Guter Service

■ Die „Scycs“ waren im Schlachthof

„So wie du mich anlachst, so ist es genau richtig“, freut sich Stephan Michme, Sänger und Chef-Grinser der Scycs. Die Arbeit auf der Bühne scheint sich auszuzahlen für die fünf Dienstleister aus Magdeburg. Glücklich sollen sie gemacht werden die Zuschauer im gut gefüllten Schlachthof für ihr Eintrittsgeld. Keine Pause zwischen zwei Songs vergeht, ohne dass Stephan auf sein Publikum einredet, es ihm gleichzutun und zu feiern. Dann springt er los, als wollte er allen zeigen, wie gut man hüpfen, tanzen, toben kann, zu den Songs ihres aktuellen Longplayers Honeydew.

Es ist ihr zweites Album. Die Single „Next November“ vom Vorgänger Pay TV machte sie zu Delta-Radio-Lieblingen. Dann folgte ein Auftritt in der Soap „Unter uns“. „Wir hatten das wirklich unterschätzt“, beklagt Stephan die kreischende-Teenies-Folge-Wirkung. Den Schlachthof füllen gut 20-Jährige, viele sicher neugierig, die „Radiostars“ einmal live zu hören: Ihre aktuelle Single entwickelt sich momentan zum all-time-favourite der Radiostationen.

Mit breitem Grinsen tobt Stephan los, klettert auf einen Stahlträger an der Empore. „Unser einziger Coversong ist von einem Hamburger geschrieben. Ihr werdet ihn alle kennen und hassen.“ Bruder Tom beginnt am Keyboard: „Your My Heart, Your My Soul“. Protest aus dem Publikum: „Dieter Bohlen kommt nicht aus Hamburg, sondern aus Winsen-Luhe!“ Macht nichts. Die Scycs verlassen die Bühne in der Gewissheit, dass ihr Pulikum eine gute Zeit hatte.

Volker Peschel