„So alt wie die Omas“

■ Bremens älteste Kindertagesstätte wird 50

Es roch nach Sekt gestern im Kindertagesheim Bismarckstraße. Und auch sonst standen alle Zeichen auf feiern: Die Räume waren festlich geschmückt worden, ein kaltes Büffet stand bereit, und eine Menge Erwachsene hatten sich versammelt, um den 50. Geburtstag des ältesten Bremer Kindertagesheims zu ehren. Auch Sozialsenatorin Hilde Adolf (SPD) war erschienen, um dem Tagesheim im Rahmen dieser Jubiläumsfeier einen neuen Namen zu geben.

Das Schöne an dieser Feier: Die eigentlichen Hauptdarsteller wurden nicht vergessen. So versammelten sich alle 143 Kinder der Tagesstätte mit ihren Gruppenleiterinnen im Saal und machten die Veranstaltung zu ihrer eigenen.

Adolf hatte zur Veranschaulichung 50 Clementinen mitgebracht, für jedes Jahr der Kindertagesstätte eine. Und auch sonst gab man sich kinderfreundlich. So wurden die Reden zumeist in knieender Haltung direkt an die jüngsten Zuhörer gerichtet, während sich die Erwachsenen mit der Rückenansicht der Senatorin und ihrer Mitredner zufrieden geben mussten.

Die Elternvertreterinnen nutzten trotz Feierstimmung die Gelegenheit dazu, ihrem Ärger über die Sparmaßnahmen des Senats Luft zu machen. „Das dauert immer so lange bis du mit dem Telefonieren fertig bist“, ruft ein Junge dazwischen, als die Leiterin des Kindergartens die Verbindung zwischen Senat und Kindergarten erklärt – „System durchschaut“, hört man im Publikum einen der Erwachsenen sagen.

Am Ende bekam der Kindergarten dann auch noch einen neuen Namen: Betty Gleim Kindertagesstätte, benannt nach der Gründerin der ersten höheren Mädchenschule in Bremen.

Hanna Domeyer