frühe neuzeit
: Ein Florilegium

Florilegien und Kompilationen waren in der Frühen Neuzeit eine verbreitete Buchgattung: Ein Herausgeber versammelte darin unter einer weit gefassten Überschrift Texte verschiedener Herkunft und unterschiedlichen Alters in einer ihm angemessen erscheinenden Ordnung. Dieser Tradition verpflichtet fühlte sich offenbar die Herausgeberin des Bandes „Frühe Neuzeit“ in der neuen Reihe „Oldenbourg Geschichte Lehrbuch“. Er enthält kurze Überblicksdarstellungen zur europäischen und außereuropäischen Geschichte des 16. bis 18. Jahrhunderts, Abhandlungen über Forschungsthesen und -richtungen sowie Hinweise zum wissenschaftlichen Arbeiten. „Detailskizzen“ beleuchten einzelne Aspekte, und die „Forschungsstimme“ lässt namhafte Historiker der vergangenen fünf Jahrhunderte zu Wort kommen. Eine Liste internationaler Forschungsinstitutionen beschließt den Band, der zwar interessante Aspekte und Synthesen bietet, für ein „Lehrbuch“ aber zu disparat und abstrakt ist. S.VOGEL

„Oldenbourg Geschichte Lehrbuch, Frühe Neuzeit“, hg. v. Anette Völker-Rasor. 507 Seiten. 69 DM