Rad für Winterwetter

Das müssen Sie beachten, wenn Sie als RadfahrerIn gut über den Winter kommen wollen  ■ Von Gernot Knödler

Rad fahren ist keine Schönwetter-Angelegenheit. Mit richtiger Kleidung und einem durchgecheckten Fahrrad braucht auch im Winter niemand aufs Auto umzusteigen. Die neuralgischen Punkte sind das Licht, Kette und Schaltung, die Reifen und der Witte-rungsschutz.

„Man sollte sich überlegen, ob man einen besseren Dynamo anbaut“, empfiehlt zum Beispiel Michael Franck vom Eimsbütteler Radwerk. Kaum einer der gängigen Dynamos, die von der Seite auf den Reifen drücken, kommt mit Matsch und Schnee zu Rande. Anders sieht das bei Speichendynamos aus, die nachträglich an der Fahrradgabel montiert werden können und um die 60 Mark kosten. Sie müssten allerdings sehr sorgfältig montiert werden, warnt Franck, weil sie sonst schnell verschleißen.

Alternativ dazu gibt es Nabendynamos, die direkt auf der Radachse sitzen. Sie kosten 150 bis 500 Mark und müssen überdies ins Rad eingespeicht werden. Ihr Kauf bietet sich an, wenn ohnehin ein neues Laufrad fällig ist.

Der beste Dynamo nützt allerdings nichts, wenn der Stromkreis ständig unterbrochen wird. Eine doppelte Verkabelung, bei der der Strom nicht über den Rahmen zurückfließt, wirkt Wunder. Abgerundet wird die Beleuchtung durch Lampen mit Kondensatoren, die auch noch bei stehendem Rad einige Minuten lang brennen.

Die Kette des Rades will sorgfältig und oft geölt werden, um nicht vorzeitig zu verschleißen. Die perfekte Methode: Druckfestes Öl tröpfchenweise auf jedes einzelne Röllchen geben, einwirken lassen und das überschüssige Öl abwischen. Das verhindert, dass Sand und Staub an der Kette zu einer Schmirgelpaste verkleben.

Wegen solcher Verschmutzungen müssen sich RadlerInnen, die wenig Arbeit haben wollen, die Wahl der Schaltung gut überlegen. „Vielfahrer sollten eine Nabenschaltung haben“, sagt Franck. Sie ist schmutzresistent. Zur Konservierung des Velos verkaufen HändlerInnen Wachsspray und Öle, die zugleich reinigen. Besonders für Räder, die draußen geparkt werden, sind sie zu empfehlen.

Beim Fahren helfen Reifen mit gutem Profil und das Ausweichen auf die Fahrbahn. „Wenn der Radweg nicht zumutbar ist, hat man das Recht, auf der Straße zu fahren“, sagt Michael Bab vom ADFC. Schmierigen Laubhaufen und festgewalztem Schnee lässt sich auf diese Weise gut ausweichen.