Malader MDR weiter in Nöten

BERLIN taz ■ Mit seinem Outsourcing- und Privatisierungskurs scheint der MDR endgültig auf Grund gelaufen zu sein. Nach der „Ecuador-Affäre“ um missglückte Devisengeschäfte gerät nun die Drefa-Gruppe (DMH), in dem der MDR 20 Medienfirmen zusammengefasst hat, immer weiter ins Zwielicht.

Nach Informationen der Welt sollen mindestens fünf Drefa-Firmen Ende 1999 praktisch pleite gewesen sein. Mit kostspieligen Stützungsaktionen soll Udo Reiter, der auch Geschäftsführer der maladen Holding ist, die desolate Lage bei der letzten Bilanzpressekonferenz beschönigt haben. Nur so konnte Reiter weiter auf eine angebliche „Wirtschaftlichkeit der Outsourcing-Politik“ pochen, die inzwischen sogar vom Präsident des sächsischen Rechnungshofes, Horst Schröder, bezweifelt wird: Das Projekt sei“ ohne vorherige Wirtschaftlichkeitsberechnungen“ realisiert worden. Das „Plus im Millionenbereich“, mit dem der Intendant im Juli auftrumpfte, konnte nur durch Sonderaktionen wie Kapitalzuschüsse, Krediterweiterung und Verkäufe erzielt werden – auf Kosten der GebührenzahlerInnen, von denen sich der MDR wiederum subventionieren lässt. Bezeichnend ist, dass beim MDR trotz wiederholter Anfragen niemand auf die in der Welt geäußerten Vorwürfe eingehen mochte. Man bastele gerade an einer Presseerklärung, hieß es. Die lag bis Redaktionsschluss noch nicht vor.