Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

American Beauty USA 1999, R: Sam Mendes, D: Kevin Spacey, Annette Bening

Dies ist eine Komödie, weil wir über die Absurdität der Probleme des Helden lachen, und eine Tragödie, weil wir uns mit seinem Scheitern identifizieren können. Der Film handelt von einem Mann und seiner Angst, alt zu werden und die Hoffnung auf wahre Liebe zu verlieren.“ (Roger Ebert) City

American Psycho USA 2000, R: Mary Harron, D: Christian Bale, Willem Dafoe

„Regisseurin Mary Harron zerlegt die sperrige Vorlage in Miniaturen: präzise, kalt, entlarvend - und zeigt, dass Männer lächerlich sind.“ (Der Spiegel) City

An deiner Seite USA 1999, R: Rob Reiner, D: Bruce Willis, Michelle Pfeiffer

„Nach 15 Ehejahren denkt ein Paar an Scheidung und sieht eine günstige Gelegenheit dafür gekommen, als die Kinder im Sommer im Campingurlaub sind. Ein flügellahmes Vehikel für die Stars, das die Intelligenz der Zuschauer unterschätzt.“ (film-dienst) City

A Perfect Storm USA 2000, R: Wolfgang Petersen, D: George Clooney, Mark Wahlberg / Originalfassung ohne Untertitel

„Der spannende und mitreißende Film hat nur skizzenhafte Charaktere aber verblüffende Spezialeffekte, denn er handelt nicht von den Menschen, sondern von kleinen Booten in einem großen Sturm.“ (Roger Ebert) City

B

Bang Boom Bang Deutschland 1999, R: Peter Thorwarth, D: Oliver Koritke, Alexandra Nedel

„Ein spektakulärer Tresordiebstahl, die Exhumierung Martin Semmelrogges und eine gute Schlusspointe sollten selbst ein Publikum zufriedenstellen, dem bei dem Anblick eines Dortmunder Autokennzeichens sonst nicht das Herz aufgeht.“ (tip) City

Being John Malkovich USA 1999, R: Spike Jonze, D: John Cusack, Cameron Diaz, John Malkovich

„Craig Schwartz, ein arbeitsloser Puppenspieler, findet ein Engagement als fingerfertiger Archivar bei einem bizarren Arbeitgeber, dessen Firma im siebeneinhalbten Stockwerk eines New Yorker Hochhauses angesiedelt ist. Zufällig entdeckt Schwartz hinter einem Aktenschrank ein Portal, das ihn für fünfzehn Minuten in den Kopf von John Malkovich befördert.“ (tip) City

Die Borger Großbritannien 1996, R: Peter Hewitt, D: John Goodman, Celia Imrie

„Für die Familie Clock, die zum Völkchen der „Borger“ gehört, ist jeder Kühlschrank ein Everest, jede Küchendurchquerung ein Abenteuer a la „Indiana Jones“. Die zwergenhaften Clocks leben im Häuschen der Lenders, von denen sie sich „borgen“ was sie brauchen. Als ein habgieriger Anwalt das Haus abreißen lassen will, eilt die pfiffige Ariety Clocks zu Hilfe. Die Ausstattung ist exquisit, die Effekte sind, obwohl kein Hollywood-Standard, charmant. Liebevoller geht's kaum.“ (TV-Spielfilm) Kino 46

Boys, Girls & a Kiss USA 2000, R: Robert Iscove, D: Claire Forlani, Freddie Prinze Jr.

„Teeniekomödie, die an den selben Identitätsproblemen leidet wie ihre Figuren, aber über alles hinweggeht, was nach einem echten Konflikt aussieht, also nur ein besonders seelenloser Abklatsch von „Harry und Sally“. Bis Freddie Prinze Jr. und seine ach so lockere beste Freundin endlich ein Liebespaar werden, muss man zuviel Pseudo-Psychologie, schlechte Haarschnitte und lahme Witze ertragen.“ (tip) CinemaxX, Passage (Del)

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder und fidele Opas aus Kuba

25.000 Bremer haben ihn nun schon gesehen, und so läuft er auch ewig weiter, dieser Film, in dem die alten Kubaner so schön Musik machen, dass man sich wünscht, ihr Land möge noch recht lang in seinem sozialistischen Dornröschenschlaf weiterträumen. (hip) City

C

Casablanca USA 1942, R: Michael Curtiz, D: Humphrey Bogart, Ingrid Bergman, Paul Henreid

„Das spannende, zuweilen witzige Melodram mit zeitgeschichtlichem Hintergrund besticht weniger durch seine Kolportagehandlung als durch optisches Raffinement, darstellerische Präzision, dramaturgisches Timing und dichte Atmosphäre. Ein Evergreen perfekter Kinounterhaltung.“ (Lexikon des internationalen Films) City

Center Stage USA 2000, R: Nicholas Hytner, D: Amanda Schull, Peter Gallagher

„Sympathischer Tanzfilm, der von den Hoffnungen dreier Tänzerinnen erzählt, in die renommierte Company der „American Ballat Academy“ übernommen zu werden.“ (tip) City

Chicken Run Großbritannien 2000, R: Nick Park, Peter Lord, D: allerhand Gummiviecher

„Dieses furiose Knet-Abenteuer von den Machern der „Wallace & Gromit-Filme dreht sich um eine Handvoll Hühner, die unter schäbigsten Bedingungen in einer Legebatterie gehalten werden – und für ein bisschen Gras zwischen ihren Krallen alles täten. Doch auch die cleversten Fluchtpläne wollen nicht gelingen.“ (Zoom) Filmstudio, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

D

Disney's Dinosaurier USA 2000, R: Ralph Zondag, Eric Leighton

"Der verwaiste Iguandon Aladar wird von einer Lemurenfamilie adoptiert und führt nach einem verheerenden Meteoriteneinschlag seine äffische Wahlverwandtschaft und Dino-Genossen zu neuen Weidegründen. Im Gegensatz zu ihren tumben „Jurassic Park“ -Kollegen sind sie in diesem (r)evolutionären Disney-Werk aber der Sprache mächtig, was zu neuen Einblicken in den Dino-Alltag führt. Atemberaubend sind vor allem die Bilder in diesem computeranimierten Trickmeisterwerk. Mit Dinos in die Kino-Zukunft.“ (Cinema) CineStar

E

Ein Date zu dritt USA 1999, R: Damon Santostefano, D: Matthwe Perry, Neve Campbell

„Klischeehafte, aber charmante Dreieckskomödie.“ (TV-Spielfilm) City

Eine Hand voll Gras Deutschland 2000, R: Roland Suso Richter, D: Oliver Korittke, Arman Inci

„Der zehnjährige Kendal wird von seinem Onkel aus Kurdistan nach Hamburg gebracht, wo das Kind als strafunmündiger Kleindealer arbeiten soll. Die Träume vom Westen verenden zwischen Fürsorgeheim und Junkie-Kundschaft. Ein Taxi fahrender, sinnfällig traumatisierter Ex-Polizist kreuzt Kendals Weg – und aus einer Geschichte werden zwei. Nicht zum Besten des redlichen Films, der darüber immer wieder die Konzentration auf das interessantere Kinderschicksal verliert.“ (tip) Atlantis

Eine pornografische Beziehung Belgien/Frankreich/Luxemburg 1999, R: Frédéric Fonteye, D: Natalie Beye, Seri Lopez

“Spanner seinen gewarnt: in diesem Film gibt's keine Pornographie zu sehen. Er erzählt statt dessen von flüchtigen Begegnungen und fächert seine Beziehungsgeschichten, die nicht so sehr über Worte, sondern über Blicke, Gesten und den Ausdruck auf den Gesichtern der Figuren vermittelt werden, faszinierend auf.“ (Bremer) Gondel, Music-Hall (Worpswede)

Elephant Man USA 1980, R: David Lynch, D: John Hurt, Anthony Hopkins, Anne Bancroft / Originalfassung ohne Untertitel

„David Lynch, connoisseur of the grotesque, directs this sad and moving tale based on a true story with admirable restraint. The film is shot entirely in stark black and white, acutely capturing the dark corners of Victorian London“ (Brit Movie) English Film Nacht im Bürgerhaus Weserterrassen

Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberts, Albert Finey

„Bei ihren hartnäckigen Recherchen stößt die Angestellte einer kleinen Anwaltskanzlei auf einen riesigen Umweltskandal. Fernab von sauertöpfischen und moralinsauren Botschaften hat Regisseur Steven Soderbergh diese authentische David-gegen-Goliath-Geschichte inszeniert.“ (tip) City

Es begann im September USA 2000, R: Joan Chen, D: Richard Gere, Winona Ryder

„Richard Gere verliebt sich in Winona Ryder – die ist viel jünger, todkrank und rehäugig wie noch nie. Eine Schnulze, so furchtbar und unfreiwillig komisch, dass in der Pressevorführung herzlich gelacht wurde.“ (TV-Spielfilm) CineStar, UT-Kino, Solitaire (Westerstede)

F

Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton

„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine hervorragende Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und eine Idee. Doch David Fincher haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden.“ (Der Spiegel) City

Die Frau auf der Brücke Frankreich 1999, R: Patrice Leconte, D: Daniel Auteuil, Vanesa Paradis

“Eine zeitlose, formal meisterhafte Liebesgeschichte mit beeindruckenden Hauptdarstellern, die aber zu sehr den großen Vorbildern des französischen Melodrams huldigt und dabei zu keiner eigenständigen Form und Handlung findet.“ (filmsdienst) Atlantis (OmU)

G

Ghost Dog USA/Frankreich 199, R: Jim Jarmusch, D: Forest Whitacker

„In Jim Jarmuschs neuen Film spielt Forest Whitacker einen professionellen Killer, dessen Kodex aus einem alten Samurai-Buch stammt. Ganz eigenwillig hat Jarmusch die Figur des Killers als einen eher warmherzig wirkenden Mann gezeichnet. Unverwechselbar ist auch der stille, lakonische Humor in den Dialogen und die hypnotische Verbindung von Musik und Bild.“ (epd-film) City

Goya Spanien/Italien 1999, R: Carlos Saura, D: Francisco Rabal, José Rabal

„Goya, wie ihn der Altmeister des spanischen Films, Carlos Saura, imaginiert, ist ein vulkanisch grollender Malergreis, der 1828 im Exil in Bordeaux schlaflos durch das Labyrinth seiner Lebenserinnerungen wandert. Keine plane Biografie, sondern eine Beschwörung, wobei auch Goya-Klassiker nachgestellt werden und der Kameramann Vittorio Storaro filmtechnisch viel riskiert, um Leben und Werk ineinander zu spiegeln: effektvoll, aber pompös.“ (Der Spiegel) Cinema

Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson

„Marihuana ist grünes Gold. Das denkt sich jedenfalls die verwitwete Orchideenzüchterin Grace. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss sie nicht nur erkennen, dass er sie jahrelang betrogen hat – sie steht außerdem noch vor einem riesigen Schuldenberg. Als ihr Gärtner sie bittet, seine drei vertrockneten Cannabispflanzen gesund zu pflegen, weiß Grace die Lösung: Sie schmeißt ihre Orchideen raus, wandelt ihr kleines Treibhaus heimlich in einen Marihuana-Dschungel um und macht sich von Cornwall nach Notting Hill auf, um dort ihre heiße Ware an Gangster zu verkaufen. Die leichte und urkomische Hasch-Komödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis: Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (cinema) Cinema, Filmstudio, Ziegelhof-Kino (Ol), Lindenhof (Wildeshausen)

Guest House Paradiso Großbritannien 1999, R: Adrian Edmondson, D: Rik Mayall, Adrian Edmonson

„Der Comic-Alltag im „billigsten Hotel Englands“ besteht vor allem im Bespitzeln und Schikanieren der Gäste. Als die Traumfrau Gina Carbonara dort auf der Flucht vor ihrem Liebhaber Unterschlupf sucht und die beiden Hausherren radioaktive Fische auf den Tisch bringen, nimmt etwas seinen Lauf, das nur der wohlwollendste Zuschauer als „Handlung“ bezeichnen würde. Auf Spielfilmlänge ausgewalzte Version der fäkalhumoristischen BBC-Serie „Bottom“ mit Anleihen bei der haushoch überlegenen 70er-Jahre-Kultshow „Fawlty Towers“. Läppisch und unoriginell im Ergebnis.“ (tip) CineStar

H

Hamam – Das türkische Bad Italien/Türkei/Spanien 1997, R: Ferzan Ozpetek, D: Alessandro Gasman, Francesca D–Aloja

„Ein römischer Architekt erbt von seiner Tante ein Hamam, ein türkisches Bad, und fährt, um es zu verkaufen, nach Istanbul.“ City

Head On Australien 1998, R: Ana Kokkinos, D: Alex Dimitriades, Paul Capsis

„Ari ist jung, verdammt gut aussehend und schwul. Rastlos lässt er sich durch die Straßen Melbournes treiben. Raus aus der spießigen Enge alter griechischer Traditionen und seiner einengenden Familie. Ein plastisches Bild von der zerrissenen Welt des wütenden jungen Mannes zwischen Tradition und Individualität.“ (Flyer Queerfilm Festival) Kino 46

Heimweg China 1999, R: Zhang Yimou, D: Zhang Ziyi, Zheng Hao

„Es ist eine Amour fou, die Zhang entwirft, aber eine mit gutem Ausgang, eine Liebe, die 40 Jahre halten wird, wie wir aus der Rahmenhandlung wissen. „Heimweg“ ist ein ganz und gar archaischer Film, wie die Zeit und die Umgebung, in der er spielt: ein abgelegenes chinesisches Dorf in den fünfziger Jahren. Er konzentriert sich auf die einfachen Dinge: die Verrichtungen in der kleinen Hütte, in der die junge Di mit ihrer Mutter lebt, das Wasserholen, das Essenzubereiten. Aber schon die ersten Blicke zwischen Di und dem neuen Lehrer deuten die Unbedingtheit der Liebe an, und so bekommt alles eine neue Dimension. Wie in seinem Erstling „Das rote Kornfeld“ nutzt Zhang die Signalkraft der Farben, kontrastiert das Gelb der herbstlichen Landschaft mit dem Rot der wattierten, unförmigen Jacke des Mädchens. Der Regisseur hat sich auch hier wieder auf die Suggestivkraft des Kinos besonnen.“ (epd-film) Cinema

High Fidelity USA 2000, R: Stephen Frears, D: John Cusack, Iben Hjeile

„Stephen Frears erzählt von einem nicht mehr ganz jungen Durchschnittskerl und Musikfan, der sich so sehr an seinem popkulturellen Wissen berauscht, dass ihm das richtige Leben in Gestalt der Freundin durch die Lappen zu gehen droht. Ohne sich allzu sklavisch an die gleichnamige Romanvorlage von Nick Hornby zu halten, hat Frears deren Strukturprinzipien übernommen. Seine kongeniale Umsetzung besticht durch trockene Dialoge und ein hervorragendes Ensemble.“ (Zoom) City

Hollow Man USA 2000, R: Paul Verhoeven, D: Kevin Bacon, Elisabeth Shue

Der Mann ist streng genommen nicht hohl, sondern unsichtbar, aber hohl ist jedenfalls der Film, in dem er sein Unwesen treibt. Nach dem Vorbild von „Der Unsichtbare“ (1933) testet in diesem Science-Fiction-Thriller ein selbstverliebter Wissenschaftler ein Unsichtbarkeitsserum an sich selbst - nur dass das Gegenmittel dummerweise nicht wirkt. Der Durchsichtige findet schließlich Gefallen an seinem Zustand, immerhin kann er jetzt fremden Frauen an den Busen grapschen. CinemaxX, CineStar, UT,, Passage (Del), Solitaire (Westerstede)

I

Ich, beide & sie USA 2000, R: Peter und Robert Farrelly, D: Jim Carrey, Reneé Zellweger

„Charlie (Jim Carrey) hat eine Lammsgeduld und ist tüchtig dümmer, als die Polizei erlaubt – obschon er 17 Jahre in deren Diensten steht. Bis ihm eines Tages aus heiterem Himmel das bisschen willfährige Persönlichkeit gespalten wird und das Dr. Jekyll-und-Mr. Hyde-Syndrom sich seiner bemächtigt. Es ist an der Zeit, die an die Kette gelegte Sau rauszulassen und sich wohlig im dreckigen Element zu suhlen. Carrey hat sich das Motto der für die Regie verantwortlich zeichnenden Farrelly Brothers „Dumm und Dümmer“ wirklich sehr zu Herzen genommen und seiner Karriere mit diesem Machwerk des Brachialhumors ein trübes Licht aufgesetzt.“ (Neue Züricher Zeitung) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Passage (Del), Solitare (Westerstede)

I'll be your Mirror & L'amour fou Großbritannien & Deutschland 1995/99, R: Nan Goldin, Nathalie Hartman

Doppelpack mit Dokumentarfilmen: Im ersten erzählt die Regisseurin Nan Goldin von ihren eigenen wilden und befreienden Erfahrungen im New Yorker Untergrund der 70er Jahre bis zu den jüngsten verheerenden Auswirkungen von Aids in ihrem Freundeskreis, der zweite ein Portrait der Künstlerin Cora Frost. Kino 46

Im Juli Deutschland 2000, R: Fatih Akin, D: Moritz Bleibtreu, Christiane Paul

Die Geschichte von dem braven Referendar in Hamburg, der glaubt, in einer Türkin seine große Liebe getroffen zu haben, ihr nach Istanbul nachreist, und dabei von seiner tatsächlichen großen Liebe verfolgt wird, ist manchmal allzu übermütig und sprunghaft erzählt. Aber Akin hält eine sehr sympathische, witzig-warme Grundstimmung durch, und so lange wie Bleibtreu und Paul sich auf der Straße ständig verpassen, wiederfinden, verlieren und dabei von einem Malheur ins nächste stolpern, sind sie auch ein wirklich schönes Paar. (hip) Filmstudio

J

Johnny Greyeyes Kanada 2000, R: Jorge Manzano, D: Gail Maurice, Jonathan Fisher / Originalfassung ohne Untertitel

„Johnny Greyeyes, eine 30-jährige Amerikanerin indianischer Herkunft, sitzt im Gefängnis, nachdem sie ihren gewalttätigen Vater erschossen hat. Die Geschichten der Menschen, die sie umgeben, verweben sich mit ihren eignen Erinnerungen und helfen ihr so, zu sich selbst zu finden. Der Film, in dem zum ersten Mal die Liebe zwischen zwei Frauen indianischer Herkunft gezeigt wird, verknüpft Erinnerungen, Träume und Hoffnungen zu einem starken Portrait und eindrucksvollen Dokument über Native Americans.“ (Flyer des Queerfilm Festival) Kino 46

K

Kalt ist der Abendhauch Deutschland 2000, R: Rainer Kaufmann, D: Fritzi Haberlandt, August Diel, Gisela Trowe

„Kaufmanns zweite Ingrid-Noll-Adaption nach „Die Apothekerin“ bleibt der Vorlage halbwegs treu, allein dem Film ist damit wenig geholfen. Die retrospektiv erzählte Geschichte der jungen Bürgerstochter Charlotte, die der Schwester den Tod wünscht, um an ihren Mann heranzukommen, hält alle Nährstoffe für ein schönes, schmerzerfülltes Melodram bereit, aber der Plot nimmt immer wieder die Wendung ins leicht Bekömmliche. Der Film bleibt an der Oberfläche seines historischen Dekors und verliert sich zwischen den deutschen Zeiten.“ (tip) Atlantis, Ziegelhof-Kino (Ol)

Käpt'n Blaubär Deutschland 1999, R: Hayo Freitag

„In dem Zeichentrickfilm, der – nach der Fernsehserie und dem Buchbestseller – neues Seemannsgarn um den wasserfesten Abenteurer spinnt, verschlägt es den Käpt'n ins kapitalistische Meer, in dem unter anderem die Immobilienhaie lauern.“ (Der Spiegel) Atlantis, Gondel, Music-Hall (Worpswede)

Katja und der Falke Dänemark/Italien 1999, R: Lars Hesselholdt, D: Fanny Berndt, Lina Sastri

„Katja und der junge Falke Kiik gehen versehentlich auf große Reise nach Italien. Ein tierisch spannender Kinderfilm über die Gesetze der Freundschaft und der Fremde.“ (Cinema) Schauburg, Casablanca (Ol)

Der kleine Vampir Deutschland/Niederlande/USA 2000, R: Uli Edel, D: Jonathan Lipnicki, Alice Krige, Richard E. Grant

„Uli Edels phantastischer Kinderfilm basiert auf der bereits zweimal adaptierten Vorlage von Angela Sommer-Bodenburg. Mit viel Humor, Tempo und herausragenden Effekten eignet sich die deutsch-amerikanische Produktion für einen spannenden Kinobesuch. Für die sympathische Vampirfreundschaft hat Edel eine gute Besetzung und mit einer blutsaugenden Kuhherde eine tierische Pointe gefunden.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter

Der Krieger und die Kaiserin Deutschland 2000, R: Tom Tykwer, D: Franka Potente, Benno Fürmann

„In dieser Liebesgeschichte müssen Sissi und Bodo einen spektakulären Unfall, einen Bankraub, einen schweren Verlust und ein komisches Versteckspiel überstehen, bevor sie zueinander finden. Während so mancher Regisseur schwerfällig Beziehungskisten stapeln würde, nützt Tykwer die Irrungen und Wirrungen, um sein erzählerisches Talent zu beweisen und allerlei Kunststückchen vorzuführen, was manchmal einer stilistischen Gratwanderung gleichkommt, meistens aber erstaunlich gut gelingt.“ (Zoom) Schauburg, CinemaxX, Casablanca (Ol)

Die Kurzfilmnacht

Zur Eröffnung des 7. Queerfilm Festivals insgesamt zehn Kurzfilme mit solch vielversprechenden Titeln wie „Chicks with guns“, „Film noir“, „Bloody well done“ oder “Tödliches hors d'oeuvre“. Kino 46

L

Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly

„In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Doch ist das ein Grund, dass er seinen Gewinn nicht bekommt? Seine Nachbarn fassen den Plan, dem von der Lottogesellschaft entsandten Prüfer einen Gewinner namens Ned Devine zu präsentieren. „Waking Ned Devine“ ist einer dieser raren Filme, bei dem einem endlich wieder bewußt wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) City

Die letzte Kriegerin Neuseeland 1994, R: Lee Tamahori, D: Rena Owen, Temuera Morrison

„Suff und Gewalt bestimmen den Alltag in einer Maori-Siedlung in Neuseeeland: Als es ihr Mann zu weit treibt, schreitet Mutter Beth zur Tat. Sehenswert!“ (Cimema) City

Liberty Heights USA 2000, R: Barry Levinson, D: Adrien Brody, Bebe Neuwirth

„Baltimore im Jahr 1954: die Brüder Kurtzman leben in der jüdisch geprägten Gegend von Liberty Heights. Ihre Welt ist von Traditionen, Familiensinn und einer strikten Rassentrennung geprägt. Barry Levinson erzählt von der sanften Revolte gegen diese Grenzen, von frühen Konzerten James Browns und von Ausflügen in fremde Welten. Chris Doyles fasziniernde Kameraarbeit prägt diesen sehr schönen Film, dessen einziger Makel ist, dass er alles Tragische ausblendet.“ (tip) Filmstudio

Lieber Fidel – Maritas Geschichte Deutschland 2000, R: Wilfried Huismann

„Wenn sie Deutsch spricht, redet sie in breitestem Bremisch und wirkt dabei oft ziemlich ungehobelt. Die 1939 geborene Kapitänstochter Marita Lorenz ist eine von den vielen Bremerinnen, die es in die weite Welt verschlagen hat. Doch ihre Lebensgeschichte ist die wohl unglaublichste von allen Auswandererbiographien: Marita Lorenz ist die „Bremer Mata Hari“ – sie spionierte, tötete, überlebte Attentate, hatte Affären mit Diktatoren und Agenten und zog auch noch zwei Kinder groß. Und ein Mann hat ihr nach eigenen Worten das ganze Leben versaut: der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro, der sie als 19-Jährige zur Königin von Kuba machen wollte und der noch immer ihre große Liebe ist. Der dreimal mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Bremer Regisseur Wilfried Huismann hat diese abenteuerliche Biographie jetzt in einem aufwändig recherchierten und inszenierten Film dokumentiert.“ (ck) Schauburg

LiebesLuder Deutschland 2000, R: Detlev Buck, D: Mavie Hörbiger, Anke Engelke, Pierre Beson, Detlev Buck

„Nach Detlev Bucks „Wir können auch anders“ wurden alle Nachfolger an dessen Kult-Status gemessen - und meist zu leicht befunden. Sein neuer Film, ein schräger Liebeskrimi, spielt in der muffigen Spießer-Idylle im Hochsauerland. Eine hübsche, junge Lady kommt in die Kleinstadt und verdreht den Honoratioren gehörig den Kopf. Später will sie für ihre Liebesdienste abkassieren. Sie sei schwanger, sagt sie ausgerechnet auf einer Hochzeitsfeier. Als Vater kommen sowohl ein Banker als auch der Sägewerkbesitzer oder der Chef eines kleinen Privatflugplatzes in Frage. „Was tun?“ fragt sich die verschreckte Dorf-Elite und beschließt panisch einen mörderischen Plan. Buck wollte bewusst kleine Brötchen backen. Das ist ihm gelungen. Kein großer Wurf, aber allemal eine nette, böse Komödie der leichten Art, die auch visuell überzeugt.“ (Bremer) Filmstudio, Casablanca (Ol), Apollo (Whv)

M

Magnolia USA 1999, R: Paul Thomas Anderson, D: Julianne Moore, Tom Cruise, Jason Robards

Ein intimer Monumentalfilm, der 179 Minuten lang in verschiedenen Lebensdramen ausufert, von denen jede für sich Stoff für einen kleinen, mitreißenden Film geboten hätte. (hip) City

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreographien und die sensationellen Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) City

Mission Impossible 2 (M:I-2) USA 2000, R: John Woo, D: Tom Cruise, Dougray Scott

„Die dünne und dümmliche Story gibt den Weg frei für bekannte James-Bond-Gimmicks: High-Tech, Erotik und Exotik, verpackt in einem aalglatten Werbeclipstil. Wer nun glaubt, Actionmaestro John Woo forciert die Action, übersieht die lähmende Liebesgeschichte. Nach esoterischem Score, hektischer Montage und zweifelhafter Logik findet Woo erst im Finale zur Kinetikexplosion, die seinen einstigen Stil vermissen lässt. Eine belanglos-oberflächliche Fortsetzung von De Palmas Erstling.“ (film.de) City

N

Nur noch 60 Sekunden USA 2000, R: Dominic Sena, D: Nicolas Cage, Robert Duvall

„Dieser Film will nun wirklich alles: Starkino, Action, Buddykomödie, Bruderdrama und Autofetischismus. Ausgerechent der letzte Punkt ist es, der ihn auf nachgerade rührende Weise funktionieren lässt.“ (epd-film) City

O

O Brother, Where Art Thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson

„Drei entsprungene weiße Kettensträflinge durchleben im Mississippi der Depressionszeit eine (vage an Homer orientierte) Odyssee, treffen auf verführerische Sirenen, einen zyklopischen Bibelvertreter und einen Kühe tötenden Gangster. Nebenbei steigen die Helden auf der Flucht zu Popstars auf. Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am trivialen kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) Schauburg, CinemaxX, Wall-Kino (Ol)

Oi! Warning Deutschland 1998, R: Dominik und Benjamin Reding, D: Sascha Backhaus, Simon Goerts

„Geflohen aus spießigem Elternhaus, kommt Janosch zu Koma, dem Freund aus katholischer Landjugend, jetzt Skin mit schwangerer Freundin Sandra, und starker Mann, wie Janosch werden will. Eine expressive, hochspannende Klimabeschreibung aus Deutschland, erzählt an einer dramatischen Dreiecksgeschichte, die tödlich endet. Eine verzweifelte Geschichte, kraftvoll und dicht erzählt, über Jugendliche, Gewalt und Verletzlichkeit ohne Angst vor widersprüchlichen Gefühlen, voller Sinnlichkeit, altmodisches Pathos nicht scheuend.“ (tip) Filmstudio

Onegin Großbritannien 1998, R: Martha Fiennes, D: Ralph Fiennes, Liv Taylor, Toby Stephens

„Den hoch romantischen Puschkin-Helden Eugen Onegin zu spielen, war seit Studententagen ein so inniger Wunsch des britischen Stars Ralph Fiennes, dass er die Sache als Produzent selbst ins Rollen gebracht hat. Ein wenig ist er schon über den Typus des jünglingshaften Dandys, Spielers und Schwärmers Onegin hinausgereift, doch umso eindringlicher, schmerzensreicher wirkt seine Liebes- und Lebensverzweiflung. Die Regisseurin Martha Fiennes, Schwester des Stars, zeigt Gespür für die visuellen Reize von Landschaft und Interieurs, und der Komponist Magnus Fiennes, Ralphs Bruder, lässt die Emotionen rauschen, ohne sich über Gebühr bei Tschaikowsky anzubiedern. Wer gedacht hatte, diese Art von sattem Augenweiden-Kostümfilm sei passé, kann hier nur staunen.“ (Der Spiegel) Filmstudio

P

Paragraph 175 USA 2000, R: Rob Ebstein, Jeffrey Friedmann / deutsch/englische Originalfassung ohne Untertitel

„Zehn überlebende KZ-Häftlinge, die nach dem Paragraph 175 verurteilt wurden, leben noch. Sechs von ihnen erzählen ihre Geschichte vor der Kamera. Den bekannten amerikanischen Dokumentarfilmern Epstein und Friedman (“The Celluloid Closet“) ist erneut ein sehr persönlicher und bewegender Film gelungen.“ (Flyer Queerfilm Festival) Kino 46

Pippi geht von Bord Schweden/Deutschland 1969, R: Olle Hellbom, D: Inger Nilsson, Pär Sundberg

Der zweite Film nach den Büchern von Astrid Lindgren mit dem Ur-Girlie, also ein Original und nicht die reingeweichte Zeichentrickneuauflage. CineStar, Apollo (Whv)

Pokèmon Japan/USA 1999, R: Kunihiko Yuyama

„Der erste Kinofilm um die friedlichen Game-Boy-Figuren ist ein triviales Zeichentrickabenteuer, bei dem bombastische Action, Kitsch und naive Lebensphilosophie ineinanderfließen.“ (filmdienst) UT-Kinocenter, City, Casablanca (Ol)

Pouquoi pas moi ? Frankreich 1999, R: Stephane Giusti, D: Amira Casar, Julie Gayet / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Eine amüsant-heitere Komödie zu dem allgegenwärtigen Thema „Wie sag ich's meinen Eltern?“, der Lesben wie Schwulen gefallen dürfte.“ (Flyer Queerfilm Festival) Kino 46

Q

Queer as Folk Großbritannien 1998, R: Charles McDougall, Sarah Harding, D: Aidan Gillen, Craiffg Kelly / Originalfassung mit Untertiteln

Englische TV-Soap über schwule Jugendliche in Manchester. Erregte das Fernsehvolk und galt bei vielen als „one of the worst and most talked about programs on TV“. Am Samstag werden in 255 Minuten alle Folgen der ersten Staffel gezeigt, am Mittwoch dann das große 111 Minuten lange Finale. Kino 46

R

Romeo & Julia USA 1996, R: Baz Luhrman, D: Leonardo DiCaprio, Claire Dames

„Luhrmans Film ist eine echte Teenage-Opera, unglaublich romantisch und tragisch zugleich, unterstrichen von einer Musik, die den Film stellenweise wie ein Musical erscheinen und seine Bilder grell explodieren lässt. Ausgesprochen sympathisch und natürlich herzergreifend.“ (taz) City

S

Salsa und Amor Frankreich/Spanien 2000, R: Joyce Sherman Bunuel, Christiane Gout, Vincent Lecoeur

„Romantische Tanzkomödie, „die Musik hat Schwung und die Hauptdarstellerin einen hübschen Schmollmund. Doch leider will der Film nebenbei noch sämtliche rassistischen Klischees des Erdballs entlarven.“ (tip) City

Schatten der Wahrheit USA 2000, R: Robert Zemeckis, D: Michelle Pfeiffer, Harrison Ford

„Michelle Pfeiffer allein zu Haus: Geister treiben sie als Frau von Harrison Ford beinahe in den Wahnsinn – Hitchcock goes Horror. Mit vielen Anleihen bei Klassikern wie „Das Fenster zum Hof“, „Shining“ oder „Poltergeist“ werden hier bekannte Muster zitiert und geringfügig variiert.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter

Scary Movie USA 2000, R: Keenen Ivory Wayans, D: Anna Faris, Jon Abrahams

„Zum wiederholten Mal treibt ein maskierter Killer auf einem Campus sein Unwesen und ermordet Studenten. Der Versuch einer Parodie des über seine Teenager-Varianten ohnehin zur Parodie verkommenen Horror-Genres, der sich allenfalls durch seine Überdeutlichkeit positionieren kann. Zugleich eine Zitation zahlreicher Schmuddelkomödien, die einzig dadurch Interesse verdient, dass als Zielpublikum die jugendliche afroamerikanische US-Bevölkerung auserkoren wurde, das seine Schadenfreude am Abschlachten weißer Teenager ausleben kann.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Passage (Del), Solitaire (Westerstede)

Sex oder stirb USA 2000, R: Geoffrey Wright, D: Britanny Murphy, Michael Biehn

„Die Angst geht um in Cherry Falls: In kurzen Abständen sind drei Jungfrauen einem Serienkiller zum Opfer gefallen. Sehr viel origineller (und spannender) kann ein Splatterfilm kaum sein. Dieses ungeschliffene Juwel – die erste amerikanische Arbeit des Australiers Geoffrey Wrigth („Romper Stomper“) – stellt die Regeln des Genres subversiv auf den Kopf und lässt nur sexuell aktive Teenager der Klinge des Mörders entkommen. Nachwuchsstar Brittany Murphy ist schlicht und ergreifend großartig in der Hauptrolle.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar

Shaft USA 2000, R: John Singleton, D: Samuel L. Jackson, Vanessa Williams

„Fast 30 Jahre nachdem Richard Roundtree zur Kult-Ikone für die schwarze Jugend in Amerika wurde, tritt Samuel L. Jackson in seine Fußstapfen. Und ist noch cooler als sein Vorgänger.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Lichtspielhaus (Del)

Shang-High Noon USA 2000, R: Tom Dey, D: Jackie Chan, Owen Wilson

„East meets west im neuen Film von Jackie Chan, der wie in seinem vorangegangenen Hollywoodfilm „Rush Hour“ erneut auf das Erfolgsrezept des buddy movies setzt. Und wiederum wird Chans Leinwandfigur, erfahren in den Martial-Arts, aber wenig vertraut mit den Gepflogenheiten der amerikanischen Kultur, zusammengeworfen mit einem Amerikaner, der vor allem eine große Klappe hat. Zwischen modisch-smart und naiv bewegt sich der Film als Westernparodie. Ein korrupter Sheriff heißt Van Cleef. Trotz solcher Anspielungen ist „Shanghai Noon“ als Western von geradezu aufreizender Naivität, eine Anthologie von Genremotiven, die so ausgestellt werden, dass es an die deutschen Karl-May-Filme erinnert.“ (epd-film) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter

Sonnenallee Deutschland 1999, R: Leander Haußmann, D: Alexander Scheer, Katharina Thalbach, Detlev Buck

„Die Mauer steht wieder! Die speziellen Nöte und Freuden der DDR-Teenagergeneration der 70er Jahre zeichnet Theatermacher Haußmann sarkastisch und urkomisch nach.“ (TV-Spielfilm) City

Space Cowboys USA 2000, R: Clint Eastwood, D: Clint Eastwood, Tommy Lee Jones, James Gardner, Donald Sutherland

„Ein russischer Kommunikationssatellit droht aus der Erdumlaufbahn abzustürzen. Die einzige Hoffnung der NASA ist der pensionierte Draufgänger Frank. Der willigt ein, sofern seine ergrauten Kumpels ebenfalls zugelassen werden. Gemeinsam trainieren sie für ihren ersten Flug ins All, auf den sie 40 Jahre lang vergeblich gewartet haben. Augenzwinkerndes Männerabenteuer von und mit Clint Eastwood, das weit mehr ist als eine Oldie-Version von „Armageddon“ und „Apollo 13“. Zusammen mit der herrlich selbstironischen alten Riege Hollywoods gelingt Eastwood ein entspanntes Crossover aus Witz und Action, Dramatik und Effekten, das auch einem reiferen Publikum gefallen dürfte.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, UT-Kino, Passage (Del)

Stalker UdSSR 1979, R: Andrej Tarkowskij, D: Alexander Kaidanowskij, Antonio Solonzyn

„Drei Männer starten zu einer Expedition in die „Zone“, die irgendwo hinter einer verödeten Industrielandschaft liegt: Ein verlassener, verbotener Bezirk, in dem vor 20 Jahren ein Meteor oder ein Atomschlag niederging und aus dem Soldaten, die das Terrain erkunden sollten, nicht zurückkamen. Die Reise der drei verirrten Seelen ins Reich der Toten, in diese Endzeit-Landschaften, wo Raum und Zeit zerfließen, ist ein Psychotrip, eine Prüfung. Mit melancholischem Ernst entwirft Tarkowskij eine seiner spirituellen Phantasmagorien, in denen es um moralische, philosophische und religiöse Fragen geht. Die suggestive Kraft dieses Films liegt in seinen dichten, schönen Bildern und seinen satten, dunklen Farben, in seiner assoziationsreichen, sinnlichen Geräusch- und Musikkulisse, in seinem Pathos und seiner fast meditativen Ruhe.“ (Wolf Donner) Filmstudio

Die Stille nach dem Schuss Deutschland 2000, R: Volker Schlöndorff, D: Bibiana Beglau, Martin Wuttke

Gegen Schlöndorffs Inszenierung ließe sich manches einwenden. Die Sprache der Terroristen klingt formelhaft. Und doch ist dies ein außergewöhnlicher Film, denn Schlöndorff und Autor Kohlhaase haben es geschafft, zwei herausragende Traditionen des deutschen Nachkriegsfilm miteinander zu verbinden: den gesellschaftspolitischen Anspruch des westdeutschen Autorenfilms und die lebensnahe Atmosphäre der ostdeutschen Defa-Produktionen.“ (Cinema) Filmstudio

Stuart Little USA 1999, R: Rob Minkoff, D: Geena Davis, Hugh Lauri, Jonathan Lipnicki

„Die Eltern eines Jungen, der sich einen kleinen Bruder wünscht, adoptiert für ihn eine putzige „Waisenmaus“, die zunächst einen schweren Stand im neuen Heim hat, da sowohl der Sohn als auch die eifersüchtige Hauskatze sie vergraulen wollen. Nach turbulenten Abenteuern und Gefahren siegt schließlich aber die Freundschaft. Ein auf den ersten Blick durchaus amüsanter Kinderfilm, der jedoch an seiner Spießigkeit und vielen Klischees krankt. Die Geschichte vermag sich zudem nie gegenüber den perfekten Computer-Effekten zu behaupten.“ (filmdienst) City

Summer of Sam USA 1999, R: Spike Lee, D: Joh Leguizamo, Mira Sorvino

„Während der Hitzewelle des Sommers von 1977 wird New York von dem Serienkiller Son of Sam in Atem gehalten. Frauen haben Angst, auf die Straßen zu gehen. Vigilante Bürgergruppen patrouillieren die Straßen und halten Ausschau nach Verdächtigen. Aber es ist auch der Sommer, in dem Disco und Punk explodieren und die New Yorker polarisieren. Nach dem Vorbild von „Do the Right Thing“ thematisiert Spike Lee nach Motiven des authentischen Son-of-Sam-Falls eine weiteren heißen Sommer, in dem eine ganze Stadt zum Pulverfass wird. Durch seine Episodenhaftigkeit bisweilen arg fragmentarisch und simpel gehalten, überzeugt dieses Großstadtportrait im Scorsese-Stil aufgrund seiner filmischen Brillanz und Eigenwilligkeit.“ (Blickpunkt:Film) Cinema

T

Thomas – Die fantastische Lokomotive USA 2000, R: Britt Allcroft, D: Peter Fonda, Alec Baldwin

„Auf der magischen Insel Soldau wohnen die liebenswerte Dampflok Thomas und ihre Freunde. Alles könnte in bester Ordnung sein, wären da nicht die gemeine Lokomotive Diesel 10 und die verschwundene Lady, die als einzige Lok den Zauberweg zur Realität kennt. Peter Fonda spielt in dem farbenprächtigen Märchen einen Opa, und Alec Baldwin eilt als agiler Schaffner mit einer Zauberglitzerpfeife zu Hilfe. Eine fantastische Geschichte mit zauberhafter Musik und kindgerechtem Charme.“ (Cimema) CinemaxX, CineStar, Passage (Del)

Tödliche Gerüchte USA 2000, R: Davis Guggenheim, D: James Marsden, Lena Headey, Eric Bogosian

„Dagegen ist der Melrose Place ein Hort der Harmonie: Drei Studenten der Medienwissenschaften inszenieren das Jüngste Gerücht. Derrick hat bereits während seiner Highschool-Zeit persönliche Erfahrungen mit der Macht der Gerüchte gesammelt. So stiftet er seine WG-Mitglieder zu einem Eigenexperiment an, das spannende Plotwendungen bereithält. Wieder einmal beweist Filmemacher Joel Schumacher als ausführender Produzent seinen Spürsinn für Talente. Er heuerte „Emergency Room“-Regisseur Davis Guggenheim für den modernen Stoff an. Und stellte zudem eine Besetzung zusammen, mit der „Tödliche Gerüchte“ ein Abfischbecken für Casting-Agenten werden könnte.“ (Cinema) CineStar, UT-Kino

Tuvalu Deutschland 1999, R: Veit Helmer, D: Chulpan Hamatova, Philippe Clay

„In einem surreal anmutenden Niemandsland ist ein heruntergekommenes altes Bad die bedrohte Heimat einiger Menschen geworden, die dem Zerfall des Gebäudes, aber auch der Gewissenlosigkeit ihrer korrupten Widersacher Einfallsreichtum und utopische Tatkraft entgegensetzen. Ein detailverliebter, fantasiereicher Bilderkosmos, konzipiert als turbulent-poetisches Traumgespinst – ein Augen- und Ohrenschmaus.“ (filmsdienst) City

24 Nights USA 1999, R: Kieran Turner, D: Kevin Isola, David Burtka / Originalfassung ohne Untertitel

„„24 Nights“ hat alle Zutaten für einen liebenswerten, höchst unterhaltsamen „Boy meets Boy“-Film: Familienstreitigkeiten, Romanzen am Arbeitsplatz, einen „Wet Underwear Contest“, vorzeitig abgebrochenen Telefonsex und, nicht zu vergessen, einen äußerst knuddeligen Hauptdarsteller.“ (Flyer: Queerfilm Festival) Kino 46

2 Seconds Kanada 1998, R: Manon Briand, D: Charlotte Laurier, Dino Tacvarone / Originalfassung mit englischen Untertiteln

"2 Sekunden zögert Laurie, verliert so ein Radrennen und damit ihren Job als Fahrradkurierin, radelt aber nicht an der Frau ihrer Träume vorbei.“ (Flyer: Queerfilm Festival) Kino 46

V

Verlorene Liebesmüh Großbritannien 1999, R: Kenneth Branagh, D: Alicia Silverstone, Kenneth Branagh

Dies ist alles andere als große Filmkunst, aber unter dem Strich hat Branagh es dennoch wieder geschafft, mit dieser Mischung aus Broadway-Musical und Schauspielkunst einen weiteren Shakespeare auf seiner Liste als durchaus gelungenen Film abzuhaken. (hip) City

W

Der Weg nach El Dorado USA 2000, R: Eric Nergerson, Don Paul

„Zwei junge Abenteurer, keine strahlenden Helden, sondern eher Außenseiter, machen sich auf die Suche nach den Goldschätzen von El Dorado, wo man sie als Götter verehrt, sie aber zugleich in eine gefährliche Intrige zieht. Abenteuerlicher Zeichentrickfilm, der sich in Sachen „erwachsener“ Animation versucht. Ein unterhaltsamer und durchaus pointierter, letzlich aber entbehrlicher Film, der allzu vertrauten Handlungsmustern folgt und diesen mittels der Zeichenkunst keine neuen Aspekte hinzufügen vermag.“ (filmdienst) CineStar, CinemaxX

What lies Beneath USA 2000, R: Robert Zemeckis, D: Michelle Pfeiffer, Harrison Ford / Originalfassung ohne Untertitel

Originalfassung und -titel von „Schatten der Wahrheit“. Kurzkritik siehe dort. CinemaxX

Wie Kater Zorbas der kleinen Möwe das Fliegen beibrachte Italien 1999, R: Enzo d'Alò

„Kinderfilm. Oft genug müssen Katzen in Animationsfilmen den Schurken abgeben, derweil possierliche Nager fesch den Helden mimen. Die amüsante italienische Zeichentrickproduktion nach dem Kinderroman von Luis Sepulveda kehrt das Verhältnis um: Fiese Ratten sind drauf und dran, in einer Hafenstadt die Macht zu übernehmen, woran Kater Zorbas und seine Gang träge gewordener Stubentiger nicht ganz unschuldig sind. Kindgerecht und in einem hübschen Bilderbuchstil erzählt Regisseur Enzo d'Alò diese Geschichte von der Toleranz gegenüber Anderen – ohne die Kids für dumm zu verkaufen.“ (tip) Schauburg, CineStar, Casablanca (Ol)

Woman on Top USA 1999, R: Fina Torres, D: Penélope Cruz, Murilo Benicio

„Der Venezuelanerin Fina Torres ist mit ihrem US-Debüt eine märchenhafte Komödie gelungen, in der Liebe durch den Magen geht. Vor allem aber ist der ausgelassene sinnliche Spaß ein Showcase für „Alles über meine Mutter“-Star Penélope Cruz, die als Zauberköchin eine hinreißende Vorstellung gibt. Ein Gute-Laune-Film, der sein Publikum federleicht zu unterhalten versteht.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, Wall-Kino (Ol)

Die WonderBoys USA 2000, R: Curtis Hanson, D: Michael Douglas, Tobey Maguire

„Michael Douglas in einer überraschenden Charakterrolle als Schriftsteller Grady Tripp, der an der Universität Pittsburgh an seinem zweiten Roman und seinem einzigen Leben zu scheitern droht. Der tragikomische Verlauf eines Wochenendes bringt ihn wieder ins Lot. Curtis Hanson hält sehr schön die Balance zwischen absurden und sehr intimen Momenten, die Schauspieler (Tobey Maguire, Frances McDormand, Robert Downes Jr.) sind exzellent gewählt in dieser exzentrischen Komödie.“ (tip) Gondel, CinemaxX, CineStar, Gloria (Del), Ziegelhof (Ol)

X

X-Men USA 2000, R: Bryan Singer, D: Patrick Stewart, Ian McKellen, Famke Janssen

„Durch eine Veränderung ihrer Chromosomen sind die „X-Men“ mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet. Sie können mit ihren Blicken Energiestrahlen versenden und mit einer Handbewegung das Wetter manipulieren. Sie haben sich zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengeschlossen, um die Welt vor dem Bösen zu bewahren. „X-Men“, eine Verfilmung der gleichnamigen Marvel Comics aus den 60er Jahren, ist mehr als nur ein Science-Fiction-Film. Regisseur Bryan Singer erzählt in seiner Mischung aus sozialkritischem und effektgeladenem Action-Kino die Geschichte gesellschaftlicher Außenseiter. Die theater- und filmerfahrenen Patrick Stewart und Ian McKellen brillieren in ihren gemeinsamen Szenen, in denen man Singers Liebe für starke Dialoge erkennt. Die actiongeladenen Special-Effekts bei Showdown auf der Freiheitsstatue befriedigen dann die Erwartungen des Mainstreampublikums.“ (film.de) UT-Kinocenter

Z

2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen USA 1993, R: Peter Hyams, D: Roy Scheider, John Lithgow

„Fortsetzung der Geschichte des Science-fiction-Klassikers „2001“, in der eine gemischte Ost-West-Expedition das Rätsel um das Scheitern der damaligen Mission zu erklären versucht. Der Film erreicht weder die stilistische Meisterschaft noch die visionäre Kraft des Originals und begnügt sich mit einer oberflächlichen Geschichte im Stil von Leihbuchromanen der fünfziger Jahre.“ (Lexikon des internationalen Films) Filmstudio