Batman goes Vegesack

■ Der Schauspieler, Autor und Regisseur Hans König hat seine Fassung des Comic-Strips im Kulturbahnhof inszeniert

Vielleicht wird Hans König eines Tages als Batman wiedergeboren. Denn schon heute kann sich der Regisseur, Autor, Musiker und Schauspieler mit der Comic- und Filmfigur identifizieren: „Es gibt Analogien zwischen Batman und mir“, sagt der künstlerische Leiter des Vegesacker Kulturbahnhofs. Schon 1993 hat König ein gleichnamiges Stück geschrieben. Jetzt hat er es aus der Schublade geholt und im ehemaligen Nord-Bremer Güterbahnhof einstudiert.

Königs Batman vollbringt – ähnlich wie in der jüngsten Verfilmung mit Michael Keaton – zunächst keine Wundertaten mehr. Er verkauft unter seinem Namen Antipasti mit Schafskäse. „Batman ist kein Held“, sagt König, „er ist in den Genuss geflüchtet.“ Und schon geht es los mit der Analogie: Diese Flucht in den Genuss findet Hans König bei sich selbst und bei anderen wieder. „Batman hat sich ein Nest gebaut“, die Welt um ihn herum findet nicht mehr statt.

Anders als im wirklichen Leben erscheint das Böse in Königs Stück in Person von Catwoman und Joker. Nun müsste Batman eigentlich die Welt retten, und sein Freund oder Assistent Robin versucht auch, ihn dazu zu überreden. Das in Freiburg Anfang der 90er Jahre schon mal mit großem Publikumserfolg aufgeführte Stück nimmt die Gestalt einer Tragikomödie an, sagt König. 15 SchauspielerInnen und drei MusikerInnen wirken an dieser mit sehr viel Musik garnierten Inszenierung mit. Die Sängerin Sema Mutlu, Walter Koch (Blaumeier) und Benedikt Vermeer (Satyricon-Theater) sind die Bekanntesten unter ihnen. Das Bühnenbild soll sogar opulent sein – „und die Kostüme sexy“, verspricht König. ck

Premiere heute, 6. Dezember, 20 Uhr im Kulturbahnhof Vegesack, Hermann-Fortmann-Straße 32. Aufführungen bis zum 22. Dezember. Kontakt Tel.: 65 00 60.