu haben, ihr nach Istanbul nachreist, und dabei von seiner tatsächlichen großen Liebe verfolgt wird, ist manchmal allzu übermütig und sprunghaft erzählt. Aber Akin hält eine sehr sympathische, witzig-warme Grundstimmung durch, und so lange wie Bleibtreu und Paul sich auf der Straße ständig verpassen, wiederfinden, verlieren und dabei von einem Malheur ins nächste stolpern, sind sie auch ein wirklich schönes Paar. (hip) Filmstudio

K

Kalt ist der Abendhauch Deutschland 2000, R: Rainer Kaufmann, D: Fritzi Haberlandt, August Diel, Gisela Trowe

„Kaufmanns zweite Ingrid-Noll-Adaption nach „Die Apothekerin“ bleibt der Vorlage halbwegs treu, allein dem Film ist damit wenig geholfen. Die retrospektiv erzählte Geschichte der jungen Bürgerstochter Charlotte, die der Schwester den Tod wünscht, um an ihren Mann heranzukommen, hält alle Nährstoffe für ein schönes, schmerzerfülltes Melodram bereit, aber der Plot nimmt immer wieder die Wendung ins leicht Bekömmliche. Der Film bleibt an der Oberfläche seines historischen Dekors und verliert sich zwischen den deutschen Zeiten.“ (tip) Atlantis, CinemaxX, Ziegelhof-Kino (Ol)

Käpt'n Blaubär Deutschland 1999, R: Hayo Freitag

„In dem Ziichentrickfilm, der – nach der Fernsehserie und dem Buchbestseller – neues Seemannsgarn um den wasserfesten Abenteurer spinnt, verschlägt es den Käpt'n ins kapitalistische Meer, in dem unter anderem die Immobilienhaie lauern.“ (Der Spiegel) Atlantis, Gondel, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen), Music-Hall (Worpswede)

The Kid USA 2000, R: John Turteltaub, D: Bruce Willis, Spencer Breslin

„Russ Duritz (Bruce Willis) kümmern nur Cash und Karriere. Groß ist die Verwunderung, als er plötzlich sich selbst als Achtjährigem gegenübersteht. Der kleine Rusty muss feststellen, dass der große Russ seine Kinderziele nicht erreicht hat: Hund und Großfamilie. Amerikanischer Psycho-Schmonzes, der mit unerbittlicher Konsequenz auf Friede, Freude, Eierkuchen zusteuert.“ (tip) CineStar, UT-Kino

Der kleine Vampir Deutschland/Niederlande/USA 2000, R: Uli Edel, D: Jonathan Lipnicki, Alice Krige, Richard E. Grant

„Uli Edels phantastischer Kinderfilm basiert auf der bereits zweimal adaptierten Vorlage von Angela Sommer-Bodenburg. Mit viel Humor, Tempo und herausragenden Effekten eignet sich die deutsch-amerikanische Produktion für einen spannenden Kinobesuch. Für die sympathische Vampirfreundschaft hat Edel eine gute Besetzung und mit einer blutsaugenden Kuhherde eine tierische Pointe gefunden.“ (film.de) Schauburg, CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Lindenhof (Wildeshausen)

Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber Großbritannien 1989, R: Peter Greenaway, D: Tim Roth, Helen Mirren

„Greenaway ist ein wahrer Misanthrop. In diesem Film gibt es kaum verschleierte Verachtung für die blasse Schwäche des menschlichen Fleisches inmitten der protzenden Zelebration von Stoffen, Möbeln und Speisen. Und wenn Greenaways Kamera immer wieder schnell seitlich von Raum zu Raum fährt, erinnert sie an die Bewegungen einer Ratte an der Fußleiste – erregt durch den menschlichen Unrat.“ (David Thomson) Kino 46

Der Krieger und die Kaiserin Deutschland 2000, R: Tom Tykwer, D: Franka Potente, Benno Fürmann

„In dieser Liebesgeschichte müssen Sissi und Bodo einen spektakulären Unfall, einen Bankraub, einen schweren Verlust und ein komisches Versteckspiel überstehen, bevor sie zueinander finden. Während so mancher Regisseur schwerfällig Beziehungskisten stapeln würde, nützt Tykwer die Irrungen und Wirrungen, um sein erzählerisches Talent zu beweisen und allerlei Kunststückchen vorzuführen, was manchmal einer stilistischen Gratwanderung gleichkommt, meistens aber erstaunlich gut gelingt.“ (Zoom) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol)

Kurzfilmprogramm zum Thema „Essen“

„Einen weiten Bogen spannt dieses neunteilige Programm: Welchen Wert hat eine Tomate aus Brasilien? Was ist ein Schnitzel, bevor es ein Schnitzel wurde? Wie wird in Norwegen, Australien oder Japan gegessen? Diese und andere Fragen werden an diesem unterhaltsamen Abend beantwortet.“ (Kommunalkino) Kino 46

L

La Charme discret de la Bourgeoisie Frankreich 1972, R: Luis Bunuel / Originalfassung ohne Untertitel!

„Sechs Freunde treffen sich zum Abendessen – doch zu dem wird es nie kommen. Ist das schon eine richtige Kino-Geschichte? Dem spanischen Bürgerschreck Luis Bunuel reicht sie allemal, um daraus eine elegante und hellsichtige Farce zu zaubern. Eine Boulevardkomödie beinahe, doch eine, in der das Amüsement im Erschrecken liegt und der Schrecken im Amüsement.“ (Paul Werner) Kino 46

Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly

„In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Doch ist das ein Grund, dass er seinen Gewinn nicht bekommt? Seine Nachbarn fassen den Plan, dem von der Lottogesellschaft entsandten Prüfer einen Gewinner namens Ned Devine zu präsentieren. „Waking Ned Devine“ ist einer dieser raren Filme, bei dem einem endlich wieder bewußt wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) City

Die letzte Kriegerin Neuseeland 1994, R: Lee Tamahori, D: Rena Owen, Temuera Morrison

„Suff und Gewalt bestimmen den Alltag in einer Maori-Siedlung in Neuseeeland: Als es ihr Mann zu weit treibt, schreitet Mutter Beth zur Tat. Sehenswert!“ (Cimema) City

Liberty Heights USA 2000, R: Barry Levinson, D: Adrien Brody, Bebe Neuwirth

„Baltimore im Jahr 1954: die Brüder Kurtzman leben in der jüdisch geprägten Gegend von Liberty Heights. Ihre Welt ist von Traditionen, Familiensinn und einer strikten Rassentrennung geprägt. Barry Levinson erzählt von der sanften Revolte gegen diese Grenzen, von frühen Konzerten James Browns und von Ausflügen in fremde Welten. Chris Doyles fasziniernde Kameraarbeit prägt diesen sehr schönen Film.“ (tip) Filmstudio

Lieber Fidel – Maritas Geschichte Deutschland 2000, R: Wilfried Huismann

„Wenn sie Deutsch spricht, redet sie in breitestem Bremisch und wirkt dabei oft ziemlich ungehobelt. Die 1939 geborene Kapitänstochter Marita Lorenz ist eine von den vielen Bremerinnen, die es in die weite Welt verschlagen hat. Doch ihre Lebensgeschichte ist die wohl unglaublichste von allen Auswandererbiographien: Marita Lorenz ist die „Bremer Mata Hari“ – sie spionierte, tötete, überlebte Attentate, hatte Affären mit Diktatoren und Agenten und zog auch noch zwei Kinder groß. Und ein Mann hat ihr nach eigenen Worten das ganze Leben versaut: der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro, der sie als 19-Jährige zur Königin von Kuba machen wollte und der noch immer ihre große Liebe ist. Der dreimal mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Regisseur Wilfried Huismann hat diese abenteuerliche Biographie in einem aufwändig recherchierten und inszenierten Film dokumentiert.“ (ck) Gondel

Loser USA 2000, R: Amy Heckerling, D: Jason Biggs, Mena Suvari

„Nach „Ich glaub', ich steh' im Wald“ und „Clueless“ widmet sich Amy Heckerling zum dritten Mal dem Leben in der High School. Mit den „American Pie“-Stars Jason Biggs und Mena Suvari hat sie geeignete Hauptdarsteller gefunden; die Landei-trifft-Großstadtgöre-Komödie ist allerdings bei weitem nicht so profund wie die Vorgänger der Regisseurin.“ (Blickpunkt: Film) CineStar

M

Magnolia USA 1999, R: Paul Thomas Anderson, D: Julianne Moore, Tom Cruise, Jason Robards

Ein intimer Monumentalfilm, der 179 Minuten lang in verschiedenen Lebensdramen ausufert, von denen jede für sich Stoff für einen kleinen, mitreißenden Film geboten hätte. (hip) City

Makellos USA 1999, R: Joel Schumacher, D: Robert de Niro, Philipp Seymor Hoffman

„Motto: Auch Schwule sind Menschen, vielleicht bessere als du! Aufrichtig bewundern lässt sich an dieser Kitschkatastrophe nur die Chuzpe, einen so miserablen Film „Makellos“ zu betiteln.“ (Der Spiegel) City

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreographien und die sensationellen Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) City

Michel in der Suppenschüssel Schweden 1971, R: Olle Helbom, D: Jsan Ohlson

Lustiger Kinderfilm über die Erlebnisse und Streiche des kleinen Michel. Der Regisseur der Pippi-Langstrumpf-Serie durfte auch mal einen Film über einen frechen Jungen drehen. Das Drehbuch stammt natürlich von Astrid Lindgren. (hip) Kino 46

Mission Impossible 2 (M:I-2) USA 2000, R: John Woo, D: Tom Cruise, Dougray Scott

„Die dünne und dümmliche Story gibt den Weg frei für bekannte James-Bond-Gimmicks. Eine belanglos-oberflächliche Fortsetzung von De Palmas Erstling.“ (film.de) City

N

Nur noch 60 Sekunden USA 2000, R: Dominic Sena, D: Nicolas Cage, Robert Duvall

„Dieser Film will nun wirklich alles: Starkino, Action, Buddykomödie, Bruderdrama und Autofetischismus. Ausgerechent der letzte Punkt ist es, der ihn auf nachgerade rührende Weise funktionieren lässt.“ (epd-film) City

Nurse Betty USA 2000, R: Neil LaBute, D: Reneé Zellweger, Morgan Freeman

„Es soll ja Leute gegeben haben, die in der „Lindenstraße“ tatsächlich eine Wohnung mieten wollten. Die Identifikation mit einer TV-Serie behandelten schon Filme wie „Pleasantville“ und „Die Truman Show“. Regisseur Neil LaBute streift nun deren Motiv und schlägt dabei wunderbar komödiantisch-romantische Töne an. Die gutmütige Kellnerin Betty ist so auf eine Ärztesoap und deren Hauptfigur Dr. Ravell fixiert, dass sie traumwandlerisch Kaffee einschenken kann, ohne den Blick vom Fernseher abzuwenden. Als sie beobachtet, wie ihr fieser Ehemann nach einem Drogenklau von zwei Killern massakriert wird, verschieben sich ihre Realitäten. Im Glauben, mit Ravell verlobt zu sein, fährt sie nach Los Angeles. Bettys bewusstseinsgespaltene Reise folgt der bekannten Moral, dass man nicht vor sich selbst weglaufen darf. Aber das Drehburch, das zu Recht in Cannes prämiert wurde, führt die scheinbaren Gegensätze auf mehreren Ebenen zusammen.“ (Cinema) Cinemaxx, Filmstudio, Wall-Kino (Ol)

O

O Brother, Where Art Thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson

„Drei entsprungene weiße Kettensträflinge durchleben im Mississippi der Depressionszeit eine (vage an Homer orientierte) Odyssee, treffen auf verführerische Sirenen, einen zyklopischen Bibelvertreter und einen Kühe tötenden Gangster. Nebenbei steigen die Helden auf der Flucht zu Popstars auf. Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am trivialen kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) Schauburg, CinemaxX, Passage (Del), Wall-Kino (Ol)

Oi! Warning Deutschland 1998, R: Dominik und Benjamin Reding, D: Sascha Backhaus, Simon Goerts

„Geflohen aus spießigem Elternhaus, kommt Janosch zu Koma, dem Freund aus katholischer Landjugend, jetzt Skin mit schwangerer Freundin Sandra, und starker Mann, wie Janosch werden will. Eine expressive, hochspannende Klimabeschreibung aus Deutschland, erzählt an einer dramatischen Dreiecksgeschichte, die tödlich endet. Eine verzweifelte Geschichte, kraftvoll und dicht erzählt, über Jugendliche, Gewalt und Verletzlichkeit ohne Angst vor widersprüchlichen Gefühlen, voller Sinnlichkeit, altmodisches Pathos nicht scheuend.“ (tip) Filmstudio

Onegin Großbritannien 1998, R: Martha Fiennes, D: Ralph Fiennes, Liv Taylor, Toby Stephens

„Den hoch romantischen Puschkin-Helden Eugen Onegin zu spielen, war seit Studententagen ein so inniger Wunsch des britischen Stars Ralph Fiennes, dass er die Sache als Produzent selbst ins Rollen gebracht hat. Ein wenig ist er schon über den Typus des jünglingshaften Dandys, Spielers und Schwärmers Onegin hinausgereift, doch umso eindringlicher, schmerzensreicher wirkt seine Liebes- und Lebensverzweiflung. Die Regisseurin Martha Fiennes, Schwester des Stars, zeigt Gespür für die visuellen Reize von Landschaft und Interieurs, und der Komponist Magnus Fiennes, Ralphs Bruder, lässt die Emotionen rauschen, ohne sich über Gebühr bei Tschaikowsky anzubiedern. Wer gedacht hatte, diese Art von sattem Augenweiden-Kostümfilm sei passé, kann hier nur staunen.“ (Der Spiegel) Atlantis

P

Pokèmon Japan/USA 1999, R: Kunihiko Yuyama

„Der erste Kinofilm um die friedlichen Game-Boy-Figuren ist ein triviales Zeichentrickabenteuer, bei dem bombastische Action, Kitsch und naive Lebensphilosophie ineinanderfließen.“ (filmdienst) UT-Kinocenter, Casablanca (Ol)

R

Der Räuber Hotzenplotz Deutschland 1973, R: Gustav Ehmck, D: Gert Fröbe, Lina Carstens, Josef Meinrad

In diesem Kinderfilm spielt Gert Fröbe den Titelhelden mit riesiger Pappnase fast so böse und witzig wie seinen schönsten Erzschurken, den Herrn „Goldfinger“. CineStar

Rules – Sekunden der Entscheidung USA 2000, R: William Friedkin, D: Tommy Lee Jones, Samuel L. Jackson

„Ein Colonel der US-Marines wird von einem amerikanischen Militärgericht angeklagt, weil er bei einem eskalierten Einsatz im Jemen fast hundert Zivilisten umgebracht hat. Ein befreundeter Militäranwalt kommt mit dem Angeklagten zu dem Schluss, dass die Opfer selber schuld waren. William Friedkin ist mit diesem militärfreundlichen und sagenhaft xenophoben Drama bei aller technischen Versiertheit auf dem Tiefpunkt seiner Karriere angelangt.“ (tip) CinemaxX, CineStar, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

S

Salsa und Amor Frankreich/Spanien 2000, R: Joyce Sherman Bunuel, Christiane Gout, Vincent Lecoeur

„Romantische Tanzkomödie, „die Musik hat Schwung und die Hauptdarstellerin einen hübschen Schmollmund. Doch leider will der Film nebenbei noch sämtliche rassistischen Klischees des Erdballs entlarven.“ (tip) City

Schatten der Wahrheit USA 2000, R: Robert Zemeckis, D: Michelle Pfeiffer, Harrison Ford

„Michelle Pfeiffer allein zu Haus: Geister treiben sie als Frau von Harrison Ford beinahe in den Wahnsinn – Hitchcock goes Horror. Mit vielen Anleihen bei Klassikern wie „Das Fenster zum Hof“, „Shining“ oder „Poltergeist“ werden hier bekannte Muster zitiert und geringfügig variiert. Unterstützt von Michelle Pfeiffers Wandlung von einer liebenden Mutter zu einer psychotischen Totenmaske lässt Zemeckis den Zuschauer mittels kalkulierter Schocks mehr als einmal im Kinosessel erschauern. Einzig die finale Aufklärung des Geschehens im familiären Geisterhaus wirkt zu genretypisch und banal, um wirklich zu erschrecken. Hier wird trotz aufwändiger Kamerafahrten bloß das TV-Niveau von Sendungen wie „X-Factor“ geboten.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter

Scary Movie USA 2000, R: Keenen Ivory Wayans, D: Anna Faris, Jon Abrahams

„Zum wiederholten Mal treibt ein maskierter Killer auf einem Campus sein Unwesen und ermordet Studenten. Der Versuch einer Parodie des über seine Teenager-Varianten ohnehin zur Parodie verkommenen Horror-Genres, der sich allenfalls durch seine Überdeutlichkeit positionieren kann. Zugleich eine Zitation zahlreicher Schmuddelkomödien.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Passage (Del)

7 Days to live & Blair Witch Projekt 2

Zwei Schocker, ein neuer und ein alter, für die Halloween-Nacht. CineStar

Sex oder stirb USA 2000, R: Geoffrey Wright, D: Britanny Murphy, Michael Biehn

„Die Angst geht um in Cherry Falls: In kurzen Abständen sind drei Jungfrauen einem Serienkiller zum Opfer gefallen. Sehr viel origineller (und spannender) kann ein Splatterfilm kaum sein. Dieses ungeschliffene Juwel – die erste amerikanische Arbeit des Australiers Geoffrey Wrigth („Romper Stomper“) – stellt die Regeln des Genres subversiv auf den Kopf und lässt nur sexuell aktive Teenager der Klinge des Mörders entkommen. Nachwuchsstar Brittany Murphy ist schlicht und ergreifend großartig in der Hauptrolle.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar

Shaft USA 2000, R: John Singleton, D: Samuel L. Jackson, Vanessa Williams

„Fast 30 Jahre nachdem Richard Roundtree zur Kult-Ikone für die schwarze Jugend in Amerika wurde, tritt Samuel L. Jackson in seine Fußstapfen. Und ist noch cooler als sein Vorgänger.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Lichtspielhaus (Del)

Shang-High Noon USA 2000, R: Tom Dey, D: Jackie Chan, Owen Wilson

„East meets west im neuen Film von Jackie Chan, der wie in seinem vorangegangenen Hollywoodfilm „Rush Hour“ erneut auf das Erfolgsrezept des buddy movies setzt. Und wiederum wird Chans Leinwandfigur, erfahren in den Martial-Arts, aber wenig vertraut mit den Gepflogenheiten der amerikanischen Kultur, zusammengeworfen mit einem Amerikaner, der vor allem eine große Klappe hat. Zwischen modisch-smart und naiv bewegt sich der Film als Westernparodie. Ein korrupter Sheriff heißt Van Cleef. Trotz solcher Anspielungen ist „Shanghai Noon“ als Western von geradezu aufreizender Naivität, eine Anthologie von Genremotiven, die so ausgestellt werden, dass es an die deutschen Karl-May-Filme erinnert.“ (epd-film) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Passage (Del)

Sonnenallee Deutschland 1999, R: Leander Haußmann, D: Alexander Scheer, Katharina Thalbach, Detlev Buck

„Die Mauer steht wieder! Die speziellen Nöte und Freuden der DDR-Teenagergeneration der 70er Jahre zeichnet Theatermacher Haußmann sarkastisch und urkomisch nach.“ (TV-Spielfilm) City

Stalker UdSSR 1979, R: Andrej Tarkowskij, D: Alexander Kaidanowskij, Antonio Solonzyn

„Drei Männer starten zu einer Expedition in die „Zone“, die irgendwo hinter einer verödeten Industrielandschaft liegt: Ein verlassener, verbotener Bezirk, in dem vor 20 Jahren ein Meteor oder ein Atomschlag niederging und aus dem Soldaten, die das Terrain erkunden sollten, nicht zurückkamen. Die Reise der drei verirrten Seelen ins Reich der Toten, in diese Endzeit-Landschaften, wo Raum und Zeit zerfließen, ist ein Psychotrip, eine Prüfung. Mit melancholischem Ernst entwirft Tarkowskij eine seiner spirituellen Phantasmagorien, in denen es um moralische, philosophische und religiöse Fragen geht. Die suggestive Kraft dieses Films liegt in seinen dichten, schönen Bildern und seinen satten, dunklen Farben, in seiner assoziationsreichen, sinnlichen Geräusch- und Musikkulisse, in seinem Pathos und seiner fast meditativen Ruhe.“ (Wolf Donner) Schauburg

Die Stille nach dem Schuss Deutschland 2000, R: Volker Schlöndorff, D: Bibiana Beglau, Martin Wuttke

Gegen Schlöndorffs Inszenierung ließe sich manches einwenden. Die Sprache der Terroristen klingt formelhaft. Und doch ist dies ein außergewöhnlicher Film, denn Schlöndorff und Autor Kohlhaase haben es geschafft, zwei herausragende Traditionen des deutschen Nachkriegsfilm miteinander zu verbinden: den gesellschaftspolitischen Anspruch des westdeutschen Autorenfilms und die lebensnahe Atmosphäre der ostdeutschen Defa-Produktionen.“ (Cinema) Filmstudio

Stuart Little USA 1999, R: Rob Minkoff, D: Geena Davis, Hugh Lauri

„Die Eltern eines Jungen, der sich einen kleinen Bruder wünscht, adoptiert für ihn eine putzige „Waisenmaus“, die zunächst einen schweren Stand im neuen Heim hat, da sowohl der Sohn als auch die eifersüchtige Hauskatze sie vergraulen wollen. Nach turbulenten Abenteuern siegt schließlich aber die Freundschaft. Ein auf den ersten Blick durchaus amüsanter Kinderfilm, der jedoch an seiner Spießigkeit und vielen Klischees krankt. Die Geschichte vermag sich zudem nie gegenüber den perfekten Computer-Effekten zu behaupten.“ (filmdienst) City

T

Tanz der Vampire Großbritannien 1966, R: Roman Polanski, D: Roman Polanski, Sharon Tate, Jack MacGowran

„Ein alter Professor und sein treuer Gehilfe gehen in einem Karpatenschloß auf Vampirjagd und geraten in eine Familenfeier der Untoten. Roman Polanskis erste Großproduktion benutzt die Klischees und Handlungsmuster des Vampirgenres zu einer amüsanten Persiflage, in der makabre Schocks durch liebevolle Typenkomik ausbalanciert werden.“ (Lexikon des internationalen Films) City

Thomas – Die fantastische Lokomotive USA 2000, R: Britt Allcroft, D: Peter Fonda, Alec Baldwin

„Auf der magischen Insel Soldau wohnen die liebenswerte Dampflok Thomas und ihre Freunde. Alles könnte in bester Ordnung sein, wären da nicht die gemeine Lokomotive Diesel 10 und die verschwundene Lady, die als einzige Lok den Zauberweg zur Realität kennt. Peter Fonda spielt in dem farbenprächtigen Märchen einen Opa, und Alec Baldwin eilt als agiler Schaffner mit einer Zauberglitzerpfeife zu Hilfe. Eine fantastische Geschichte mit zauberhafter Musik und kindgerechtem Charme.“ (Cimema) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Passage (Del)

Tödliche Gerüchte USA 2000, R: Davis Guggenheim, D: James Marsden, Lena Headey, Eric Bogosian

„Dagegen ist der Melrose Place ein Hort der Harmonie: Drei Studenten der Medienwissenschaften inszenieren das Jüngste Gerücht. Derrick hat bereits während seiner Highschool-Zeit persönliche Erfahrungen mit der Macht der Gerüchte gesammelt. So stiftet er seine WG-Mitglieder zu einem Eigenexperiment an, das spannende Plotwendungen bereithält. Wieder einmal beweist Filmemacher Joel Schumacher als ausführender Produzent seinen Spürsinn für Talente. Er heuerte „Emergency Room“-Regisseur Davis Guggenheim für den modernen Stoff an. Und stellte zudem eine Besetzung zusammen, mit der „Tödliche Gerüchte“ ein Abfischbecken für Casting-Agenten werden könnte.“ (Cinema) CineStar

V

Velvet Goldmine Großbritannien 1998, R:Todd Hayne, D: Ewan McGregor

„Todd Haynes Kinobilderbogen erzählt die Geschichte eines David Bowie nachempfundenen Rockstars und er erzählt sie von ihrer großartigen, mythenkompatiblen Seite: Triumpf und Verrat, Rausch und Katzenjammer, The Rise and Fall of ...“ (taz) City

W

Der Weg nach El Dorado USA 2000, R: Eric Nergerson, Don Paul

„Zwei junge Abenteurer, keine strahlenden Helden, sondern eher Außenseiter, machen sich auf die Suche nach den Goldschätzen von El Dorado, wo man sie als Götter verehrt, sie aber zugleich in eine gefährliche Intrige zieht. Abenteuerlicher Zeichentrickfilm, der sich in Sachen „erwachsener“ Animation versucht. Ein unterhaltsamer und durchaus pointierter, letzlich aber entbehrlicher Film, der allzu vertrauten Handlungsmustern folgt und diesen mittels der Zeichenkunst keine neuen Aspekte hinzufügen vermag.“ (filmdienst) CineStar, CinemaxX

Wie Kater Zorbas der kleinen Möwe das Fliegen beibrachte Italien 1999, R: Enzo d'Alò

„Kinderfilm. Oft genug müssen Katzen in Animationsfilmen den Schurken abgeben, derweil possierliche Nager fesch den Helden mimen. Die amüsante italienische Zeichentrickproduktion nach dem Kinderroman von Luis Sepulveda kehrt das Verhältnis um: Fiese Ratten sind drauf und dran, in einer Hafenstadt die Macht zu übernehmen, woran Kater Zorbas und seine Gang träge gewordener Stubentiger nicht ganz unschuldig sind. Kindgerecht und in einem hübschen Bilderbuchstil erzählt Regisseur Enzo d'Alò diese Geschichte von der Toleranz gegenüber Anderen – ohne die Kids für dumm zu verkaufen.“ (tip) Schauburg, CineStar, Casablanca (Ol)

Wie wahr?! – Faszination Dokumentarfilm

Ein vier Stunden langer Filmabend mit verschiedenen Dokumentarfilmen, dazu Diskussionen und Referate. Kino 46

Woman on Top USA 1999, R: Fina Torres, D: Penélope Cruz, Murilo Benicio

„Der Venezolanerin Fina Torres ist mit ihrem US-Debüt eine märchenhafte Komödie gelungen, in der Liebe durch den Magen geht. Vor allem aber ist der ausgelassene sinnliche Spaß ein Showcase für „Alles über meine Mutter“-Star Penélope Cruz, die als Zauberköchin eine hinreißende Vorstellung gibt. Ein Gute-Laune-Film, der sein Publikum federleicht zu unterhalten versteht.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX

X

X-Men USA 2000, R: Bryan Singer, D: Patrick Stewart, Ian McKellen, Famke Janssen

„Durch eine Veränderung ihrer Chromosomen sind die „X-Men“ mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet. Sie können mit ihren Blicken Energiestrahlen versenden und mit einer Handbewegung das Wetter manipulieren. Sie haben sich zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengeschlossen, um die Welt vor dem Bösen zu bewahren. „X-Men“, eine Verfilmung der gleichnamigen Marvel Comics aus den 60er Jahren, ist mehr als nur ein Science-Fiction-Film. Regisseur Bryan Singer erzählt in seiner Mischung aus sozialkritischem und effektgeladenem Action-Kino die Geschichte gesellschaftlicher Außenseiter. Die theater- und filmerfahrenen Patrick Stewart und Ian McKellen brillieren in ihren gemeinsamen Szenen, in denen man Singers Liebe für starke Dialoge erkennt. Die actiongeladenen Special-Effekts bei Showdown auf der Freiheitsstatue befriedigen dann die Erwartungen des Mainstreampublikums.“ (film.de) UT-Kinocenter

Z

2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen USA 1993, R: Peter Hyams, D: Roy Scheider, John Lithgow

„Fortsetzung der Geschichte des Science-fiction-Klassikers „2001“, in der eine gemischte Ost-West-Expedition das Rätsel um das Scheitern der damaligen Mission zu erklären versucht. Der Film erreicht weder die stilistische Meisterschaft noch die visionäre Kraft des Originals und begnügt sich mit einer oberflächlichen Geschichte im Stil von Leihbuchromanen der fünfziger Jahre.“ (Lexikon des internationalen Films) Filmstudio