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: Gegen Glatzen

■ Bündnis gegen Neonazis demonstrierte in Elmshorn gegen rechten Aufmarsch

Mehr als 1000 Menschen haben gestern in Elmshorn gegen einen für den Abend geplanten militanten Neonazi-Aufmarsch demonstriert. Zu den Aktionen hatten das Elmshorner „Bündnis gegen Neonazis“ sowie die IG Metall Küste und der DGB Nord aufgerufen.

Zum Auftakt geißelte das eigens aus der Frankfurter IG-Metall-Zentrale angereiste Vorstandsmitglied Manfred Schallmeyer die jüngsten milden Urteile gegen Neonazis nach Übergriffen auf Ausländer: „Es gibt immer noch Richter, die den Rechtsextremismus nicht ernst nehmen“, so Schallmeyer. „Wir dürfen unser Land nicht den Schlägern und Hetzern mit Glatze überlassen.“ Danach zogen die DemonstrantInnen zum Karl-Marx-Platz in der Innenstadt, wo am späten Abend der braune Spuk beginnen sollte.

Unklar war bei Redaktionsschluss, wie sich die erwarteten etwa 150 militanten Faschos angesichts der massiven Gegenproteste verhalten würden. Ihr geplanter Fackel- und Trommelmarsch war von Landrat Behrend Harms (SPD) wegen „erheblichen Konflikt- und Gefahrenpotentials“ verboten worden. Nur eine stationäre Kundgebung ohne militärische Ausrüstung (Stiefel, Kampfanzüge, Fackeln, Trommeln, Fahnen) war genehmigt worden.

Mit einer Klage beim Verwaltungsgericht Schleswig gegen diese Auflagen waren die Neonazis gestern gescheitert. Obwohl die Faschos das Vorgehen der „Systembehörden“ als „lächerlich“ bezeichneten, riefen sie über Internet dazu auf, trotzdem „gegen die Kriminalisierung der Nationalen Opposition“ aufzumarschieren. pemü