liebes tagebuch
: Helmut Kohl im Original (2)

Ein teures Vergnügen

Kalenderspruch für Mittwoch „Was hat der Kohl eigentlich noch alles getrieben?“ Hans-Leyendecker-Faktor

Geht heute gegen null. Kohl enthüllt lediglich, dass am 30. Januar 2000 der Familienrat tagt. Kohl, seine Frau sowie die beiden Söhne besprechen die „schwierige Lage“. Die Familie entschließt sich, zur Wiedergutmachung des finanziellen Schadens Spenden zu sammeln. Hannelore und Helmut wollen außerdem 700.000 DM selbst zahlen. Dazu müssen sie auf ihr Haus in Oggersheim eine Hypothek aufnehmen. Schluchz. Gute Freunde I

Richard von Weizsäcker. „Die offene Feldschlacht ist nichts für ihn. Aber im Kamingespräch die Pfeile an die richtige Stelle zu setzen, das ist sein Stil.“

Gute Freunde IIHeribert Prantl, Leitartikler der Süddeutschen Zeitung. „Der selbst ernannte Chefankläger.“

Gute Frage

„Jahrzehntelang habe ich als Parteivorsitzender unentgeltlich für die CDU gearbeitet ... Soll ich jetzt auf Schadensersatz verklagt werden?“

Tränen des Tages

„Ich bin sehr einsam geworden.“

Presseclub I

„Das Ganze ist eine ungeheuerliche Lüge.“ Presseclub II

„Das Ganze ist frei erfunden.“ Presseclub III

„Das ... wird als Falschmeldung in die Geschichte des deutschen Journalismus eingehen.“

Presseclub IV

„Ich hoffe, später mit dazu beitragen zu können, dass die Auftraggeber entlarvt werden.“

Und wie geht’s Hannelore?

„Ich bin meiner Frau und meinen beiden Söhnen sehr dankbar dafür, dass sie bei aller berechtigten Empörung und verständlichen Emotionalität bemüht sind, meine Situation zu verstehen.“

Alle Zitate aus Helmut Kohl: „Mein Tagebuch 1998 – 2000“, das die „Welt“ diese Woche vorabdruckt.