Die Welt verstehen

■ Der HSV verliert bei Bayern München und Werner Hackmann will Vorsitzender des Ligaverbands werden

Der Ausflug in die bayerische Hauptstadt begann für den Hamburger SV nicht gerade erfreulich. Mit 1:2 unterlag das Team von Trainer Frank Pagelsdorf am Mittwochabend bei Bayern München. Und das, obwohl die angebliche blau-rote Übermacht eher kläglich kickte. „Der HSV war schlecht, und wir waren noch schlechter“, befand Münchens Giovane Elber nach dem Spiel. Dabei konnte der mit seiner Leistung eigentlich ganz zufrieden sein, erzielte er doch die beiden Siegtore für seine Mannschaft.

Sergej Barbarez hatte die Rothosen in der ersten Hälfte in Führung gebracht. Doch leider patzte wieder einmal Torhüter Jörg Butt, der bei beiden Gegentreffern eher schlecht aussah. „Das passt momentan bei uns ins Bild“, erkannte Pagelsdorf ärgerlich die derzeitige Unfähigkeit seiner Kicker, endlich wieder souverän zu spielen, während Bernd Hollerbach die Niederlage gar nicht „verarbeiten“ konnte: „Langsam verstehe ich die Welt nicht mehr.“ Vielleicht sieht der Franke morgen nach dem zweiten Match in München gegen 1860 (20.15 Uhr) klarer.

Immerhin zeigte sich Werner Hackmann endlich bereit, für den Vorsitz des künftigen Liga-Verbandes im deutschen Profi-Fußball zu kandidieren (taz berichtete). „Sollte ich für das Amt vorgeschlagen werden, kandidiere ich“, sagte der Vorsitzende des Hamburger SV. Zuvor muss jedoch noch der Aufsichtsrat der ehrenamtlichen Tätigkeit Hackmanns zustimmen.

Die Vertreter der 36 deutschen Profi-Vereine wollen am Montag bei ihrer Vollversammlung in Neu-Isenburg den Liga-Verband gründen und damit die Strukturreform im (DFB) fortsetzen. Neben Hackmann ist auch Werder Bremens Aufsichtsratsvorsitzender Franz Böhmert als Kandidat für den Pos-ten des Vorstandschefs im Gespräch. Sollte Hackmann als Vorsitzender gewählt werden, will er sich für „größere Eigenständigkeit gegenüber dem DFB“ einsetzen und den Verband zu einem „Dienstleistungszentrum der Liga“ entwickeln. Als Liga-Chef wäre Hackmann zugleich in der Riege der DFB-Vizepräsidenten.

Eberhard Spohd/lno

München: Kahn, Linke, Sforza, Kuffour (46. Santa Cruz), Salihamidzic, Effenberg, Jeremies, Tarnat, Scholl, Elber (86. Zickler), Sergio (76. Andersson)

HSV: Butt, Ujfalusi, Hoogma, Panadic, Hollerbach, Mahdavikia (74. Yilmaz), Tøfting, Kovac (82. Doll), Präger (66. Heinz) - Meijer, Barbarez

Sr.: Strampe – Z.: 32.000

Tore: 0:1 Barbarez (28.), 1:1 Elber (64.), 2:1 Elber (68.)