eisenfaust oxidiert

Witali Klitschko musste sich quälen. Die „Eisenfaust“, wie der Ukrainer genannt wird, wurde Samstag nacht in Hannover gegen Timo Hoffmann zwar nach Punktsieg neuer Europameister im Schwergewicht, feiern ließ sich Hoffmann. „Timo hat verloren, aber er ist der moralische Sieger“, sagte Jean-Marcel Nartz aus dem Sauerland-Stall. „Ich will diese EM. Das nächste Mal hole ich sie mir“, erklärte der Unterlegene. Die 8.000 Zuschauer in der Preussag-Arena sahen, wie der Bäcker aus Sachsen-Anhalt mit dem Kampfnamen „Deutsche Eiche“ den stereotypen Angriffen des Favoriten mit einer Doppeldeckung standhielt und gelegentlich zurückhieb. Klitschko musste erstmals über zwölf Runden gehen. Sein Comeback nach achtmonatiger Verletzungspause war mäßig. „Ich habe Fehler gemacht. Man sieht die Fehler in meinem Gesicht“, meinte Klitschko, blauäugig. Promoter Klaus-Peter Kohl gestand: „Witali hat den Hoffmann einfach nicht ernst genommen.“ Trainer Fritz Sdunek beklagte: „Witali hat sehr viel auf die Deckung geschlagen und dabei viel Kraft gelassen.“ Nach dem Kampf wurde die Keilerei zwischen Sauerland und Kohl verbal fortgesetzt. „In der 10. Runde stand Vitali kurz vorm K.o.“, befand Promoter Wilfried Sauerland. „Das muss wohl ein anderer Kampf gewesen sein“, entgegnete Kohl. „Das nächste Mal wird Timo gewinnen“, wusste Sauerland. „Der kann gar nicht gewinnen“, so Kohl. „Der wartet auf einen Glücksschlag. Der hat doch keinen K.o.-Punch. “ FOTO: AP