Wende in Sicht

Erstmals seit 1993 sank die Arbeitslosenzahl. 50 Millionen Mark Mittelkürzungen in 2001 bei der Arbeitsmarktpolitik

Erstmals seit 1993 ist im vergangenen Jahr die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Die Situation auf dem Berliner Arbeitsmarkt habe sich stabilisiert, sagte Arbeitssenatorin Gabriele Schöttler gestern bei der Vorstellung des Arbeitsmarktberichts 1999/2000. Im Jahr 1999 waren rund 5.000 Berliner weniger arbeitslos gemeldet als im Jahr zuvor, ein Rückgang um 1,8 auf 15,9 Prozent. Diese positive Entwicklung habe sich auch 2000 fortgesetzt, so Schöttler. Ursache dafür sei der konjunkturelle Aufschwung.

Zur Zufriedenheit bestehe allerdings kein Anlass, betonte die Arbeitssenatorin. Noch entstünden nicht genügend neue Arbeitsplätze. So sei die Zahl der Erwerbstätigen um 26.000 gesunken, der Arbeitsplatzabbau im produzierenden Sektor aber nicht durch neu entstehende Jobs im Dienstleistungssektor ausgeglichen worden. Die aktive Arbeitsmarktpolitik müsse deshalb auf hohem Niveau fortgeführt werden. Gleichzeitig räumte Schöttler ein, dass die Landesmittel für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen um rund 50 Millionen Mark im kommenden Jahr gekürzt werden.

Damit wird in der Arbeitsverwaltung deutlich mehr als in anderen Senatsverwaltungen gespart. Schöttler verteidigte die Einsparungen: Kürzungen in anderen Bereichen zögen direkte Effekte auf dem ersten Arbeitsmarkt nach sich. Deshalb habe sich der Senat darauf geeinigt, die Arbeitsmarktpolitik zu effektivieren. So werde die Zahl der gefördeten Personen nur leicht sinken: von 76.000 in diesem auf 72.000 in 2001. ROT