Altonativ feiern

■ Statt Altonale: Initiativen wollen unkommerzielles, politisches Fest

Als die Macher der „Altonale“ die DASA um finanzielle Unterstützung baten, war für die Friedensinitiative Ottensen das Maß voll: „Das zeigt, wie weit die Aufgabe früherer Ansprüch gehen kann“, argumentiert die Ini: „So einem Fest sollten wir eine Absage erteilen.“ Deshalb wollen die OttenserInnen für Ende Mai 2001 ein alternatives, politisches Fest organisieren, mit kleinen Bühnen, selbstgemachtem Kuchen, Projekten und Flohmarkt: Die „Altonative“.

Die Idee hatte die Ini schon im vorigen Jahr „aus Frust über den Kommerzrummel auf der Altonale“. Gemeinsam mit HEW, Karstadt und Mercado zu feiern, schaffe „fatale Allianzen“, die unter anderem dazu dienten, „den Widerstand gegen die Probleme im Stadtteil zu befrieden“. Denn: „Die Interessen der Wirtschaftsunternehmen sind nicht die der Menschen, die hier im Stadtteil leben.“ Zwar habe es auf den Bühnen auch gutes Programm gegeben, aber viele hätten sich „mit mehr oder weniger Bauchschmerzen einbinden lassen.“ Die OttenserInnen kritisieren insbesondere den Altonale-Organisator Michael Wendt, Geschäftsführer der Motte, der die Altonale ständig vergrößere und „bezeichnenderweise“ mittlerweile nicht mehr von einem Stadtteilfest, sondern von einem „Straßenspektakel“ spreche. Die Motte ist denn auch nicht zur Planung an der „Altonative“ eingeladen.

Diese soll ein Straßenfest werden, „auf dem sich der Stadtteil präsentiert mit den Seiten, die das Leben hier angenehm machen, aber auch mit den Schattenseiten und Problemen“. Beklagt werden beispielsweise der Einzug der „Schi-ckimicki-Szene“, die Erhöhung von Mieten oder die Verdrängung von Einzelhandel und Kleingewerbe durch new economy-Firmen. Läden sind auf dem Fest willkommen, wenn sie ohne Gewinninteresse „einen inhaltlichen Beitrag liefern, Spiel oder Spaß anbieten.“

Wo die „Altonative“ stattfinden soll, ist noch nicht entschieden. Klar ist für die Friedensinitiative Ottensen aber heute schon: „Wir sind nicht auf die Spenden der Konzerne angewiesen, um miteinander zu feiern.“ hedi

Interessierte Initiativen und Personen sind eingeladen zum Vorbereitungstreff am 29. 11. um 19 Uhr im Haus Woge, Kleine Rainstraße. Infos auch unter 390 38 56