Verqueerte Welt

■ Homo-Ehe: Koalitionsräson bröckelt

Jetzt steht die CDU in Sachen eingetragene Partnerschaften für Homosexuelle wirklich ziemlich alleine da. Die Grünen haben für die Bürgerschaftssitzung diese Woche einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, mit dem der Senat aufgefordert wird, im Bundesrat für die Homo-Ehe zu stimmen. Traditionsgemäß werden Anträge der Grünen (zehn Stimmen) von der Koalition (89 Stimmen) niedergestimmt. Tatsächlich wird die CDU gegen die Grünen stimmen. Die SPD-Fraktion hat sich gestern zur begrenzten Revolte durchgerungen: Die gesamte Fraktion wird sich bei dem Antrag nur enthalten. Dem schwulen Sozialdemokraten Michael Engelmann wurde gar gestattet, mit den Grünen zu stimmen. Das Abstimmungsverhalten ist als Protest gegen Henning Scherf zu werten: Der hatte im Alleingang eine Enthaltung im Bundesrat angekündigt, bevor das Thema im Senat oder in der SPD-Fraktion abschließend behandelt worden war. cd