Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Aelita UdSSR 1924, R: Jakow Protasanow, D: Nikolai Tseetelli, Nikolai Balatow / Stummfilm mit Live-Musik-Performance von Peter Apel

„Die Geschichte des Ingenieurs Losk, der davon träumt zum Mars zu fliegen und sich in die Königstochter Aelita verliebt. Dieser selten zu sehende Science-Fiction-Stummfilm fasziniert durch die fantastischen Bauten und futuristischen Kostüme.“ (Kommunalkino) Kino 46

Akira / Perfect Blue Japan 1987/97, R: Katsuhiro Otomo & Satoshi Kon

Zwei japanische Zeichentrickfilme mit viel Technik, Blut und Mystik im Doppelpack. CineStar

American Beauty USA 1999, R: Sam Mendes, D: Kevin Spacey, Annette Bening

Dies ist eine Komödie, weil wir über die Absurdität der Probleme des Helden lachen, und eine Tragödie, weil wir uns mit seinem Scheitern identifizieren können. Der Film handelt von einem Mann und seiner Angst, alt zu werden, die Hoffnung auf wahre Liebe zu verlieren und von denen, die ihn am besten kennen, nicht respektiert zu werden. City

American Psycho USA 2000, R: Mary Harron, D: Christian Bale, Willem Dafoe

„Regisseurin Mary Harron zerlegt die sperrige Vorlage in Miniaturen: präzise, kalt, entlarvend - und zeigt, dass Männer lächerlich sind.“ (Der Spiegel) City

Anastasia USA 1997, R: Don Bluth, Gary Goldman

Zeichentrickfilm, in dem das Schicksal der verlorenen Zarentochter als romantisches Märchen neu aufgewärmt wurde. CineStar

The Art of War USA 2000, R: Christian Duguay, D: Wesley Snipes, Anne Archer

„Actionheld Wesley Snipes befindet sich in der Rolle eines buddhistischen Martial-Arts-Spezialisten in seinem Element in diesem Verschwörungsthriller, der von Christian Duguay als Mischung aus John-Woo-Eleganz und Jerry Bruckheimer-Overkill inszeniert wurde. Zwar spielen die zahlreichen Actionszenen eine deutlich größere Rolle als die verworrene Handlung, aber Spaß dürfte die Zielgruppe allemal haben.“ (Blickpunkt Film) CinemaxX, CineStar, Lindenhof (Wildeshausen) Passage (Del)

Die Asche meiner Mutter USA/Großbritannien 1999, R: Allen Parker, D: Emily Watson, Robert Carlyle

In Parkers Film herrscht die gleiche Mischung aus herzzerreißendem Charme und Galgenhumor wie in der Romanvorlage von Frank McCourt. Und mit seinem ewigen Regen ist dies wohl das feuchteste Werk der Filmgeschichte. (hip) City

A Women under the Influence USA 1974, R: John Cassavetes, D: Gena Rowlands, Matthew Cassel / Originalfassung mit Untertiteln

„Unabhängig produzierter und zum Teil improvisiert inszenierter Schauspielerfilm von John Cassavetes, der die hinter der Fassade der Normalität verborgenen Neurosen, Enttäuschungen und Gewaltphantasien einer amerikanischen Durchschnittsfamilie enthüllt. Darstellerisch überzeugend und filmisch brillant; ein großer Kinoerfolg in den USA.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

B

Baise-moi (Fick mich) Frankreich 1999, R: Virginie Despentes, Coralie Trinh Thi, D: Karen Bach, Raffaela Anderson

„Zwei junge Frauen hinterlassen auf einer mörderischen Lustreise zerschossene Opfer bzw. gemetzelte Sexualpartner. Es herrschen pornographische Verhältnisse beim Töten und Verkehren in Virginie Despentes' Verfilmung ihres eigenen Romans. Zwar ist das Blut künstlich, aber auf die Echtheit der Penetrationen kann man sich verlassen. Kurzum, man weiss schon: Tabubruch! Im Übrigen fehlt es allerorten am dramatischen Handwerk und am schauspielerischen Ausdruck. Normalerweise würden wir das ja einfach einen schlechten Film nennen, der den Skandal nicht wert ist, den er bereits gemacht hat.“ (Neue Zürcher Zeitung) Filmstudio

Bang Boom Bang Deutschland 1999, R: Peter Thorwarth, D: Oliver Koritke, Alexandra Nedel

„Ein spektakulärer Tresordiebstahl, die Exhumierung Martin Semmelrogges und eine gute Schlusspointe sollten selbst ein Publikum zufriedenstellen, dem bei dem Anblick eines Dortmunder Autokennzeichens sonst nicht das Herz aufgeht.“ (tip) City

Being John Malkovich USA 1999, R: Spike Jonze, D: John Cusack, Cameron Diaz, John Malkovich

„Craig Schwartz, ein arbeitsloser Puppenspieler, findet ein Engagement als fingerfertiger Archivar bei einem bizarren Arbeitgeber, dessen Firma im siebeneinhalbten Stockwerk eines New Yorker Hochhauses angesiedelt ist. Zufällig entdeckt Schwartz hinter einem Aktenschrank ein Portal, das ihn für fünfzehn Minuten in den Kopf von John Malkovich befördert. Buchstäblich. Der Film schraubt sich von hier aus in immer surrealere Höhen empor und konfrontiert den souveränen Selbstdarsterller John Malkovich dabei mit einigen schweren Prüfungen. Parasitentum wurde nie unterhaltsamer, Startum selten unglamouröser inszeniert.“ (tip) City

Billy Elliot – I Will Dance Großbritannien 2000, R: Stephen Daldry, D: Jamie Bell, Jean Heywood

„It's a men's world: 1984, Nordengland, zur Zeit des Bergarbeiterstreiks. Als der elfjährige Billy die Boxhandschuhe gegen Spitzenschuhe tauscht, um Ballettunterricht zu nehmen, muss er sich gegen allerlei Anfeindungen zur Wehr setzten. Wie er trotz aller Hindernisse seinen Traum vom Tanzen durchsetzt, schildert diese britische Komödie mit süffisant-trockenem Humor, ein wenig Sentiment und vor allem mitreißendem Schwung.“ (tip) CinemaxX, Schauburg, Casablanca (Ol)

Blair Witch 2 USA 2000, R: Joe Berlinger, D: Tristen Skylar, Stephen Barker Turner

„Gut ein Jahr nach der verblüffenden Pseudo-Dokumentation „The Blair Witch Project“ beginnt der Spuk von neuem. Leider ist vom Schnitzeljagd-Charme des ersten Teils nichts übrig: Zwar verulkt Regisseur Joe Berlinger anfangs den irrwitzigen Erfolg des Billig-Schockers, in dem ein paar altkluge Filmstudenten bei ihrer Hexenjagd im Wald mysteriös zu Tode kamen. Dann aber schustert er aus lauter bewährten Versatzstücken eine Schauersaga zurecht, die keine Hexe aus ihrem Versteck locken würde. Damit nicht genug: „Blair Witch 3“ ist bereits in Planung.“ (Der Spiegel) UT-Kinocenter

Blue Note Deutschland 1997, R: Julian Benedikt

„Musikalisch beeindruckender Dokumentarfilm über eine der renomiertesten Plattenfirmen der Jazzgeschichte und die Künstler, die sie herausgebracht hat.“ (Cinema) Schauburg, Filmstudio

Boy's don't cry USA 1999, R: Kimberley Pierece, D: Hillary Swank, Cloe Sivigny

Oscarprämierter Spielfilm über die wahre Geschichte einer jungen Frau, die lieber als Junge leben wollte und dabei tragisch ihr Leben verlor. City

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder und fidele Opas aus Kuba

25.000 Bremer haben ihn nun schon gesehen, und so läuft er auch ewig weiter, dieser Film, in dem die alten Kubaner so schön Musik machen, dass man sich wünscht, ihr Land möge noch recht lang in seinem sozialistischen Dornröschenschlaf weiterträumen. (hip) City (OmU)

C

The Cell USA 2000, R: Tarsem Singh, D: Jennifer Lopez, Vincent Vaughn

„Mit Hilfe einer neuartigen experimentellen Therapie kann die Psychologin Catherine in das Unterbewusstsein von Koma-Patienten reisen. FBI-Agent Peter bittet sie, in den Verstand des komatösen Serienkillers Sargher einzutauchen, um dort den Ort des Verstecks des letzten Opfers von Starger in Erfahrung zu bringen. Ein bizarrer Trip für Catherine beginnt – und ein Kampf gegen die Zeit. An der Schnittstelle zwischen „Seven“ und eines Nine-Inch-Nails-Clips siedelte Videoclip-Spezialist Tarsem sein mit SM-Ikonographie und -Symbolik prall gefülltes Regiedebüt an. Klar geht ihm Stil und Ästhetik vor Inhalt, und doch gelingt es diesem verblüffenden Kopftrip mit der ätherisch schönen Jennifer Lopez auch als Serienkillerthiller zu überzeugen.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, Cinestar, Passage (Ol)

Chicken Run Großbritannien 2000, R: Nick Park, Peter Lord, D: allerhand Gummiviecher

„Dieses furiose Knet-Abenteuer von den Machern der „Wallace & Gromit-Filme dreht sich um eine Handvoll Hühner, die unter schäbigsten Bedingungen in einer Legebatterie gehalten werden – und für ein bisschen Gras zwischen ihren Krallen alles täten. Doch auch die cleversten Fluchtpläne wollen nicht gelingen. Den Tod durch eine Hühnerpastetenmaschine vor Augen, raffen sie sich ein letztes Mal auf: Ein fescher Hahn soll ihnen das Fliegen beibringen. Angesichts der charmanten Figuren und des ausgeklügelten Drehbuchs kann so mancher Realfilm einpacken.“ (Zoom) City, Casablanca (Ol)

The Convent USA 2000, R: Mike Mendez, D: Adrienne Barbeau, Coolio

"Eine Schülerin wird von ihrem Beichtvater geschwängert und von Nonnen zur Abtreibung gezwungen, woraufhin sie aus Rache die Klosterschule niederbrannte. 40 Jahre später erwachen die Seelen der Dämonen zu neuem Leben und befördern Studenten ins Reich der Untoten. Kruder Horrorfilm, der mit spätpubertärer Lust im Fundus des Genres wühlt, dabei aber jede ironische Distanz vermissen lässt. Gestalterisch wie schauspielerisch auf niedrigstem Niveau, erzeugt er weder Grusel noch Spannung und ist lediglich langweilig und geschmacklos.“ (filmdienst) CineStar

D

Dancer in the Dark Dänemark/Schweden 2000, R: Lars von Trier, D: Björk, Catherine Deneuve

„Ich liebe Musicals, weil in ihnen nie etwas Furchtbares passiert!“ sagt die wunderbare Björk gleich zu Beginn des Films, und von Trier bricht diese Genrekonvention prompt gründlich. (hip) Filmstudio

Disney's Dinosaurier USA 2000, R: Ralph Zondag, Eric Leighton

"Der verwaiste Iguandon Aladar wird von einer Lemurenfamilie adoptiert und führt nach einem verheerenden Meteoriteneinschlag seine äffische Wahlverwandtschaft und Dino-Genossen zu neuen Weidegründen. Im Gegensatz zu ihren tumben „Jurassic Park“-Kollegen sind sie in diesem (r)evolutionären Disney-Werk aber der Sprache mächtig, was zu neuen Einblicken in den Dino-Alltag führt. Atemberaubend sind vor allem die Bilder in diesem computeranimierten Trickmeisterwerk. Mit Dinos in die Kino-Zukunft.“ (Cinema) CineStar, CinemaxX, UT-Kinocenter, Lichtspielhaus (Del), Wall (Ol)

Drei Engel für Charlie USA 2000, R: McG, D: Cameron Diaz, Drew Barrymore, Lucy Liu

„Auf den ersten Blick die Kinofassung der Siebziger-Jahre-Kultserie, auf den zweiten deren Überhöhung: Furiose Action-Szenen, Witz und drei schlagkräftige Schönheiten lassen Schwächen im Drehbuch schnell vergessen. Drew Barrymore, Cameron Diaz und Lucy Liu beweisen spielerisch, dass Kleidung ein Special Effect mit großer Wirkung sein kann.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, UT-Kino, Lichtspielhaus (Del), Wall-Kino (Ol)

E

Es begann im September USA 2000, R: Joan Chen, D: Richard Gere, Winona Ryder

„Richard Gere verliebt sich in Winona Ryder – die ist viel jünger, todkrank und rehäugig wie noch nie. Eine Schnulze, so furchtbar und unfreiwillig komisch, dass in der Pressevorführung herzlich gelacht wurde.“ (TV-Spielfilm) UT-Kino

F

Fandango Deutschland 2000, R: Matthias Glasner, D: Moritz Bleibtreu, Nicolette Krebitz

„Glasners satte Bilderorgie kullert durch die Nachtwelt der Clubs, zeigt Models, DJs, Türsteher nebst Drogendealer und bedient leider nur reaktionäre Klischees. Statt spannender Lebensentwürfe seiner prominent besetzten Nachtgestalten verenden Film und Story nach einem fulminanten Anfangstaumel viel zu früh in einem Gerangel um einen Koffer Koks.“ (tip) CinemaxX

Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton

„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine hervorragende Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und eine Idee. Doch David Fincher haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden.“ (Der Spiegel) City

Final Destination USA 2000, R: James Wong, D: Devon Sawa, Kristen Cloke

„Kann man dem Tod von der Schippe springen? Alex versucht es. Regisseur James Wong nimmt die Geschichte nicht ernster als nötig: wo der Tod nicht weiter weiß, hilft die Tricktechnik. Gruselig, absurd und stellenweise sehr lustig.“ (Der Spiegel) City

G

Girls United USA 2000, R: Peyton Reed, D: Kirsten Dunst, Eliza Dushku

„Eine Cheerleaderin, die mit ihrer Truppe bereits die nationale Meisterschaft erreichte, erhält die Chance, den Titel zu verteidigen. Doch der Weg zum Erfolg ist mit Intrigen und Niederschlägen gepflastert. Eine vom Thema her „klassische“ Teenager-Komödie, nimmt der Film sein Sujet erstaunlich ernst und entwickelt sich eher in Richtung Sportfilm mit angenehm unzeitgemäßem Charme.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar

Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson

„Marihuana ist grünes Gold. Das denkt sich jedenfalls die verwitwete Orchideenzüchterin Grace. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss sie nicht nur erkennen, dass er sie jahrelang betrogen hat – sie steht außerdem noch vor einem riesigen Schuldenberg. Als ihr Gärtner sie bittet, seine drei vertrockneten Cannabispflanzen gesund zu pflegen, weiß Grace die Lösung: Sie schmeißt ihre Orchideen raus, wandelt ihr kleines Treibhaus heimlich in einen Marihuana-Dschungel um und macht sich von Cornwall nach Notting Hill auf, um dort ihre heiße Ware an Gangster zu verkaufen. Die leichte und urkomische Hasch-Komödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis: Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (cinema) City

Der Grinch USA 2000, R: Ron Howard, D: Jim Carrey, Christine Baranski

„Adaption eines in Amerika beliebten Weihnachtsmärchens über eine Fabelwesen mit dünnen Fingern und grünem Zottelfell, das den Menschen den heiligen Abend verdrießen will. Komischer Fantasyfilm, der sich mit immensem Budget und Jim Carrey in der Hauptrolle auf die Suche nach der Bedeutung von Weihnachten macht und trotz seiner wüsten Mischung aus Kitsch und Galle durchaus hintergründige Töne anschlägt.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Gloria (Del), Passage (Delmenhorst)

Gripsholm Deutschland 2000, R: Xavier Koller, D: Heike Makatsch, Ulrich Noethen

„Seinen vordergründig heiteren Roman aus der schwedischen Sommerfrische schrieb Kurt Tucholsky bereits im Exil. In Kollers Verfilmung werden die Ich-Figur des Erzählers und der echte Tucholsky zu einer Person verdichtet. Statt die Scharfzüngigkeit und Angriffslust zu übernehmen, mit der der Kolumnist und Schriftsteller die braunen Umtriebe lange vor 1933 verfolgte, schlägt der Film lieber den Tonfall eines melodramtischen Epos an und richtet sein Hauptaugenmerk auf Kostüm und Ausstattung.“ (tip) CinemaxX, Wall-Kino (Ol)

H

Hamam – Das türkische Bad Italien/Türkei/Spanien 1997, R: Ferzan Ozpetek, D: Alessandro Gasman, Francesca D–Aloja

„Ein römischer Architekt erbt von seiner Tante ein Hamam, ein türkisches Bad, und fährt, um es zu verkaufen, nach Istanbul. Angezogen von Stimmungen und Menschen, bleibt er und restauriert den Hamam. Seine Frau reist ihm nach und findet ihren Mann verändert vor. Das Erstlingswerk eines italienisch-türkischen Regisseurs weist zwar formale Mängel auf und endet klischeehaft tragisch. Doch es erzählt atmosphärisch dicht von einer Selbstfindung dank Sinnlichkeit und kreativer Langsamkeit orientalischer Lebensweise.“ (Zoom) City

Hamlet USA 2000, R: Michael Almereyda, D: Ethan Hawke, Julia Stiles

„Der Amerikaner Michael Almereyda setzt Shakespeare der Konkretheit New Yorks aus. Sein „Hamlet“ spielt im Heute der unfreundlichen Übernahmen von Firmen und Witwen, und es kommt unter anachronistischen Umständen zu ganz neuen sprachlichen Zweideutigkeiten und erstaunlich gewaltlosen szenischen Lösungen. Es funktioniert und es dient Shakespeare. Und warum soll aus Hamlet (Ethan Hawke) nicht einer werden, dessen Medium das Video ist: Schlinge des Gewissens und Erinnerungsarchiv, aus dem sich der Geist des Vaters derart in die Wirklichkeit projiziert, dass man ihn auf dem Balkon der Firma Dänemark eine Zigarre rauchen sieht.“ (Neue Zürcher Zeitung) Filmstudio

Harry meint es gut mit dir Frankreich 2000, R: Dominik Moll, D: Laurent Lucs, Sergi Lopez / Originalfassung mit Untertiteln

„Bösartige Thrillerkomödie über die alte, aber immer wieder erfrischende Geschichte vom vermeintlichen Biedermann als durchtriebenen Brandstifter.“ (Blickpunkt: Film) Preview im Atlantis

Havanna, Mi Amor Deutschland 2000, R: Uli Gaulke

Gelungener Dokumentarfilm über einige Bewohner Havannas, die ihre Leidenschaft für eine kubanische Seifenoper und der Ärger mit ihren kaputten Fernsehgeräten verbindet. Gondel, Music-Hall

Home of the Brave USA 1985, R: Laurie Anderson, D: Laurie Anderson

Laurie Anderson, das wandelnde Gesamtkunstwerk, hat kurz nach dem atemberaubenden Konzertfilm der Talking Heads „Stop Making Sense“ ihre eigene Bühnenperformance dokumentiert. Live ist es ein ziemlich seltsames Multimediaspektakel, aber für das Kino ist das Ganze nur ziemlich brav abgefilmt. (hip) Filmstudio, Schauburg

I

Im Juli Deutschland 2000, R: Fatih Akin, D: Moritz Bleibtreu, Christiane Paul

Die Geschichte von dem braven Referendar in Hamburg, der glaubt, in einer Türkin seine große Liebe getroffen zu haben, ihr nach Istanbul nachreist, und dabei von seiner tatsächlichen großen Liebe verfolgt wird, ist manchmal allzu übermütig und sprunghaft erzählt. Aber Akin hält eine sehr sympathische, witzig-warme Grundstimmung durch, und so lange wie Bleibtreu und Paul sich auf der Straße ständig verpassen, wiederfinden, verlieren und dabei von einem Malheur ins nächste stolpern, sind sie auch ein wirklich schönes Paar. (hip) City

In achtzig Tagen um die Welt USA 1956; R: Michael Anderson, D: David Niven, Shirley MacLaine

„Großer Reisebilderbogen nach Jules Vernes Roman von dem englischen Gentleman, der 1872, aufgrund einer Wette, in einer Rekordzeit die Erde umrundet. Eine spaßige und fesselnde Abenteuerschau, die durch Handlungsreichtum, prachtvolle Ausstattung und eine lange Reihe von Gaststars viel Kurzweil bietet.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

In the Mood for Love Hongkong 2000, R: Wong Kar-wai, D: Maggie Cheung, Tony Leung

„Zwei Wahlverwandte, betrogene Eheleute beide, stehen im Mittelpunkt dieses hinreißenden Sixties-Melodrams. Wand an Wand wohnen sie in ihren Untermietzimmern in Hongkong, rekonstruieren gemeinsam den Betrug ihrer Ehepartner und werden selbst ein vorsichtiges Paar auf Zeit. Nat King Cole, ein japanischer Walzer und Radioschlager strukturieren diesen 90-minütigen Kinogesang, der Wong Kar-wais avantgardistische Filmsprache in meditative Zeitlupe übersetzt.“ (tip) Schauburg, Casablanca (Ol)

J

Jetzt oder nie Deutschland 2000, R: Lars Büchel, D: Gudrun Okras, Corinna Harfouch

„Drei fidele Omas rudern über einen See und träumen von einer großen Kreuzfahrt. Mit Ladendiebstählen und schließlich sogar einem Bankeinbruch versuchen sie, das Geld für die Realisierung ihres Traums aufzutreiben. Nur in selten Momenten erreicht der Film den anvisierten Irrwitz einer großen Komödie. Leider fehlt ihm völlig jener selbstironische Sarkasmus, mit dem Clint Eastwood seine Alt-Herren-“Space-Cowboys“ Witze über das Rentneralter reißen lässt. Es plätschert so dahin.“ (epd-film) Preview im CineStar

K

Kalt ist der Abendhauch Deutschland 2000, R: Rainer Kaufmann, D: Fritzi Haberlandt, August Diel, Gisela Trowe

„Kaufmanns zweite Ingrid-Noll-Adaption nach „Die Apothekerin“ bleibt der Vorlage halbwegs treu, allein dem Film ist damit wenig geholfen. Die retrospektiv erzählte Geschichte der jungen Bürgerstochter Charlotte, die der Schwester den Tod wünscht, um an ihren Mann heranzukommen, hält alle Nährstoffe für ein schönes, schmerzerfülltes Melodram bereit, aber der Plot nimmt immer wieder die Wendung ins leicht Bekömmliche. Der Film bleibt an der Oberfläche seines historischen Dekors und verliert sich zwischen den deutschen Zeiten.“ (tip) City

Kanak Attack Deutschland 2000, R: Lars Becker, D: Luke Pyies, David Schneider

„Wir sind allesamt Kanaken. Unser ganzer Stil ist Kanake. Okay?“ Sagt Ertan, 25, geboren und aufgewachsen in Kiel und stolz darauf, ein Kanake zu sein. Denn Kanake sein, das ist ein Image, ein Feeling, ein Sound. In 13 Episoden zwischen hochtourigem Thriller und präziser Milieuschilderung erzählt der Film nach Feridun Zaimoglus Kultbuch „Abschaum“, wie Ertan und seine Kumpels Kemal und Mehdi sich cool durchs Leben schlagen - bis das Leben zurückschlägt.“ (tip) Filmstudio

Die kleine Hexe Tschechei 1995, R: Zdenek Smetana

Netter kleiner Zeichentrickfilm über nette kleine Hexe. Schauburg

Der kleine Vampir Deutschland/Niederlande/USA 2000, R: Uli Edel, D: Jonathan Lipnicki, Alice Krige, Richard E. Grant

„Uli Edels phantastischer Kinderfilm basiert auf der bereits zweimal adaptierten Vorlage von Angela Sommer-Bodenburg. Mit viel Humor, Tempo und herausragenden Effekten eignet sich die deutsch-amerikanische Produktion für einen spannenden Kinobesuch. Für die sympathische Vampirfreundschaft hat Edel eine gute Besetzung und mit einer blutsaugenden Kuhherde eine tierische Pointe gefunden.“ (film.de) CinemaxX

Körperbemalung im ethnografischen Film

In 7 Filmen werden Körperbemalungsrituale bei unterschiedlichen Ethnien gezeigt: bei den Kalapolo und Wara in Brasilien, den Barasana in Bolivien, den Masakin und Kaba im Sudan, den Iatamul in Neuguinea und den Bidjanjara in Australien.“ (Kommunalkino) Kino 46

Krankensaal Nr. 6 Deutschland 1974, R: Karl Fruchtmann, D: Helmut Qualtinger, Stefan Wigger

Zum 85. Geburtstag von Karl Fruchtmann wird dieser Film gezeigt, der auf einem Theaterstück von Anton Tschechow basiert. Kino 46

Der Krieger und die Kaiserin Deutschland 2000, R: Tom Tykwer, D: Franka Potente, Benno Fürmann

„In dieser Liebesgeschichte müssen Sissi und Bodo einen spektakulären Unfall, einen Bankraub, einen schweren Verlust und ein komisches Versteckspiel überstehen, bevor sie zueinander finden. Während so mancher Regisseur schwerfällig Beziehungskisten stapeln würde, nützt Tykwer die Irrungen und Wirrungen, um sein erzählerisches Talent zu beweisen und allerlei Kunststückchen vorzuführen, was manchmal einer stilistischen Gratwanderung gleichkommt, meistens aber erstaunlich gut gelingt.“ (Zoom) Filmstudio

L

Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly

„In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Doch ist das ein Grund, dass er seinen Gewinn nicht bekommt? Seine Nachbarn fassen den Plan...“ (TV-Spielfilm) City

Lieber Fidel – Maritas Geschichte Deutschland 2000, R: Wilfried Huismann

„Wenn sie Deutsch spricht, redet sie in breitestem Bremisch und wirkt dabei oft ziemlich ungehobelt. Die 1939 geborene Kapitänstochter Marita Lorenz ist eine von den vielen Bremerinnen, die es in die weite Welt verschlagen hat. Doch ihre Lebensgeschichte ist die wohl unglaublichste von allen Auswandererbiographien: Marita Lorenz ist die „Bremer Mata Hari“ – sie spionierte, tötete, überlebte Attentate, hatte Affären mit Diktatoren und Agenten und zog auch noch zwei Kinder groß. Und ein Mann hat ihr nach eigenen Worten das ganze Leben versaut: der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro, der sie als 19-Jährige zur Königin von Kuba machen wollte und der noch immer ihre große Liebe ist. Der dreimal mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Bremer Regisseur Wilfried Huismann hat diese abenteuerliche Biographie jetzt in einem aufwändig recherchierten und inszenierten Film dokumentiert.“ (ck) Filmstudio

LiebesLuder Deutschland 2000, R: Detlev Buck, D: Mavie Hörbiger, Anke Engelke, Pierre Beson, Detlev Buck

„Nach Detlev Bucks „Wir können auch anders“ wurden alle Nachfolger an dessen Kult-Status gemessen - und meist zu leicht befunden. Sein neuer Film, ein schräger Liebeskrimi, spielt in der muffigen Spießer-Idylle im Hochsauerland. Eine hübsche, junge Lady kommt in die Kleinstadt und verdreht den Honoratioren gehörig den Kopf. Später will sie für ihre Liebesdienste abkassieren. Sie sei schwanger, sagt sie ausgerechnet auf einer Hochzeitsfeier. Als Vater kommen sowohl ein Banker als auch der Sägewerkbesitzer oder der Chef eines kleinen Privatflugplatzes in Frage. „Was tun?“ fragt sich die verschreckte Dorf-Elite und beschließt panisch einen mörderischen Plan. Buck wollte bewusst kleine Brötchen backen. Das ist ihm gelungen. Kein großer Wurf, aber allemal eine nette, böse Komödie der leichten Art, die auch visuell überzeugt.“ (Bremer) Filmstudio, Ziegelhof (Ol), Lindenhof (Wildeshausen)

Lost Sons Deutschland/Schweden 2000, R: Fredrik von Krusenstjerna

Der schwedische Filmemacher von Krusenstjerna reiste nach Berlin, um einen Film über die Neonazi-Szene zu machen. Doch er trifft den „Gauleiter von Berlin“ und berühmten Aussteiger Ingo Hasselbach und begleitet ihn sowie dessen leiblichen Vater Hans Canje ein Jahr lang, um ein eher psychologisches als gesellschaftliches Doppelportrait zu machen. Der eine ein reuiger Neonazi, der andere war sein Leben lang Kommunist und Antifaschist - und doch sind es vor allen Dingen die Parallelen zwischen den beiden Charakteren und ihren Lebensläufen, die den manchmal etwas zu umständlich inszenierten Film interessant machen. (hip) Kino 46

Lust auf Anderes Frankreich 2000, R: Agnés Jaoui, D: Alain Chabat, Agnés Jaoui

„Unternehmer Castella gehört zu den Nouveaux Riches, die über Reichtum, aber keinerlei Bildung verfügen. Als er an der Seite seiner nervenden Gattin eine Theatervorstellung des Klassikers „Berenice“ durchleidet, verliebt er sich in die Hauptdarstellerin, die ihm Englisch-Unterricht gibt. Doch ihre Annäherung ist eher stockend. Einen ironischen Blick auf Bourgeoisie und Nouveaux Riches wirft Schauspielerin Agnés Jaoui in dieser französischen Erfolgs-Komödie, einer Art „American Beauty.“ Darin wecken geschliffene Dialoge und exzellente Darstellerleistungen Lust auf anderes und sorgen für ein besonderes Geschmackserlebnis.“ (Blickpunkt: Film) Atlantis

M

Mad Love USA 1935, R: Karl Freund, D: Peter Lorre, Colin Clive / Originalfassung ohne Untertitel

„Ein Remake von Robert Wienes 1. Version von „Orlacs Händen“. Der Titel setzt den Schwerpunkt nun auf den von Peter Lorre gespielten „Mad Scientist“, der in irrsinniger Liebe zur Frau eines Pianisten entbrannt ist, dessen neue Hände aber nicht mehr Klavier spielen, sondern töten wollen.“ (Kommunalkino) Kino 46

Mad Max Australien 1978, R: George Miller, D: Mel Gibson, Joanna Samuel

„Ein Alptraum aus Gewalt, Blut, Schrott und Grauen.“ (Lexikon des internationalen Films) City

Majestät brauchen die Sonne Deutschland/Niederlande 1999, R: Peter Schamoni

"Dokumentarfilm über den letzten deutschen Kaiser Wilhelm II., zusammen gesetzt aus reichhaltigem Originalmaterial aus der Zeit seiner Regentschaft. Wilhelm erweist sich als äußerst medienbewusster Monarch, der die Filmkunst ausgiebig nutzte; die Deutschen gingen ins Kino, um ihn zu sehen, noch bevor es die ersten Filmstars gab. Sehr unterhaltsamer, sorgfältig zusammen gestellter Film, der nachvertont und mit ironisierendem Kommentar versehen wurde und auf psychologischer Ebene viel vom Wesen des Kaisers und seiner Epoche offenbahrt.“ (filmdienst) Gondel

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City, Lindenhof (Wildeshausen)

Meine Braut, ihr Vater und ich USA 2000, R: Jay Roach, D: Ben Stiller, Robert de Niro

"Ein Film übers Kennenlernen, über Missverständnisse und über die Erkenntnis, dass man manchmal einfach den Mund halten sollte: Bevor Ben Stiller die reizende Teri Polo heiraten darf, stellt ihn Robert De Niro vor einige beinahe biblische Prüfungen. Herausgekommen ist die Geschichte einer Bewährung, eine definitive Komödie über Schwiegereltern - und nebenbei der lustigste Film des Jahres.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Gloria (Del)

Mein Hund Skip USA 2000, R: Jay Russell, D: Frankie Muniz, Dianne Lane

„Die Freundschaft zwischen einem neunjährigen Jungen und seinem Hund, der ihm 1942 über schwierige Entwicklungsstufen hinweg hilft. Die Inszenierung bezieht unaufdringlich gesellschaftspolitische Hintergünde mit ein und konzentriert sich auf den Entwicklungsprozess eines von den Eltern allzu behüteten, von Klassenkameraden gehänselten Außenseiters. Ausgezeichnet gespielt, fotografiert und musikalisch untermalt, bietet der nach einem autobiografischen Roman entstandene Film gelungene Familienunterhaltung.“ (filmdienst) CinemaxX

O

O Brother, Where Art Thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson

„Drei entsprungene weiße Kettensträflinge durchleben im Mississippi der Depressionszeit eine (vage an Homer orientierte) Odyssee, treffen auf verführerische Sirenen, einen zyklopischen Bibelvertreter und einen Kühe tötenden Gangster. Nebenbei steigen die Helden auf der Flucht zu Popstars auf. Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am trivialen kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) Filmstudio

Onegin Großbritannien 1998, R: Martha Fiennes, D: Ralph Fiennes, Liv Taylor, Toby Stephens

„Den hoch romantischen Puschkin-Helden Eugen Onegin zu spielen, war seit Studententagen ein so inniger Wunsch des britischen Stars Ralph Fiennes, dass er die Sache als Produzent selbst ins Rollen gebracht hat. Ein wenig ist er schon über den Typus des jünglingshaften Dandys, Spielers und Schwärmers Onegin hinausgereift, doch umso eindringlicher, schmerzensreicher wirkt seine Liebes- und Lebensverzweiflung. Die Regisseurin Martha Fiennes, Schwester des Stars, zeigt Gespür für die visuellen Reize von Landschaft und Interieurs, und der Komponist Magnus Fiennes, Ralphs Bruder, lässt die Emotionen rauschen, ohne sich über Gebühr bei Tschaikowsky anzubiedern. Wer gedacht hatte, diese Art von sattem Augenweiden-Kostümfilm sei passé, kann hier nur staunen.“ (Der Spiegel) City

Otaku Frankreich 1994, R: Jean-Jaques Beineix

Dokumentarfilm des Regisseurs von „Diva“, in dem das Phänomen der „Otakus“ vorgestellt wird: junge Japaner, die völlig im Rausch der Comics, Zeichentrickfilme, Computergames und Popstars versinken. „Der Otaku ist ein Mutant der Konsumgesellschaft, der die künstlichen Welten der Realität vorzieht.“ (Beineix) Kino 46

P

Der Patriot USA 2000, R: Roland Emmerich, D: Mel Gibson, Heath Ledger

„Zwei Drittel des Films erweisen sich als Hurra-Patriotismus übelster Sorte.“ (film.de) City

R

RoadTrip USA 2000, R: Todd Philips, D: Breckin Meyer, San Williams Scott

„Sympathisches Filmchen, in dem vier typische Vertreter eines College-Jahrgangs von Ithaca, New York nach Austin, Texas fahren, um eine kompromitierende Videocassette abzufangen. Dabei werden jede Menge postpubertärer Ängste durchgearbeitet, wobei die Situationen drastischer und die Witze noch einen Tick geschmackloser sind als in „American Pie“.“ (tip) City

Rosencrantz And Guildenstern Are Dead England 1990, R: Tom Stoppard, D: Tim Roth, Gary Oldman / Originalfassung ohne Untertitel

„Shakespeares Königsdrama “Hamlet“ wird erzählt aus der Perspektive von Rosenkranz und Güldenstern, den beiden Jugendfreunden des Prinzen. In Tim Stoppards Version übernehmen die beiden die Funktion der reinen Toren, die, obwohl mitten im Geschehen, nichts begreifen und keinen Bezug zur Welt herstellen können. Ihr Scheitern ist folglich keine Tragödie, sondern eine Farce. Opulent ausgestattetes Filmvergnügen, das die klassische Vorgabe einfallsreich variiert und auf vielfältige Weise die Rolle des Menschen in der Welt reflektiert; hervorragend gespielt.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

S

Scary Movie USA 2000, R: Keenen Ivory Wayans, D: Anna Faris, Jon Abrahams

„Zum wiederholten Mal treibt ein maskierter Killer auf einem Campus sein Unwesen und ermordet Studenten. Der Versuch einer Parodie des über seine Teenager-Varianten ohnehin zur Parodie verkommenen Horror-Genres, der sich allenfalls durch seine Überdeutlichkeit positionieren kann. Zugleich eine Zitation zahlreicher Schmuddelkomödien, die einzig dadurch Interesse verdient, dass als Zielpublikum die jugendliche afroamerikanische US-Bevölkerung auserkoren wurde, das seine Schadenfreude am Abschlachten weißer Teenager ausleben kann.“ (filmdienst) CineStar

Schatten der Wahrheit USA 2000, R: Robert Zemeckis, D: Michelle Pfeiffer, Harrison Ford

„Michelle Pfeiffer allein zu Haus: Geister treiben sie als Frau von Harrison Ford beinahe in den Wahnsinn – Hitchcock goes Horror. Mit vielen Anleihen bei Klassikern wie „Das Fenster zum Hof“, „Shining“ oder „Poltergeist“ werden hier bekannte Muster zitiert und geringfügig variiert. Unterstützt von Michelle Pfeiffers Wandlung von einer liebenden Mutter zu einer psychotischen Totenmaske lässt Zemeckis den Zuschauer mittels kalkulierter Schocks mehr als einmal im Kinosessel erschauern. Einzig die finale Aufklärung des Geschehens im familiären Geisterhaus wirkt zu genretypisch und banal, um wirklich zu erschrecken. Hier wird trotz aufwändiger Kamerafahrten bloß das TV-Niveau von Sendungen wie „X-Factor“ geboten.“ (Cinema) UT-Kinocenter

Schmalspurganoven USA 2000, R: Woody Allen, D: Woody Allen, Tracey Ullman, Hugh Grant

„Zum 65. Geburtstag entdeckt Woody Allen wieder das Kind in sich. Diesmal ist er ulkig, so drollig wie ein kleiner Junge, der sich über die doofen Erwachsenen amüsiert und seine Nase an der Scheibe zu ihrer Welt platt drückt. Mit „Schmalspurganoven“ liefert er eine Komödie ab, die so leicht ist, dass sein letztes Werk „Sweet and Lowdown“ im Vergleich fast dostojewskische Züge annimmt. Statt des Stadtneurotikers spielt Allen den stinknormalen Tellerwäscher und Gauner Ray, der seinen Plan, einen Tunnel zu einer Bank zu graben, für gnadenlos originell hält. Als wirklich patent erweist sich aber seine Frau (Tracey Ullman), die zur Tarnung der Baggeraktivitäten einen Keksladen unweit des Finanzinstituts eröffnet. Aus der Perspektive der einfachen Leute und mit Sympathie statt Snobismus, mokiert sich Allen über den Bildungsbürger, der er selber ist.“ (Cinema) Cinema, Gondel, Casablanca (Ol

Schule Deutschland 2000, R: Marco Petry, D: Daniel Brühl, Mina Tander

„Drei Wochen vor dem Abi beschäftigt die Protagonisten dieser erfrischend pubertären Generationskomödie das übliche Programm: Freundschaft, Sex, Partys, Zukunft und Klausuren. Barry Levinsons “Diner“ und George Lucas' “American Graffiti“ waren die Vorbilder für Regiedebütant Petry.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter

Scream 1 & 2 &3 USA 1995/97/99, R: Wes Craven, D: Neve Campbell

Alle drei Filme entweder einzeln oder hintereinander weg. Frohes Schreien! City

7 Days to Live Deutschland 2000, R: Sebastian Niemann, D: Amanda Plummer, Sean Pertwee

„Ein Ehepaar zieht nach dem Tod seines Sohnes in ein olles Haus am Arsch der Welt. Doch Schreckliches ist da einst passiert. Das färbt auf den Ehemann ab, der sich alsbald in eine Jack-Nicholson-“Shining“-Kopie mit einem Hammer in der Hand verwandelt. Das haben wir alles schon tausendmal gesehen. Nur besser.“ (tip) Cinemaxx, CineStar

Shaft USA 2000, R: John Singleton, D: Samuel L. Jackson, Vanessa Williams

„Fast 30 Jahre nachdem Richard Roundtree zur Kult-Ikone für die schwarze Jugend in Amerika wurde, tritt Samuel L. Jackson in seine Fußstapfen. Und ist noch cooler als sein Vorgänger.“ (TV-Spielfilm) CineStar

Shang High Noon USA 2000, R: Tom Dey, D: Jackie Chan, Owen Wilson / Originalfassung ohne Untertitel

"East meets west im neuen Film von Jackie Chan. Zwischen modisch smart und naiv bewegt sich der Film als Westernparodie.“ (epd-film) CinemaxX

The 6th Day USA 2000, R: Roger Spottiswoode, D: Arnold Schwarzenegger, Robert Duvall

„Dem populären Thema Genmanipulation ringt der Regisseur einen Thriller ab, in dem ein Mann sich selbst als Klon begegnet. Als er feststellen muss, dass der Replikant bei seiner Frau die besseren Karten hat, ist er zunächst verbittert, dann erzürnt und schließlich stinksauer. Das freilich ist ein guter Ausgangspunkt für eine zünftige Krawallorgie, bei der sich Arnold Schwarzenegger in seiner Doppelrolle nicht lumpen lässt.“ (Zoom) / dazu Schwarzeneggers Klassiker “Total Racall“ (USA 1990, R:Paul Verhoeven) Preview im CinemaxX

Sonnenallee Deutschland 1999, R: Leander Haußmann, D: Alexander Scheer, Katharina Thalbach, Detlev Buck

„Die Mauer steht wieder! Die speziellen Nöte und Freuden der DDR-Teenagergeneration der 70er Jahre zeichnet Theatermacher Haußmann sarkastisch und urkomisch nach.“ (TV-Spielfilm) City

Space Cowboys USA 2000, R: Clint Eastwood, D: Clint Eastwood, Tommy Lee Jones, James Gardner, Donald Sutherland

„Ein russischer Kommunikationssatellit droht aus der Erdumlaufbahn abzustürzen. Die einzige Hoffnung der NASA ist der pensionierte Draufgänger Frank. Der willigt ein, sofern seine ergrauten Kumpels ebenfalls zugelassen werden. Gemeinsam trainieren sie für ihren ersten Flug ins All, auf den sie 40 Jahre lang vergeblich gewartet haben. Augenzwinkerndes Männerabenteuer von und mit Clint Eastwood, das weit mehr ist als eine Oldie-Version von „Armageddon“ und „Apollo 13“. Zusammen mit der herrlich selbstironischen alten Riege Hollywoods gelingt Eastwood ein entspanntes Crossover aus Witz und Action, Dramatik und Effekten, das auch einem reiferen Publikum gefallen dürfte.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, UT-Kino

Stop Making Sense USA 1994, R: Jonathan Demme, D: David Byrne & Talking Heads

„Dokumentation einer Bühnenshow der Gruppe „Talking Heads“. Der Live-Auftritt wird einfühlsam-sachlich und schnörkellos, aber technisch perfekt eingefangen. Die Band besticht durch außergewöhnliche musikalische Bandbreite, mitreißende Dynamik und ausgelassenen parodistischen Witz. Für Freunde kluger Rockmusik rundum empfehlenswert.“ (Lexikon des internationalen Films) Filmstudio, Schauburg

Synthetic Pleasures USA 1995, R: Iara Lee / Originalfassung mit Untertiteln

„Dokumentarfilm, der den heutigen (1995) Stand der technischen Möglichkeiten und gesellschaftlichen Implikationen von künstlichen Realitäten in ihren erheiternden, versponnenen und erschreckenden Ausformungen collagenhaft präsentiert.“ (Zoom) Kino 46

T

Der Tätowierte USA 1968, R: Jack Smith, D: Rod Steiger, Claire Bloom

„Ein junger Mann trifft einen heruntergekommenen Tramp, dessen Haut bis zum letzten Zentimenter mit apokalyptischen Illustrationen bedeckt ist. In Rückblenden enthüllt sich die Vergangenheit des alten Mannes, die zur pessimistischen Zukunftsvision wird: eine Welt, die von unmenschlicher Technisierung, totaler Bewusstseinsmanipulation und atomarer Vernichtung bedroht ist. Darstellerisch packende, ansonsten eher konventionelle und vordergründige Verfilmung des Science-fiction-Klassikers von Ray Bradbury.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Tiepolo – Der Himmel auf Erden Deutschland 1996, R: Hans S.Lampe

„Diese Dokumentation entstand bei der Ausstellung 1996 in der Würzburger Residenz anlässlich des 300. Geburtstags des bedeutendsten venezianischen Malers des 18. Jahrhunderts.“ (Die Igel Staffel) Kino 46

Total Recall Siehe „The 6th Day“ CineStar

Tropfen auf heiße Steine Frankreich 2000, R: Francois Ozon, D: Bernard Gireauideau, Malik Zidi

"Tragisch-groteskes Kammerspiel um vier Menschen in einer kleinbürgerlichen Etagenwohnung irgendwo im Deutschland der 70er Jahre: Ein älterer Mann und sein jugendlicher Geliebter leben sich auseinander; zwei Frauen greifen ins ritualisierte Spiel um Liebe und Unterwerfung, Träume und Illusionen ein, ohne den jungen Mann vom Selbstmord abhalten zu können. Höchst artifizielle, hervorragend gespielte Adaption eines frühen Theaterstücks von Rainer Werner Fassbinder. Dessen stilisierte, teils grelle Künstlichkeit durchdringt der Film fern jeder Larmoyanz, um zur Trauer, Einsamkeit und Identitätslosigkeit der Menschen vorzudringen.“ (filmdienst) Atlantis

V

Vienna Art Orchestra on Tour Österreich 1999, R: Othmar Schmiderer

„Ein Leckerbissen für eingefleischte Jazzfans: Othmar Schmiderer begleitete die 15-köpfige Bigband bei ihrer Europatournee 1997 und hält mit diskreter Neugierde die Befindlichkeiten, den Probe- und Reisestress, aber auch das euphorische Moment des Liveauftritts als sinnliches Erlebnis fest. Ein interessanter Blick hinter die Kulissen der internationalen Band.“ (Cinema) Schauburg, Filmstudio

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Wild Christmas USA 2000, R: John Frankenheimer, D: Ben Affleck, Charlize Theron

„Noir-angehauchter Actionthriller über einen aus dem Gefängnis entlassenen Sträfling, der gegen seinen Willen in einen Casinoraub involviert wird. Nach „Ronin“ präsentiert Actionroutinier John Frankenheimer abermals einen rasanten Heistthriller, in dem einen Stuntsequenz die nächste ablöst. Und das in einer Geschwindigkeit, dass die Dürftigkeit des auf bloßen Effekt angelegten Skripts nicht ins Gewicht fällt und man bis zur letzten Wendung Spaß am Katz- und Mausspiel mit Ben Affleck und Charlize Theron hat.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar

With or Without You Großbritannien 1999, R: Michael Winterbottom, D:Christopher Eccleston, Yvan Attal

Lovestory in Belfast gedreht, von dem jungen Wilden des britischen Kinos Winterbottom, der hier den Mut zum Konventionellen beweist. City

Die WonderBoys USA 2000, R: Curtis Hanson, D: Michael Douglas, Tobey Maguire

„Michael Douglas in einer überraschenden Charakterrolle als Schriftsteller Grady Tripp, der an der Universität Pittsburgh an seinem zweiten Roman und seinem einzigen Leben zu scheitern droht. Der tragikomische Verlauf eines Wochenendes bringt ihn wieder ins Lot. Curtis Hanson hält sehr schön die Balance zwischen absurden und sehr intimen Momenten, die Schauspieler (Tobey Maguire, Frances McDormand, Robert Downes Jr.) sind exzellent gewählt in dieser exzentrischen Komödie.“ (tip) Schauburg

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X-Men USA 2000, R: Bryan Singer, D: Patrick Stewart, Ian McKellen / Originalfassung ohne Untertitel

"X-Men, eine Verfilmung der gleichnamigen Marvel Comics aus den 60er Jahren, ist mehr als nur ein Science-Fiction-Film. Regisseur Bryan Singer erzählt in seiner Mischung aus sozialkritischem und effektgeladenen Actionkino die Geschichte gesellschaftlicher Außenseiter. Die actiongeladenen Special-Effekts beim Showdown auf der Freiheitsstatue befriedigen dann die Erwartung des Mainstreampublikums.“ (film.de) City