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Der Neue muss die Wirtschaft sanieren

Bei der Parlaments- und Präsidentschaftswahl in Ghana geht heute eine Ära zu Ende: Erstmals in der jüngeren afrikanischen Geschichte tritt mit Präsident Jerry Rawlings ein ehemaliger Militärmachthaber freiwillig von der Macht ab. Nach 19 Jahren an der Spitze des westafrikanischen Landes macht der 53-Jährige den Weg frei für einen Staatschef, der nicht mit Hilfe des Militärs an die Macht kam. Falls die Wahlen ruhig verlaufen, wäre es der erste friedliche Machtübergang in Ghana seit der Unabhängigkeit vor 43 Jahren. Rawlings hinterlässt seinem Nachfolger kein gut bestelltes Land: Ghana steckt mitten in einer Wirtschaftskrise, und die neue Regierung hat die Aufgabe, die jahrzehntelange Vorherrschaft des Militärs zurückzudrängen. Zwischen Atta Mills, Rawlings Vize, und John Kufuor von der größten Oppositionsbewegung, der Neuen Patriotischen Partei (NPP), wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet. Bei der Präsidentenwahl vor vier Jahren lag Rawlings mit 488.000 Stimmen vor Kufuor. AFP