Der Hamburger SV hofft auf die Wende

Der Hamburger SV steht vor dem UEFA-Cup-Hit gegen den AS Rom am Scheideweg. „Ich will nicht vom Abstiegskampf reden, aber die Situation ist schon dramatisch“, sagt Torhüter Hans-Jörg Butt. „Jeder weiß, was die Stunde geschlagen hat“, weiß auch Thomas Doll. Trotz der Rückschläge in der Bundesliga geht der Champions-League-Absteiger mit großen Hoffnungen in das UEFA-Cup-Rückspiel heute im mit 48.500 Zuschauern bereits ausverkauften Volksparkstadion. „Angesichts unserer sportlichen Durststrecke haben wir die große Chance, unser Selbstvertrauen zurückzugewinnen“, hofft Trainer Frank Pagelsdorf auf die Wende. „Doch Rom ist immer für ein Tor gut, und dann wird es noch schwieriger.“

Der HSV muss gegen den mit Stars wie Totti und Batistuta gespickten Spitzenreiter der Seria A ein 0:1 aus dem Hinspiel aufholen. „Die Chancen liegen bei 50:50“, glaubt Clubchef Werner Hackmann, der sich über eine erneute Millioneneinnahme freuen darf.

Spielmacher Rodolfo Esteban Cardoso glaubt: „Wir sind für eine Überraschung gut. Mit den Fans im Rücken haben wir eine Chance.“ Torjäger Anthony Yeboah erhält eine Verschnaufpause, dafür rückt Sergej Barbarez ins Sturmzentrum. Die Hamburger, die sich vor einem Jahr in der Bundesliga mit erfrischendem Fußball bis auf Platz drei vorgekämpft hatten, könnten leicht auf einem Abstiegsplatz überwintern. Die zehn teilweise furiosen Auftritte auf der europäischen Fußball-Bühne haben viel Kraft gekostet. Trotzdem will der HSV weiter international dabei bleiben.

Roms Trainer Fabio Capello erwägt, seinen Starstürmer Batistuta sowie Aldair und Zanetti zu schonen. Aber sein Team ist dennoch der haushohe Favorit. Für bald 200 Millionen Mark wurde die Mannschaft verstärkt. Cafu: „Wir sind der AS Rom und müssen uns nicht verstecken.“ Volker Gundrum