Schulbeginn nicht um 9.00 Uhr

■ Keine Mehrheit für Verlegung in Niedersachsen

Hannover – Niedersachsens Kultusministerin Renate Jürgens-Pieper (SPD) sieht derzeit keine Mehrheit für eine Verlegung des Schulbeginns auf 9.00 Uhr. „Wir haben die Akzeptanz für einen späteren Start im Rahmen unseres neuen Grundschulmodells in Niedersachsen getestet. Da war keine große Nachfrage da, weder bei Eltern noch bei Lehrern“, sagte Jürgens-Pieper jetzt.

Der Regensburger Psychologie-Professor und Schlafforscher Jürgen Zulley hatte vor kurzem für einen Schulbeginn erst um 9.00 Uhr plädiert und war damit bei PolitikerInnen aller Parteien auf Zustimmung gestoßen. So hätte der brandenburgische Bildungsminister Steffen Reiche (SPD) nichts gegen einen späteren Beginn einzuwenden.

In Niedersachsen gibt es derzeit theoretisch in rund einem Drittel aller Grundschulen die Möglichkeit, dass der reguläre Unterricht erst um 9.00 Uhr beginnt. Zuvor gibt es ab 8.00 Uhr einen so genannten offenen Anfang, an dem die Schüler nicht verpflichtend teilnehmen müssen. Von dieser Möglichkeit machen nach Angaben der Kultusministerin aber nur sehr wenige Schulen in Niedersachsen Gebrauch. „Wir dachten, das sei ein Renner, wenn man ein flexibles Konzept hat. Aber es war keiner“, sagte Jürgens-Pieper. taz/dpa