Stadt der Yankees

Mit 1:4 verlieren die New York Mets die World Series im Baseball gegen den Lokalrivalen aus der Bronx

BERLIN taz ■ Die New York Yankees feierten längst ihren dritten Gewinn der World Series in Folge, da haderten die unterlegenen New York Mets immer noch mit jener folgenschweren Entscheidung ihres Managers Bobby Valentine, die sie um die Chance brachte, vielleicht doch noch die innerstädtische Machtverteilung im Baseball zu ändern. Bis ins neunte und letzte Inning hatte Pitcher Al Leiter souverän die Bälle geworfen, doch dann bekam er beim Stand von 2:2 plötzlich große Mühe, das letzte Out herbeizuführen. Valentine wechselte dennoch seinen Pitcher nicht aus, und kurz darauf jagte Luis Sojo den 142. Ball, den Leiter an diesem Abend warf, flach über das Feld: Zwei Runs für die Yankees, die das Match mit 4:2 und die Serie mit 4:1 gewannen.

„Es war offensichtlich die falsche Entscheidung“, räumte Bobby Valentine ein, „hätte ich jemand anders gebracht, hätte er den Typen sicher rausgekriegt, und wir wären noch im Spiel.“ Al Leiter war untröstlich: „Ich war so überzeugt, dass ich es schaffen könnte“, sagte der Mann, der nun als einer der größten Unglücksraben der Mets in die Klubgeschichte eingehen wird.

Die Yankees, die keineswegs eine brillante Saison gespielt hatten und erst nach diversen Personalwechseln während des Sommers in Form kamen, konnten ihr Glück kaum fassen. „Das ist superbefriedigend“, sagte Manager Joe Torre, und Bürgermeister Giuliani, eingeschworener Yankees-Fan, frohlockte: „Champions darf man nicht abschreiben.“ Der Triumph ist um so süßer, als, abgesehen von den Anhängern des Klubs aus der Bronx, die ganze Stadt und das ganze Land den Mets die Daumen drückten. „Jeder hat darauf gewartet, dass wir verlieren“, meinte Rightfielder Paul O’Neill, „aber ob ihr uns mögt oder nicht, wir sind die Gewinner.“

Seit 44 Jahren war es die erste „Subway Series“ in New York, und alle fünf Partien waren heiß umkämpft. Yankees-Besitzer George Steinbrenner spendete dem unterlegenen Lokalrivalen denn auch das großmütige Lob des Triumphators: „Die Mets haben uns alles abverlangt, ich hoffe, dass wir das nun wieder 44 Jahre lang nicht durchmachen müssen.“ MATTI