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Bang, Bang, Shoot, Shoot

Die 39. Exekution des Jahres in Texas stellt einen historischen Rekord dar. Weitere Hinrichtung im Staat von Gouverneur George W. Bush vorgesehen

HUNTSVILLE/JARRATT rtr/ap ■ Ein wegen Polizistenmordes verurteilter Mann ist am Mittwoch im Staatsgefängnis Huntsville/Texas mit der Giftspritze hingerichtet worden. Der 50-jährige Daniel Hittle ist der 39. Häftling, der in diesem Jahr in Texas hingerichtet wurde. Damit ist das vom republikanischen Präsidentschaftskandidaten George W. Bush regierte Texas der US-Bundesstaat mit den meisten Exekutionen in diesem Jahr.

Das Todesstrafen-Informationszentrum in Washington erklärte, Texas habe damit die höchste Hinrichtungszahl eines US-Staates in einem Jahr seit 1862 erreicht. Damals waren in Minnesota 39 Indianer an einem einzigen Tag vom Militär gehängt worden. Hittle soll im November 1989 den Polizisten Gerald Walker durch einen Schuss in die Brust getötet haben. Danach ging Hittle nach Auffassung der Polizei in das Haus eines mutmaßlichen Drogenhändlers, wo er vier weitere Menschen getötet haben soll, darunter ein vierjähriges Mädchen.

Von insgesamt 238 Hinrichtungen seit Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1982 in Texas fallen allein 151 in Bushs Regierungszeit. Der Gouverneur ist seit Januar 1995 im Amt. Die 40. und letzte Exekution in diesem Jahr in Texas war für gestern vorgesehen. Der 50 Jahre alte Claude Jones war verurteilt worden, weil er nach Auffassung des Gerichtes bei einem Einbruch in einen Schnapsladen einen Mann umgebracht hat.

Die 82. Hinrichtung in diesem Jahr in den USA fand ebenfalls am Mittwoch in Greensville im US-Bundesstaat Virginia statt. Der 27-jährige Christopher Goins wurde durch die Giftspritze hingerichtet, weil er nach der Überzeugung des Gerichts im Oktober 1994 die Eltern und drei Geschwister seiner schwangeren Freundin Tamika Jones ermordet hatte. Die damals 14-Jährige überlebte schwer verletzt, verlor aber ihr Kind.

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