„Augenwischerei“ bei BSE-Test

■ Gesundheitssenatorin will Uralt-Rinder testen

Bremens Gesundheitssenatorin Hilde Adolf (SPD) will künftig alle über 30 Monate alten Schlachtrinder im Lande Bremen auf BSE untersuchen lassen. Das teilte die Gesundheitsbehörde jetzt mit. Dadurch solle die Sicherheit der Verbraucher erhöht werden, so Adolf. Mit den BSE-Tests erhofft sich die Gesundheitssenatorin noch einen zusätzlichen Effekt: „Durch die jetzt insgesamt veranlassten Untersuchungen kann nachgewiesen werden, dass sich in unserer Region kein verdecktes BSE-Geschehen in den Rinderbeständen abspielt.“

Wie Adolf dies jedoch erreichen will, ist vollkommen unklar. Der Grund: Die vermutete Inkubationszeit für BSE liegt bei etwa drei Jahren. Der von Adolf anvisierte BSE-Test zeigt die Krankheit erst kurz vor Ausbruch der klinischen Symptome, wie sie selbst einräumt. Darum werden auch Tiere, die jünger als 30 Monate sind, nicht getestet. Wie viele Tiere dieses Alter aber erreichen, wusste man im Gesundheitsressort nicht.

Darum bezeichneten gestern auch mehrere Schlachter gegenüber der taz bremen die Ankündigung von Adolf als „reine Augenwischerei“. Nach Auskunft des Landwirtschaftsdezernats der Bezirksregierung Weser-Ems werden Bullen im Alter zwischen 1,5 und 2,5 Jahren geschlachtet. Lediglich ergiebige Milchkühe könnten ein Alter von bis zu sechs und mehr Jahren erreichen. Das seien aber höchstens zehn Prozent des gesamten Schlachtviehbestands. Jeti