Bilanz: Das Hanse-Panorama-Bild ist in Bremen gefloppt

Ausgerechnet der Hamburger Konkurrenz hatte Bremen die Premiere „weggeschnappt“. Der andere Hansestadtstaat habe nicht so einen attraktiven Standort wie den Teerhof geboten, säuselten die Organisatoren zur Eröffnung. Als das Hansepanorama nach Anlaufschwierigkeiten fast übergangslos ins Sommerloch fiel, wurde der Ton rauher: Die Berliner Event-Agentur „Arts, Media and Architecture“ (AMA) schob das schwache Besucherinteresse auf den „schlechten Standort“.

Nach zwei Verlängerungen auf schließlich 24 statt der geplanten neun Wochen hat das Panoramabild des Malers Yadegar Asisi zwischen 60.000 und 70.000 Besucher angezogen – trotz Schulklassen und Rentnerermäßigung nur die Hälfte dessen, was sich der Veranstalter erhofft hatte. „Das lag an dem ausgesprochen beschissenen Standort“, wird Christoph Schwebel von der AMA-Tochter Diorama deutlich. Die Bremen Marketing Gesellschaft (BMG) habe „hervorragende Innenstadtlage“ angeboten. Stattdessen habe man „jeden Besucher einzeln über die Brücke ziehen müssen“.

Henrik Marckhoff von der BMG erinnert dagegen: „Der Veranstalter hat den Ort mit uns gemeinsam besichtigt. Wir konnten ihm da gar nichts vorgaukeln.“ Der Betreiber habe das Gemälde von Anfang an nicht professionell präsentiert. Während die BMG eine Plakatkampagne und Folder bereitgestellt habe, habe die AMA weder die angekündigten Unterrichtsunterlagen für Schulklassen erstellt, noch das Angebot genutzt, Hinweisschilder an der Schlachte aufzustellen.

Der kommerzielle Beteiber würde Bremen gern an seinen Verlusten beteiligen: In einem Brief bittet die Firma die Stadt, Strom- und Wasserkosten zu tragen. Aber die BMG bleibt hart: „Im Vertrag standen 40.000 Mark für die Infrastruktur, mehr gibt es nicht“, sagt Marckhoff. Außer den Marketingausgaben, laut Wirtschaftsressort noch mal 80.000 Mark. In ein paar Tagen geht die Reise weiter in die bekannte Hanse-Metropole Herford. Andere Städte sind offenbar abgesprungen. Statt von 25 Stationen spricht Diorama inzwischen lieber von „12 plus x“. Für Hamburg gibt es noch keinen Termin.

jank/Foto: Michael Jungblut