Clinton mahnt Industrie zum Klimaschutz

Zitterpartie auf der Weltklimakonferenz beginnt. Studie belegt: Auch für US-Amerikaner wird Temperaturanstieg teuer

BERLIN taz ■ Kurz vor der heute beginnenden Konferenz zum Schutz des Klimas im niederländischen Den Haag forderte US-Präsident Bill Clinton dazu auf, die Emissionen der Treibhausgase zu reduzieren. „Wir müssen mehr tun“, schrieb der Präsident in einer Internetansprache am Samstag und ermahnte ausdrücklich die Energieindustrie im eigenen Land (www.whitehouse.gov). Eine neue US-Studie, für die erstmals die Auswirkungen des Klimawandels auf die USA untersucht wurden, sagt dem Land einen Temperaturanstieg um bis zu 5 Grad Celsius in den nächsten 100 Jahren voraus. Die Erwärmung wird laut der Studie erhebliche negative Folgen für Wirtschaft und Umwelt des Landes haben. Der Wasserhaushalt wird sich in jeder Region verändern, an den Küsten sind Überschwemmungen zu erwarten, Waldregionen könnten verschwinden und sich in Grasland verwandeln. Über 36 Prozent der weltweiten Kohlendioxidemissionen stammen aus US-Quellen.

Die zwei Wochen dauernde Klimakonferenz gilt als bisher wichtigste. Delegierte aus 160 Ländern wollen sich auf Maßnahmen einigen, die das Klima im 21. Jahrhundert beeinflussen werden – und damit die weltweite soziale, ökologische und wirtschaftliche Entwicklung auf der Erde. Zur Verhandlung stehen zahlreiche umstrittene Maßnahmen, mit denen die Industrieländer die Emissionen der sechs Treibhausgase reduzieren könnten. Der Ausgang der Konferenz gilt als ungewiss. mra

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