Alte Botschaft neu

USA bauen bestehende Vertretung aus. Sanierung und Absperrungen vorgesehen. Neubau-Streit weiter offen

Die USA wollen wegen des anhaltenden Streits um den geplanten Neubau ihrer Botschaft am Pariser Platz die bisherige Vertretung in Mitte ausbauen. Das Gebäude aus DDR-Zeiten soll teilsaniert und besser gesichert werden. Zudem ist der Bau eines Wachhäuschens vorgesehen. Dies geht aus einem Bericht des Nachrichtenmagazins Focus in seiner neuesten Ausgabe hervor. Zwischen dem Land Berlin und dem State Department bestehen seit fünf Jahren Differenzen über die Sicherheitsabstände am Neubau der US-Botschaft. Die USA fordern, die Zufahrt am Pariser Platz einzuschränken und die angrenzenden Straßen an der Rückfront zu verlegen.

Begonnen haben die USA bereits mit zusätzlichen Absperrmaßnahmen vor dem bestehenden Gebäude. Zunächst soll ein zwei Meter hoher Zaun und ein massiver Betonsockel an der Botschaft angebracht werden. Die Pläne für das Wachhaus und die Sanierung seien mit der Bauverwaltung abgestimmt, so ein Botschaftsmitglied.

Die Ausbaupläne stellen den zuletzt bekannt gewordenen Kompromiss zwischen dem Senat und den USA in Frage. Senatsbaudirektor Stimmann (SPD) hatte im Sommer betont, dass „einvernehmliche Vorschläge vorliegen, die den Sicherheitsinteressen der Botschaft und den stadträumlichen Qualitäten des Ortes Rechnung tragen“. Der Kompromissvorschlag sehe breitere Gehwege von etwa 18 Metern in der Ebert- und der Behrenstraße vor. Gleichzeitig seien die Amerikaner bereit, mit ihrem Gebäude 7 Meter hinter die Baulinie zurückzutreten. ROLA