Kunstwelt als Nachbar

■ Anwohner starten Bürgerbegehren gegen Vergnügungspark bei Studio Hamburg

Die Initiative gegen den Freizeitpark „TV-World“ in Jenfeld hat am Donnerstag ein Bürgerbegehren beantragt. Wie die taz hamburg berichtete, soll auf dem Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck- und der Estorff-Kaserne ein Themenpark rund ums Fernsehen gebaut werden. Er wäre zum Teil gleichzeitig eine Erweiterung des Studio Hamburg, so dass die Besucher des Parks auch eine echte Fernseh-Produktion erleben könnten. Das Studio hofft, damit seine Zukunftsaussichten zu verbessern.

Angesichts der erhofften Million Besucher pro Jahr, die an Spitzentagen in 5500 Autos und 80 Bussen anreisen sollen, sind die AnwohnerInnen wenig erbaut über die Pläne der Arbeitsgemeinschaft aus dem Studio Hamburg, der Haspa und dem Baukonzern Philipp Holzmann. „Kein Verantwortlicher hat sich bisher geäußert, wie ein sicherer Schulweg für unsere Kinder gewährleistet werden kann“, ärgert sich Rosi Adamczik, Vertrauensfrau des Bürgerbegehrens.

Sie und ihre MitstreiterInnen fragen sich, wo die vielen Autos entlangrollen und parken sollen. Dazu komme die Lärm- und Abgasbeläs-tigung, die die AnwohnerInnen vor allem an Wochenenden treffen würde. „Es ist einmalig in der Bundesrepublik, dass ein Freizeitpark mitten in ein Wohngebiet gebaut werden soll“, behauptet Vertrauensmann Markus Cofalla. „Uns fehlt für eine solche Stadtentwicklungspolitik jedes Verständnis.“ Das Studio dürfe sich gerne erweitern, so die dritte Initiatorin Karin Ewald, statt des Themenparks fordert sie aber „eine Mischnutzung aus Wohnen und Gewerbe“.

Gernot Knödler