die anderen
:

Zum UN-Klimagipfel in Den Haag meint die Brüsseler Tageszeitung Le Soir: In Wirklichkeit gibt es noch keinen deutlichen Fortschritt, um die Treibhausgase zu vermindern. Obwohl sich die Industrieländer im Dezember 1997 in Kyoto verpflichtet haben, die Emissionen zu verringern, haben sie dazu nichts unternommen. Auf der Anklagebank sitzen als größter Verschmutzer die USA. Die Europäische Union, die stolz auf ihre CO2-Bilanz verweist, hat aber keinen Grund, einen Sieg zu feiern. Ohne die Schließung der britischen Zechen und den allgemeinen Zusammenbruch der ostdeutschen Industrie stünden die Europäer nur sehr mittelmäßig da.

Zum gleichen Thema schreibt das niederländische Algemeen Dagblad: Die Zielsetzung beim Klimagipfel ist hoch, aber das sind auch die ökonomischen Interessen der teilnehmenden Länder. Es wäre ein Kunststück, wenn die Gegensätzlichkeiten in Einklang gebracht werden könnten. Über das Klima und dessen Veränderungen als Folge des Ausstoßes von Treibhausgasen machen sich immer mehr Menschen Sorgen. Aber die erforderlichen Maßnahmen stoßen wegen ihres einschneidenden Charakters auf immer mehr Widerstand. Die Bereitschaft zu Veränderungen wird zwar betont, aber in Wirklichkeit kann man von einer Umkehr noch nicht sprechen.