Protest gegen Atomstrom bei den Stadtwerken

Aus Protest gegen die Beteiligung der Bremer Stadtwerke (swb AG) am AKW Grohnde haben gestern Aktivisten von Robin Wood ein Transparent am Börsenhof neben der Bürgerschaft aufgehängt. Sie machten damit auf den bevorstehenden Kauf von 49,9 Prozent der Stadtwerke Bielefeld durch die swb AG aufmerksam, durch den die swb auch eine 15-prozentige Beteiligung an dem AKW erwirbt. Anlass war eine Anfrage der Grünen-Fraktion in der gestrigen Fragestunde der Stadtbürgerschaft.

Auf die Frage der grünen Fraktionsvorsitzenden Karoline Linnert, ob der Senat den Eigentumserwerb an einem AKW für vereinbar mit der ökologischen Erneuerung der Energiewirtschaft in Bremen hält, antwortete die Bau- und Umweltsenatorin Christine Wischer (SPD) – die gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzende der swb AG ist – dass vor dem Hintergrund des langfristigen Atomausstiegs dieses Beteiligungsvorhaben „keine Auswirkung auf die Realisierungsmöglichkeiten einer ökologisch ausgerichteten Energiepolitik“ hätte. Auf die Nachfrage, ob die Beteiligung an einem AKW der swb neben Rufschädigung nicht nur Entsorgungs-, sondern auch ökonomische Probleme erwachsen, antwortete die SPD Senatorin, sie gehe davon aus, dass das Image der swb durch den Erwerb des AKWs einen „großen Sprung nach vorne“ mache.

kige/Foto: Nikolai Wolff