Pokal-Langweiler mit Werder-Aus

■ Bremen-Trainer Thomas Schaaf bleibt trotzdem gelassen / Bundesliga geht vor

Freiburg – Adel Sellimi sorgte in letzter Sekunde für Erlösung und allgemeine Erleichterung. Der tunesische Nationalspieler verschonte durch seinen Siegtreffer zum 1:0 (0:0) des SC Freiburg gegen den SV Werder Bremen Gewinner, Verlierer und die Fans vor einer drohenden Verlängerung des DFB-Pokal-Langweilers. Die beiden Bundesligisten ließen in der weitgehend drögen Partie nur selten so etwas wie Pokal-Stimmung unter den 12.000 Zuschauern im nur halb gefüllten Dreisamstadion aufkommen. „Wir haben sicherlich auch Glück gehabt, keine Frage“, räumte Freiburgs Trainer Volker Finke nach dem Einzug in die dritte Runde ein.

Thomas Schaaf schien das Scheitern des diesjährigen Pokal-Finalisten (0:3 gegen Bayern München) nicht gerade seelisch aus der Bahn zu werfen. „Berlin brauchen wir erst mal nicht zu buchen“, sagte der Coach des viermaligen Cup-Siegers beinahe gleichgültig. „Ich wünsche Freiburg im DFB-Pokal noch weiterhin viel Spaß. Und Tschüs.“ Es war ein Abschied ohne Wehmut. Schließlich drücken die Norddeutschen angesichts des 14. Tabellenplatzes – punktgleich mit dem Vorletzten VfL Bochum – ganz andere Sorgen. Allerdings hätte Bremen bei etwas mehr Glück und Treffsicherheit vor allem von Marco Bodo und des Brasilianers Ailton durchaus die Partie gewinnen können.

„Wir müssen weiter hart arbeiten, dann klappt's auch wieder besser“, wies Freiburgs Spielgestalter Zoubaier Baya, der selbst einen Durchhänger hatte, auf die wenig berauschende Vorstellung der eins-tigen „Breisgau-Brasilianer“ hin. Allerdings gelten auch für die Badener angesichts des unbefriedigenden Bundesligastandes andere Prioritäten. Finke war anzumerken, dass das Weiterkommen nicht das große Ziel seiner Träume war. „Für die nächste Runde wünsche ich mir nur ein Heimspiel, egal gegen wen, damit sich die Belastungen in Grenzen halten“, sagte er wenig begeistert. „Diese englischen Wochen sind eine große Anstrengung.“

Bei so viel Gleichmut blieb als Trostpflaster das auffällig gute Debüt von Freiburgs Neuzugang Wladimir But. Der 23-jährige Russe, erst am Montag in einem Blitztransfer von Borussia Dortmund verpflichtet, mischte nach seiner Einwechslung in der zweiten Hälfte 45 Minuten lang mit, als hätte er nie wo anders gespielt. Dafür gab es ein Sonderlob von Finke: „Er hat engagiert gespielt und den Ball schnell und direkt laufen lassen. Besser kann man es nicht machen.“ Arne Bicker/dpa