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Der Vorschlag des russischen Präsidenten Wladimir Putin zur radikalen nuklearen Abrüstung wird von der russischen Tageszeitung Nesawissimaja Gaseta kommentiert: Man muss leider eingestehen, dass die russischen Diplomaten zu derartigen Abrüstungsinitiativen objektiv wegen des Zustands der russischen strategischen Atomstreitkräfte gedrängt werden. Wie gut informierte Experten annehmen, werden – beim heutigen Tempo der Produktion von interkontinentalen Raketen vom Typ Topol (bis sechs Raketen pro Jahr) – 2008 bis 2010 diese Streitkräfte aus nicht mehr als 200 Trägermitteln bestehen. Der Kreml hofft daher dringend auf die Billigung der russischen Vorschläge durch die Weltöffentlichkeit, zusammen mit der wahrscheinlichen Unterstützung der Initiative durch China und mehrere europäische Länder.

Die unabhängige französische Tageszeitung Le Monde meint, dass das Durcheinander nach den US-Wahlen dem Dollar nicht weiter schaden wird: Trotz der politischen Konfusion in den Vereinigten Staaten und trotz der Interventionen der Europäischen Zentralbank (EZB) hat der Euro gegenüber dem Dollar kaum an Boden gutmachen können. Manche Experten gehen davon aus, dass der Dollar auch von einer verschärften und anhaltenden politischen Krise in den USA nichts zu befürchten hätte. Das hat dann nicht nur damit zu tun, dass politische Ereignisse nach dem weltweiten Triumph des freien Wirtschaftens immer weniger Einfluss auf die Finanzmärkte haben dürften. Wichtiger als der Name des künftigen amerikanischen Präsidenten ist für die Finanzmärkte außerdem die Tatsache, dass Alan Greenspan unverändert der Chef der amerikanischen Notenbank bleibt.

Unfälle in den Alpen werden sich wiederholen, meint die liberale österreichische Zeitung Der Standard: Der Alpinsport funktioniert nun einmal auch selbst bei seinen besonnensten Anhängern nach dem Muster „No risk, no fun“. Wo es zum Kern der Faszination gehört, gegen die Natur und ihre Unberechenbarkeit anzutreten, da müsste man wohl auch damit rechnen, dass man das Match verlieren könnte. Wie in vielen anderen Bereichen haben wir uns aber daran gewöhnt, dass wir den „Spaß“ vollständig konsumieren, während wir das „Risiko“ an andere delegieren: im freien Gelände an den Bergführer, im Gletscherskigebiet an die allmächtige Technik. Dass es aber „fun“ ganz ohne „risk“ niemals geben kann, begreifen wir nur noch im Katastrophenfall. Also zu oft.