Wie das alles anfing

Schade, dass Boris Jakubaschk fast nichts über sich selbst verrät. Es scheint ihm völlig ausreichend zu sein, dass schon in der Adresse seiner Website steht, was ihn vor allem interessiert: www.computergeschichte.de. Einfach und klar aufgebaut breitet er online vor uns aus, was er über das Thema weiß – sei es aus Beruf oder Leidenschaft. Zu Recht zählt er mechanische Rechenmaschinen zu den Vorläufern der Computer, allergrößte Geister wie Leibniz haben sich bekanntlich damit abgemüht; die Lektüre dieser Vorgeschichte zeigt aber auch, wie revolutionär der Übergang zum „Rechnen mit Elektronen“ war, wie Jakubaschk das Grundprinzip nennt. All die komplizierten Räderwerke waren plötzlich überflüssig, mit schlichten Schalterketten ließ sich die komplette boolesche Algebra darstellen, aus der sich wiederum der Rest nicht nur der Mathematik, sondern auch eines großen Teils unsrer Sprache ableiten lässt. Denn das meiste, was wir sagen, ist entweder wahr oder falsch, also 1 oder 0.

Was danach geschah, ist eigentlich noch gar nicht richtig vergangen, die Commodores, Amigas, Apples und McIntoshs, die in kaum 30 Jahren Technikgeschichte schrieben, stehen noch in den Kellern der Freaks herum – offenbar auch bei Boris Jakubaschk, der akribisch die technischen Einzelheiten seiner Lieblingsmodelle auflistet, samt Baujahr und Verkaufspreis. Es sind alles nur Rechenmaschinen, auch der multimediale PC von heute, auf dem wir eine solche Website betrachten. Damit wir das nicht vergessen, erläutert Jakubaschk das Funktionsprinzip eines Prozessors. Auch wenn der PC einen Film abspielt, zählt er eigentlich nur Zahlen zusammen – ein Wunder der Technik eben. niklaus@taz.de